Vorfreude auf den Ostsee

Datum: Dienstag, 24. November 2020 15:44


Weißer Sandstrand und blaues Wasser, aufgenommen im April dieses Jahres, wecken die Vorfreude auf den Ostsee.

In der vorweihnachtlichen Adventszeit herrscht vor allem bei Kindern ungeduldige Vorfreude auf die Geschenkeübergabe am Heiligen Abend. Mit dem obligatorischen Adventskalender wird die Vorfreude sogar noch gesteigert. Ähnlich groß ist nicht nur bei den Jüngsten, sondern bei allen Generationen die Vorfreude auf den Cottbuser Ostsee.

Mit dem Aussichtsturm in Cottbus-Merzdorf, dem Einlaufbauwerk in Lakoma und weiteren Info- und Aussichtspunkten rund um den Cottbuser Ostsee stehen viele Ausflugsorte auch in der Winterzeit zur Verfügung, an denen Besucher bereits vor Ende der Flutung des einstigen Tagebaus Cottbus-Nord Ostseeluft in der Lausitz schnuppern können. Doch gerade beim Besuch der Aussichtsterrasse am Einlaufbauwerk, aus dem seit März dieses Jahres kein Flutungswasser aus der Spree mehr in den künftigen See fließen darf, stellt sich die Frage, wie lange man die Vorfreude auf den See noch aushalten muss.

Von Seiten des für die Flutung verantwortlichen Bergbau- und Energieunternehmens LEAG heißt es, die Flutung liege trotz Trockenzeiten voll im Plan. „Es sind verschiedene Wettersituationen mit unterschiedlichen Niederschlagsmengen für einen Vorhersagezeitraum von 2003 bis zum Jahr 2102 zugrunde gelegt worden“, erklärt die Leiterin der Geotechnik bei LEAG, Franziska Uhlig-May. Außerdem wären auch die Temperaturerhöhungen in Folge des Klimawandels bei den Berechnungsszenarien und Bewirtschaftungsmodellen für den See mitbetrachtet worden. Die LEAG geht also weiter davon aus, die Flutung des Sees bis zur Mitte der 2020er Jahre abschließen zu können.

Bis es soweit ist, überprüft das Unternehmen regelmäßig die Wasserbeschaffenheit und zeigt sich zufrieden. „In den mit klarem Spreewasser gefluteten Seebereichen messen wir aktuell pH-Werte zwischen 7 und 7,3 und sehr geringe Eisengehalte von kleiner 2 Milligramm pro Liter. Damit liegen wir voll in der Beschaffenheitsprognose“, so Franziska Uhlig-May. Nach Ende der Flutung soll es dem Cottbuser Ostsee auch in trockenen Sommern nicht an Wasser mangeln. Grundwasser-Zufluss und Niederschläge würden nach Berechnungen der LEAG dazu beitragen, Verdunstungsverluste im jährlichen Mittel auszugleichen. Im Baruther Urstromtal unterhalb des Lausitzer Grenzwalls gelegen, fließe das Grundwasser dem Gefälle entsprechend vom Grenzwall auf seinem Weg Richtung Spreewald auch dem Cottbuser Ostsee zu, erläutert Uhlig-May die Vorteile der geografischen Lage des Sees. „Wenn der See fertig geflutet ist, wird der Zufluss aus seinem eigenen Einzugsgebiet ausreichen, um den Wasserstand zu halten.“

Mit Ideen und Initiativen gestalten derweil viele Akteure die Wartezeit produktiv. So haben sich die Stadt Cottbus, die BTU Cottbus-Senftenberg und die LEAG auf eine gemeinsame Zusammenarbeit verständigt, bei der das Umfeld des Sees zu einer klimafreundlichen Modellregion entwickelt werden soll. Die Vorfreude auf den Ostsee darf bei diesen Aussichten also weiter steigen.


Foto & Grafik: LEAG