„Manchmal sind wir wie ein altes Ehepaar“

Datum: Samstag, 23. November 2024 15:41


Foto: KiKa

Seit 2004 wurden in gut 7.300 KiKA-Baumhaussendungen mehr als 21.000 Bilder und Bastelarbeiten von Kindern gezeigt. Ende November feiert die Sendung ihr 20-jähriges Jubiläum. Im lausebande-Interview spricht das Moderationsteam Singa und Juri über schöne Baumhaus-Momente, erzählt von besonderen Bildern und verrät, was Kinder wissen wollen, wenn sie die beiden auf der Straße treffen.

Habt Ihr als Kinder selbst Sandmännchen geschaut?

Singa: Na klar! Was für eine Frage! Auch die Sesamstraße und Hallo Spencer gehörten in den jungen Kinderjahren zu meinem Programm.
Juri: Ja, ich erinnere mich, dass ich mit meinem großen Bruder den Sandmann vom NDR angeschaut habe. Besonders toll fand ich die Schweine Piggeldy und Frederick, weil Frederic mein zweiter Vorname ist. Und Piggeldy immer seinen großen Bruder geärgert hat. So wie ich damals.

Wie seid Ihr zum Baumhaus gekommen?

Singa: Das KiKA-Baumhaus ist ein Format, welches extra für die Vorschulkinder entwickelt wurde. Da Juri und ich schon lange für die Vorschulformate „zuständig“ sind, sind wir das Moderations-Duo dieser Sendung geworden. Dazu gehörte auch lange die Mit-Mach-Mühle. Ich liebe das KiKA-Baumhaus. Ich hatte früher im Garten selbst eins. Nur leider kam da Fidi nicht vorbei geflattert. Das ist für mich immer ein Highlight.
Juri: Der Vorgänger des KiKA-Baumhauses war ein kleiner Abendgruß, in dem wir Kinderbilder gezeigt haben. Vor 20 Jahren fiel dann die Entscheidung, daraus eine eigene Sendung zu machen. Verschiedene Drehorte standen zur Auswahl. Eine Küche, eine Mühle und eben auch ein Baumhaus. Ich bin als Kind wahnsinnig gerne auf Bäume geklettert und mache es manchmal sogar heute noch. Deshalb war ich von der Idee, in einem Baumhaus Programm für Kinder zu machen, von Anfang an begeistert.

Singa und Juri sind seit Jahren DAS Moderationsteam vom Baumhaus. Seid Ihr auch privat befreundet?

Singa: Na klar! Wir kannten uns ja auch schon lange vor dem KiKA-Baumhaus und haben zum Beispiel bereits 1996 zusammen das Ferienfieber von ARD und ZDF moderiert.
Juri: Das kann ich nur bestätigen. Singa und ich verstehen uns blendend. Leider sehen wir uns viel zu selten, denn im KiKA-Baumhaus ist ja meist nur einer von uns beiden zu sehen. Wenn wir uns sehen, ist es immer lustig und wir haben uns eine Menge zu erzählen. Viele Kinder fragen mich, ob Singa meine Frau ist. Da sage ich dann immer: „Wir sind gute Freunde und manchmal wie ein altes Ehepaar, aber verheiratet sind wir nicht.“

Könnt Ihr Euch noch an Eure erste Baumhaus-Sendung erinnern?

Juri: Im Zuge des 20 Jahre KiKA-Baumhaus-Jubiläums habe ich mir die erste Folge angeschaut. Das war total witzig. Damals sahen das Fernrohr und der Stern noch ganz anders aus. Aber vieles ist bis heute so geblieben. Ich habe natürlich ein paar Lachfalten mehr, aber ich fühle mich jünger als ich aussehe. Das geht aber wohl vielen Menschen in meinem Alter so.

Gibt es Einsendungen, die Euch besonders in Erinnerung geblieben sind?

Singa: Ich habe noch ein sehr lustiges Gemälde eines Kindes zu Hause. Es wurde auf Leinwand gemalt und es ist Ernie aus der Sesamstraße drauf. Ich liebe es!
Juri: Einmal hat jemand ein Portrait von mir mit Bügelperlen gebastelt und mir geschickt. Ein richtig großes Bild. Das war eine irre Überraschung. Es hängt in meinem KiKA Schrank. Ich finde die Bastelarbeiten und Bilder, die mir die Kinder schenken, sehr schön und freue mich über jedes kleine Kunstwerk, das ich zu sehen bekomme.

