Die vielfältigen Angebote der Reha Vita ermöglichen eine individuelle, ambulante Long Covid-Therapie.
Die Cottbuser Reha Vita hilft mit einem Therapiekonzept
Als im Frühjahr 2021 erste Fallbeispiele über die heute meist „Long Covid“ genannte Folgeerkrankung einer Coronavirus-Infektion durch die Medien kursierten, wurde Frau Dr. Jasmin Wegener sofort hellhörig. Die Fachärztin für Neurologie und ärztliche Leiterin das Fachbereichs Neurologie in der Cottbuser Gesundheitsklinik Reha Vita feilt seitdem mit dem gesamten Kollegium der Klinik an einem innovativen Post Covid-Therapiekonzept. Die zwei großen Vorteile: zum einen sind bei der Reha Vita mit Neuropsychologie, Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie alle relevanten Therapien unter einem Dach gebündelt, zum anderen ist hier eine ambulante Therapie möglich. Patienten können somit im gewohnten Umfeld bleiben – das kommt gerade betroffenen Eltern entgegen.
Sie könnten künftig einen Großteil der Patienten ausmachen, denn Long Covid betrifft auch junge und mittelalte Patienten. Erste Daten weisen darauf hin, dass Frauen durchschnittlich stärker betroffen sind als andere Bevölkerungsgruppen. Viele von ihnen hatten keine schweren Verläufe, einige haben die Infektion nicht einmal bemerkt. Die Symptome, die oft im Abstand einiger Wochen zur Infektion erst richtig spürbar werden, sind dabei sehr unterschiedlich. Oft betrifft es den neurologischen, kognitiven Bereich von Konzentrationsproblemen bis zu Kopfschmerzen, einige Patienten leiden unter Sprachstörungen. Einige sind selbst bei geringer geistiger Anstrengung schnell erschöpft. Körperliche Anstrengungen führen zu Luftnot oder Schwindel. Die mentale Belastung kann zu Depression und Ängsten führen. Manchmal treten nur einige Symp-tome auf, manchmal ein ganzes Bündel – aktuell lernt man bei Long Covid international immer noch beständig dazu. So vielfältig wie die möglichen Symptome sind dann auch die individuellen Therapieansätze. Bei Jasmin Wegener sind inzwischen fast ein Viertel der Patienten in der neurologischen Reha Long Covid-Patienten. Jeder erhält eine individuelle Therapie, mal in kleinen Gruppen, mal als Einzeltherapie. Sie widmen sich der Hirnleistung in der Neuropsychologie, dem Sprechen in der Logopädie, begleitet von Atem- und Ausdauertherapien, selbst ein Geruchs- und Geschmackstraining zählt bei einigen Patienten zum Programm. In einem Vorabtermin wird die Schwere der Erkrankung bewertet und die ambulante Reha darauf abgestimmt. Je nach Belastbarkeit kommen Patienten zwei bis dreimal pro Woche oder täglich. Eine erste Therapie umfasst meist ca. 20 Tage. Das gute Netzwerk innerhalb der Reha Vita, aber auch zu Partnern in der Region, ermöglicht ein nahtloses Überleiten in nachfolgende Therapieansätze. Ein Problem sieht Jasmin Wegener aktuell in der symptombezogenen Diagnostik. Hier fehlt in Cottbus noch ein systemischer Ansatz, da oft unterschiedlichste Beschwerden auftreten, die zum Teil nicht durch den Hausarzt abgeklärt werden können. Diese Patienten warten daher lange auf Termine beim Facharzt. Menschen, die an gesundheitlichen Veränderungen leiden, rät sie zu seriöser Information im Internet – eine Google-Suche nach „Long Covid Info“ führt schnell zu einer gut strukturierten Erklärung unter www.infektionsschutz.de – und dann zum Hausarztbesuch. Sie kann mit dem Team der Reha Vita leider erst helfen, wenn eine Rehabilitation bewilligt wurde.
Infos zur Cottbuser Gesundheitsklinik gibt es unter: