Aus Eins wird Viele

Datum: Montag, 03. November 2014 15:45


Schule, Freunde und Verwandte

Ein wichtiger Faktor im Leben des Kindes ist sein Umfeld. So wenige Veränderungen wie möglich im täglichen Leben sollten einhergehen mit Gesprächen in der Schule, bei Verwandten und Freunden. Der beste Weg ist auch hier der gemeinsame. Reden Sie mit Ihrem Kind darüber, wem sie die neue Situation wie erzählen wollen.

Sport- und Freizeitvereine sowie Schule und sonstige soziale Institutionen, in denen ein Kind regelmäßig verkehrt, können auch zusammen mit dem Kind über die neue Lebenssituation informiert werden, um gedankliche Mauern gar nicht erst entstehen zu lassen und Reaktionen vor allem in Bildungseinrichtungen vorzubeugen. Lehrer und Erzieher bemerken Verhaltensänderungen, aber auch plötzliche Leistungsabfälle sind ein Indikator für Veränderungen im Privatleben, die dann den Eltern gegenüber angesprochen werden. Ein initiatives Verhalten der Eltern sorgt für einen sensiblen Umgang seitens der Lehrkräfte, auch im Umgang mit Klassenkameraden. So können „peinliche“ Situationen vermieden werden, in denen sich das Kind vielleicht sogar erklären müsste.

Auch überbesorgte Großeltern müssen sensibilisiert werden. Die nächste Familienfeier kommt bestimmt und nichts ist für ein Kind bedrückender, wenn dort über die gescheiterte Beziehung, das „arme Kind“ oder den Ex-Partner gesprochen wird. Im Interview ließ Jörg Maywald durchblicken, dass auch immer mehr Großeltern vor Gericht den Umgang mit ihren Enkeln einklagen wollen. Das sollten Eltern in ihrer Rolle beachten und auch entsprechende Regelungen mit der Verwandtschaft finden. Das gilt ebenso für Kindergeburtstage sowie Feiertags- und andere Festtage. Für Eltern, Freunde und Großeltern gilt generell, ein Übervorteilen des Kindes, um es abzulenken oder die Situation vermeintlich schön zu machen, sollte vermieden werden. Kinder bemerken diese Veränderungen im Verhalten ihnen gegenüber. Ein möglichst normaler, weiterhin liebevoller und verständnisvoller Umgang ist langfristig die beste Lösung.31

Es kann durchaus förderlich für das Kind sein, wenn es mit klaren Regeln in zwei unterschiedlichen Lebenswelten aufwächst. Es lernt, mit unterschiedlichen Normen klar zu kommen – und dass es kein Nachteil sein muss, abwechselnd bei Mama oder Papa zu leben. Kinder sind flexibel und kennen wechselnde Bedingungen bereits aus Sportvereinen, Kindergarten und Schule.

Scheidungskinder als große Verlierer?

Wenn ein gutes Miteinander der Eltern untereinander im Sinne ihres Kindes herrscht, kann ein Trennungskind mindestens genauso glücklich aufwachsen wie Kinder in traditionellen Familienverhältnissen. Denn ob ein Kind glücklich aufwächst, hängt nicht von der Familienform ab, sondern davon, ob seine Bedürfnisse erfüllt werden und die Kindesbeziehungen intakt sind. Echte Aufmerksamkeit beider Elternteile, die getrennt leben ist besser, als eine scheinbar heile Familie, in der ein Elternteil nie Zeit hat.

Literaturempfehlungen

Remo Largo, Kinderarzt:
Glückliche Scheidungskinder: Trennungen und wie Kinder damit fertig werden
Remo H. Largo und Monika Czernin machen Eltern Mut, die in der schwierigen Situation einer Scheidung sind: Kinder müssen unter der Trennung der Eltern nicht leiden – es gibt Wege, sie glücklich aufwachsen zu lassen. Getrennt leben, aber gemeinsam erziehen, das ist möglich. Die Autoren gehen anhand konkreter Beispiele auf die wichtigsten Fragen ein. Sie konzentrieren sich dabei auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Kinder und zeigen Wege, diese zu erfüllen, egal, in welchem Familienmodell.