Vermutlich erkennen Euch viele Kinder auf der Straße. Was ist eine typische Kinderfrage bei solchen Begegnungen?

Singa: „Bist du echt?“ Viele kleinere Kinder können es nicht richtig verstehen, dass wir da aus dem Fernseher rauskommen.
Juri: „Wie kommst du ins Baumhaus?“ Oft versuche ich dann zu erklären, dass mich Fernsehkameras aufnehmen und das Bild über einen Satelliten oder ein Kabel zu den Kindern nach Hause geschickt wird. Für die kleinen Zuschauer ist das ziemlich kompliziert und so richtig verstehen tue ich es ehrlich gesagt auch nicht. Fernsehen hat etwas Magisches an sich und hat auch für mich seinen Zauber nie verloren.

Habt Ihr als Kinder selbst gern gebastelt?

Juri: Ich war ein großer Star Wars-Fan und habe ganz viele kleine und große Raumschiffe aus Pappe gebastelt. Einige besonders schöne Exemplare stehen noch heute bei meinen Eltern auf dem Dachboden und verstauben. Nach der Grundschule habe ich dann mit meinen Raumschiffen Filme gedreht. Das hat mir immer großen Spaß gemacht.

Habt Ihr heute noch kreative Hobbys?

Singa: Ich bastle leider viel zu selten privat, weil mir einfach die Zeit fehlt. Da genieße ich es immer im KiKA-Baumhaus für den Moment. Zu Hause „bastele“ ich eher an Oldtimern. Das ist mein Hobby und meine Leidenschaft. Ich habe einen Ford Pickup von 1935.
Juri: Mit meinen Kindern bastle ich leider viel zu wenig. Wir kochen oder backen in der Weihnachtszeit. Außerdem gehen wir gerne in den Wald und klettern mit Seilen. Im Sommer wandern wir in den Bergen von Hütte zu Hütte und lieben es, in eiskalten Bergseen zu baden.

Sitzt Ihr auch mal auf der anderen Seite des Bildschirms?

Juri: Für mich ist Kino das größte. Ich liebe die große Leinwand, den tollen Sound und je nach Film auch das Erlebnis mit 3D-Brille. Ansonsten bin ich ein Bühnenmensch. Ich stehe nicht nur selbst gerne auf der Bühne, sondern schaue mir auch sehr gerne Menschen an, die singen, tanzen oder spielen. Ich mag den Live-Moment und das Gemeinschaftserlebnis.

Das Baumhaus feiert in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum und ist nach wie vor sehr beliebt bei Kindern. Was glaubt Ihr, macht den Erfolg der Sendung aus?

Singa: Die Ehrlichkeit und Authentizität machen meines Erachtens das KiKA-Baumhaus aus. Wir produzieren mit einem tollen Team mit viel Herz und Leidenschaft diese Sendung. Ich glaube, das merkt das Publikum. Dazu kommt das abendliche Ritual, die Kinder ins Bett zu bringen. Erst das KiKA-Baumhaus, dann Unser Sandmännchen und die Verabschiedung für die Kleinen mit dem Gute Nacht Haus. Danach ab ins Bett – das Ritual rundet einen Tag doch so richtig ab!
Juri: Kontinuität und Zuverlässigkeit. Das KiKA-Baumhaus ist eine Institution, ein Fels in der Brandung, eine stabile Konstante. Oft kommen Eltern auf mich zu, haben ihr Kind an der Hand oder auf dem Arm und erzählen mir mit leuchtenden Augen, dass sie uns auch schon bei KiKA gesehen haben. Oft bedanken sie sich dann überschwänglich für die vielen schönen Momente, die wir ihnen beschert haben und dann habe ich natürlich einen riesen Kloß im Hals. Da merke ich, dass das schon etwas ganz Besonderes ist, was wir da im KiKA-Baumhaus machen dürfen.

Werdet Ihr auch das 30-jährige Jubiläum noch mitfeiern?

Singa: Na klar! Solange man uns lässt. :-)
Juri: Ja, sehr gern. Ich fühle mich dem KiKA-Baumhaus von Herzen verbunden. Es ist wie ein Zuhause für mich.

www.kika.de/baumhaus