In diesem Sommer eine ruhige Kugel schlecken!
Endlich ist der Sommer da! Ausflüge in die Natur stehen auf dem Familienplan und gemeinsame Aktivitäten erhitzen die Gemüter. Da ist eine kühlende Erfrischung genau richtig. Und was ist dafür besser geeignet als ein köstlich kühles Eis? Doch wissen wir auch, was wir da schleckern? Woraus besteht Eis? Welches ist gut und welches nicht? Und wem verdanken wir diesen kühlen Leckerbissen?
Alles hat einen Anfang
Die Geschichte des Speiseeis’ lässt sich bis 3.000 v. Chr. zurückverfolgen. Schon damals wussten die Chinesen und auch die alten Römer diese Köstlichkeit zu schätzen. Allerdings hatte das Eis mit unserem heutigen Speiseeis außer der Temperatur nicht viel gemeinsam. Es war einfach nur Schnee oder gefrorenes Wasser, das durch Ingwer, Honig oder zerstoßene Früchte aromatisiert wurde. Eis, wie wir es kennen, wurde erst um 1530 „erfunden“. In dieser Zeit wurden Kühlungsverfahren entwickelt, die Kälte künstlich erzeugen und so Eis gefrieren und es in diesem Zustand erhalten konnten. Dank dieser Errungenschaft schaffte die Massenproduktion von Speiseeis den Durchbruch.
Das Eis bietet besonders während der Sommermonate eine kühlende Erfrischung. Da ist es kein Wunder, dass jeder Deutsche acht Liter Eis im Jahr verputzt. Heutzutage kann man zwischen über 70 Geschmacksrichtungen wählen. Die Lieblinge aller Befragten sind laut einer Studie mit 18,9 Prozent Vanille. 16,6 Prozent essen am liebsten Schokoladeneis, dicht gefolgt von Zitrone und Erdbeere.
Die Herstellung
Die Zutaten wie Wasser, Milch, Sahne, Zucker und Eigelb sowie geschmacksgebende Inhalte (Früchte, Vanille, Schokolade) werden vermischt und unter ständigem Rühren gefroren. Dadurch gelangen feine Luftbläschen in die Masse und die Eiskristalle bleiben klein. Denn Eis hat nur dann einen cremigen Schmelz, wenn diese Kristalle so klein sind, dass man sie im Mund nicht fühlt und sie sich sofort auflösen. Bei der industriellen Produktion werden häufig Hilfsstoffe wie Bindemittel, Emulgatoren, Stabilisatoren sowie Aroma- und Farbstoffe zugesetzt. Das Eis hat während der Herstellung sowie bei Lagerung und Verkauf eine Temperatur von ca. minus zehn Grad.
Ist Eis zu kalt für die Gesundheit?
Mit minus zehn Grad hat Eis genau die richtige Temperatur zum Verzehr. Die Warnung, dass man von kaltem Eis nur Bauchweh bekomme, können Kinder getrost überhören. Das Eis schmilzt im Mund sofort und erwärmt sich bis auf acht, zwölf Grad und landet anschließend mit lauwarmen 20 Grad im Magen. Auch der „Kälte-Kopfschmerz“ nach einem schnellen Eisverzehr ist nicht schädlich, denn er vergeht nach wenigen Minuten wieder. Wer sein Eis aber langsam genießt, braucht sich um diese Kopfschmerzen nicht zu sorgen.
Gibt es das „gesunde Eis“?
Bei so viel Auswahl fällt die Entscheidung oft schwer. Erfrischendes Fruchteis oder doch lieber das cremige Schokoladeneis? Ist die mineralstoff- und vitaminreiche Kugel Zitroneneis gesünder? Steigert Milcheis die Kalziumzufuhr? Auszuschließen sind diese Überlegungen nicht, doch die Fruchtanteile im Speiseeis sind zu gering, als dass sie gesundheitlich wirken könnten. Das Milcheis leistet zwar einen Teil zur Kalziumzufuhr, kann aber nicht ernsthaft den Bedarf decken.
Eine Kalorienbombe ist Eis allemal. Doch es ist wissenschaftlich bewiesen, dass für Eis in Maßen durchaus gesündigt werden darf. Eine Kugel pro Tag kann man sich ohne Sorgen geben. Problematisch wird der Eisgenuss erst mit regelmäßigen Sahne-, Schokosauce- und Streuselhäubchen. Außerdem ist bei Softeis Vorsicht geboten. Dessen höhere Temperatur sowie die schwer zu reinigenden Softeis-Maschinen begünstigen bei schlechter Hygiene das Salmonellen-Wachstum. Daraus können ernsthafte Magen-Darm-Erkrankungen resultieren und starke Bauchschmerzen sind die Folge.
Kann Eis schlecht werden?
Wenn Eis ausreichend gekühlt und verschlossen bleibt, ist es in der Kühltruhe ewig haltbar. Nur angetautes Eis ist ein idealer Nährboden für Bakterien. Eis wird zwar nicht schlecht und auch das bei gekauftem Eis aufgedruckte Haltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. Aber es ist ein Garantiedatum, das anzeigt, bis wann der höchstmögliche Genuss des Eis’ gewährleistet ist. Denn im Laufe der Zeit verdunstet das Wasser, das Eis schrumpft und wird zäh wie Kaugummi.