Henning Dimpker, Marion von zur Gathen, Jörg Maywald: Wegweiser für den Umgang nach Trennung und Scheidung – mit Mustervereinbarung für Eltern abrufbar unter www.fruehe-kindheit-online.de
Im Mittelpunkt des Wegweisers steht das Kind. Auf sein Wohl richten sich die Wünsche der Mutter und des Vaters. Der Wegweiser für den Umgang baut auf der Überzeugung auf, dass beide Eltern nicht nur das Beste für ihr Kind möchten, sondern in der Lage sind, auch nach Trennung und Scheidung die Elternrolle auszufüllen und das Beste für ihr Kind zu tun.

Film: „Kinder lassen sich nicht scheiden“ www.kinder-lassen-sich-nicht-scheiden.de
An Beispielen zeigt der Film, wie im Verlauf einer Elterntrennung das Wohl der betroffenen Kinder bestmöglich gewahrt werden kann. Als weitere Themen werden u.a. verschiedene Umgangsmodelle, die Aufgaben des Familiengerichts und die Tätigkeit von Beratungsstellen behandelt.

Barbara Dietrich: Ich brauche euch doch beide. Scheidung tut weh. Ein Trostbuch für Kinder.
Alle Kinder wünschen sich eine glückliche, heile Familie, doch wenn wir uns umschauen, sieht die Realität oft anders aus.
Sehr viele Kinder und Jugendliche müssen die Trennung ihrer Eltern verkraften. Wie können wir sie bei diesem Prozess unterstützen? Selbst wenn nicht die eigene Familie betroffen ist – im Freundeskreis oder in der Klasse erleben Kinder es ja auch! Hier möchte die Autorin ansetzen, indem sie Kindern und Jugendlichen Mut macht, in einem derartigen Schicksalsschlag vielleicht einen Sinn zu erkennen. Nichts im Universum geschieht zufällig, und das Schicksal meint es trotz allem gut mit uns.
Wenn Kinder das begreifen, werden sie mit einer solchen Situation vielleicht besser fertig werden.

Harriet Grundmann & Marc-Alexander Schulze:  Wir sind immer für Dich da! – Wenn Mama und Papa sich trennen
Wenn die Familie auseinandergeht, ist das für niemanden einfach – besonders nicht für Kinder, die einer solchen Situation oft hilflos gegenüberstehen. Die Geschichte von Ole setzt sich einfühlsam mit den Ängsten und Sorgen auseinander, die Kinder in dieser schwierigen Lebensphase beschäftigen. Sie erzählt davon, dass die neue Familiensituation auch Positives mit sich bringen kann. Und sie macht deutlich, dass eines trotz aller Veränderungen immer bleiben wird: die Liebe der Eltern zu ihrem Kind.

Beratung:

Deutscher Kinderschutzbund
Ortsverband Cottbus e.V.,  
Frau Materna, Tel.:  0355 / 43 04 740     
Sielower Straße 10, 03044 Cottbus,
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Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Frau Hainke, Tel: 0355 / 861785
Hopfengarten 57, 03044 Cottbus
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Jugendhilfe Cottbus gGmbH
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Frau Horn, Tel: 0355 5296731
Thiemstraße 41, 03050 Cottbus
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SOS-Beratungszentrum
Erziehungsberatungsstelle
Frau Trojan, Tel: 0355 5257 00
Poznaner Straße 1, 03048 Cottbus
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Demokratischer Frauenbund
LV Brandenburg e.V.
Sozialpsychologische Beratung und Hilfe
Fr. Dr. Reißmann, Tel: 0355 4947 991
Am Turm 14, 03046 Cottbus
Erziehungs- und Familienberatungsstelle Paul-Gerhard Werk - Diakonische Dienste gGmbH
Dipl. Psychologin Frau Zerbe, Tel.: 03562 99422
Frankfurter Straße 21, 03149 Forst (Lausitz)
pro familia Senftenberg
Reyersbachstraße 5, 01968 Senftenberg
Telefon: 03573-794930
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Evangelische Erziehungs- und Familienberatungsstelle Lübbenau
Lindenweg 9, 03222 Lübbenau
Telefon:  03542-8117 und 03542-8118
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StattRand gGmbH
Kinder-, Jugend- und Familienhaus
Adresse: Muskauer Str. 122
02943 Weißwasser, Tel.: 03576 / 28 08 12