„Ich habe die Hummel geküsst!“

Datum: Freitag, 08. Dezember 2023 16:41


Juri Teztlaff (rechts) vor seinem ersten Cottbuser Familienkonzert auf der Bühne des Cottbuser Staatstheaters..

KiKA-Star Juri Tetzlaff fliegt auf die Cottbuser Familienkonzerte

Die legendären Familienkonzerte des Cottbuser Staatstheaters haben seit vergangenem Herbst prominente Unterstützung. Juri Teztlaff, der deutschlandweit bekannte KiKA-Star, moderiert ab sofort die besonderen Musiknachmittage des Philharmonischen Orchesters. Er liefert Kids wie Eltern sehr kurzweilig das Hintergrund-Wissen zu den Hörerlebnissen. An seiner Seite bleibt das beliebte Maskottchen Mats Hummel mit von der Partie. Tetzlaff ist Gründungsmoderator des KiKA und seither ein festes Gesicht des Senders. Er moderiert live Sendungen, Shows, Info-Formate, Reporterstücke, Comedy und bewies bei den Beutolomäus-Geschichten sein schauspielerisches Talent. Zurzeit bringt er als Moderator im „KiKA Baumhaus“ mit dem Sandmann jeden Abend Millionen Kinder ins Bett. Darüber hinaus begeistert er – wie nun auch in Cottbus – Jung und Alt in ganz Deutschland im Rahmen von Familienkonzerten für klassische Musik. Die kommenden Familienkonzerte sind im Anschluss an das Interview, das wir mit ihm führen durften, aufgeführt.

Was hat Sie ausgerechnet ins Cottbuser Theater verschlagen?

Ich habe den Generalmusikdirektor des Staatstheaters Cottbus – Alexander Merzyn – bei einem Konzert in Hamburg kennengelernt. Dort moderiere ich schon seit vielen Jahren Familienkonzerte mit den Symphonikern Hamburg. Wir waren uns von Anfang an sympathisch und haben die Zusammenarbeit sehr genossen. Als er mich gefragt hat, ob ich nicht auch in Cottbus Konzerte für die ganze Familie moderieren möchte, habe ich mich riesig gefreut. In dieser Spielzeit präsentiere ich vier meiner selbst geschriebenen Programme. Mit Scheherazade und einem spannenden Mitmachabenteuer aus 1001 Nacht haben wir am 1. Oktober die Saison eröffnet. Jetzt freue ich mich schon riesig auf das Konzert mit „Der Schneemann“ am 14. Januar 2024.

Wie war die Premiere und was erzählen Sie Freunden von der Lausitz?

Die Premiere war ein voller Erfolg! Das Publikum in Cottbus hat mich mit offenen Armen empfangen und wir hatten eine Menge Spaß. Die Musik war packend und mitreißend und natürlich gab es auch für das Publikum eine ganze Menge Mitmach-Möglichkeiten. Mit Musik und Phantasie sind wir auf einem Schiff über das Meer gesegelt, mit dem fliegenden Teppich durch die Luft gesaust und haben gegen einen gespenstischen Riesenreiter aus Bronze gekämpft. Über die Lausitz weiß ich leider noch nicht viel. Ich war erstaunt, dass die Straßennamen in Cottbus in zwei Sprachen auf den Schildern stehen. Ich dachte, es wäre polnisch. Aber dann hat man mich ganz schnell aufgeklärt, dass es sich bei dieser Sprache um Sorbisch handelt. Ich finde das sehr faszinierend und freue mich schon sehr darauf, die Lausitz zu entdecken.

Wie sehr muss man Musikpädagoge sein, um Kindern Lust auf Klassik zu machen?

Ich bin kein Musikpädagoge. Aber ich liebe Musik. Ich denke, das ist das Wichtigste. Seit vielen Jahren arbeite ich als Moderator, Autor und Regisseur fürs Fernsehen. Dabei habe ich gelernt, komplizierte Sachverhalte einfach und packend zu erzählen. Davon profitiere ich bei meinen Konzerten. Ich liefere keine musikwissenschaftliche Arbeit ab, sondern einen Mix aus witzigen Fakten, spannenden Geschichten und Hintergründen. Natürlich hilft es mir, dass ich eine Partitur lesen und einteilen kann. Mittlerweile kann ich Orchestern und Dirigenten ganz gut vermitteln, was ich in meinen Programmen will und brauche. Es ist eine sehr spannende Arbeit. Und wenn am Ende Eltern und Kinder mit leuchtenden Augen und offenen Ohren im Publikum sitzen, dann ist das für mich das größte Geschenk.

Sind Juri Tetzlaff und Mats Hummel schon „dicke Freunde“ geworden?

Mats und ich – das war Liebe auf den ersten Blick! Wir haben uns gesehen und gefunden. Ich finde ihn super. Er bringt so viel Spaß und gute Laune. Wenn es ihn nicht schon gäbe, dann müsste man ihn glatt erfinden. In unserem ersten Konzert haben wir ganz spontan eine Liebesszene zwischen einem Prinzen und einer Prinzessin auf der Bühne nachgespielt. Das war so lustig und ob ihr es glaubt oder nicht… Ich habe die Hummel geküsst!

Spielen Sie eigentlich selbst ein Instrument?

Leider nein. Aber ich komme aus einem Musiker-Elternhaus. Mein Vater spielte Cello, meine Mutter war Sängerin. Ich habe die Musik also mit der Muttermilch aufgesogen. Immerhin habe ich als Kind Blockflöte gelernt, habe mich am Klavier versucht – ohne Erfolg – und habe am Lagerfeuer auf der Gitarre ein paar Lieder geträllert. Aber ein Musiker bin ich deswegen noch lange nicht. Ich liebe es allerdings zu singen – und manchmal tue ich das sogar auf der Bühne.

Das nächste Familienkonzert am 14. Januar heißt „Juri und der Schneemann“ – sind Schneemänner denn so musikalisch?

Schneemänner sind meistens ziemlich ruhige Zeitgenossen. Zumindest die, die ich gebaut habe. In unserem Konzert geht es aber um einen ganz verrückten Kerl, der gerne Streiche spielt. Er kommt auf die verrückte Idee, sich als Schneemann zu verkleiden, um für ein Mädchen Geige zu spielen. Sie macht Urlaub bei ihrem Onkel und der kann unseren schrägen Vogel nicht leiden. Es ist eine sehr turbulente und witzige Geschichte. Der Komponist Erich Korngold hat die Musik dazu mit elf Jahren komponiert. Er war ein Wunderkind und die Musik klingt jugendlich, spritzig, frech und leicht. Das wird ein Spaß!

FAMILIENKONZERTE IM ÜBERBLICK

14. Januar 2024: Familienkonzert 2 „Juri und der Schneemann“ Erich Wolfgang Korngold „Der Schneemann“
10. März 2024: Familienkonzert 3 „Juri entdeckt Paris“ George Gershwin „Ein Amerikaner in Paris“
16. Juni 2024: Familienkonzert 4 „Juri meets Mozart“ Werke von Wolfgang Amadeus Mozart
Karten gibt es im Besucherservice am Schillerplatz, unter Tel.: 0355 7824 242 und online unter:

www.staatstheater-cottbus.de