Es ist ein ... R2D2!

Datum: Montag, 02. Februar 2015 14:51

Der natürliche Geburtsprozess

Die natürliche Geburt findet in verschiedenen Phasen statt, die fließend ineinander übergehen.


Eröffnungsperiode:
Mit dem Einsetzen regelmäßiger Wehen beginnt die Eröffnungsperiode. Sie dauert bis zur vollständigen Öffnung des Muttermundes. Meist dauert sie bei Erstgebärenden länger, zwischen sieben und zehn Stunden, bei Folgegeburten ist sie im Durchschnitt auf etwa vier Stunden verkürzt.
Nach der Eröffnungsperiode reißen meist die Eihäute, dieser Prozess wird auch als Blasensprung bezeichnet. In seltenen Fällen reißt die Fruchtblase gar nicht ein, dann kommt das Kind wohl behütet in der intakten Blase zur Welt. Hebammen bezeichnen dieses Phänomen als „Glückshaube“.
Mit Einsetzen der Eröffnungsperiode ist es Zeit, ins Krankenhaus zu fahren oder im Falle einer Hausgeburt die Hebamme zu rufen. Der Geburtshelfer sollte zuerst durch Nachfragen und eine Untersuchung einschätzen, ob es sich um eine Risikogeburt handelt. Beachten Sie dazu die Anmerkungen in diesem Beitrag zur zunehmenden Einstufung von Schwangerschaften als Risikoschwangerschaften.


Austreibungsperiode:
Wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist, beginnt die Austreibungsperiode, die mit der Geburt des Kindes endet. Sie dauert bei Erstgebärenden etwa eine gute Stunde und verkürzt sich bei Folgegeburten in der Regel auf etwa eine halbe Stunde. Auch während dieser Phase kann der Blasensprung stattfinden.
Liegt das Kind mit dem Kopf nach unten, verursacht der Blasensprung eine Sogwirkung am Kopf des Kindes. Das kann zur sogenannten Geburtsgeschwulst führen, einer harmlosen Schwellung, die sich in wenigen Tagen zurückbildet. Ist der Kopf des Kindes so tief gerutscht, dass er auf die Beckenorgane drückt, werden die Presswehen ausgelöst. Sie treiben das Kind mit enormer Kraft vorwärts. Die Austreibungsperiode ist für das Kind die kritischste Phase der Geburt. Dauert sie zu lange, kann die Sauerstoffzufuhr eingeschränkt sein, wird der Druck auf den Kopf zu groß, führen Hebamme oder Geburtshelfer meist einen Dammschnitt (Episiotomie) durch, um den Druck zu mindern und die Austreibung zu beschleunigen. Wenn der Kopf dann geboren ist, folgt der Rumpf mit seinem geringeren Durchmesser problemlos.
Nach einer natürlichen Geburt ohne Komplikationen wird das Kind der Mutter meist auf den Bauch gelegt, um für eine unmittelbare Bindung zu sorgen. Das Waschen samt Untersuchungen und Abnabeln folgt später.Die Nachgeburtsperiode, auch Plazentaperiode genannt, folgt dann mit dem Ausstoß des Mutterkuchens (Plazenta) und dauert in der Regel ca.20 Minuten. Sie ist in der Regel recht unbeschwert, aufgrund der starken Blutungsgefahr aber für die Mutter der kritischste Abschnitt der Geburt. Mit den Nachgeburtswehen verkleinert sich die Gebärmutter, die Plazenta verliert die Haftung und löst sich schließlich von der Gebärmutter ab. Hat sie sich vollständig gelöst, wird sie durch leichtes Pressen der Mutter geboren. Hier können die Hebammen auch mit Druck auf den Bauch und leichtem Ziehen an der Nabelschnur unterstützen. Mithilfe von Medikamenten wird die Gebärmutter zum Abschluss beruhigt, um die Blutung zu stillen. Das Kind kann während der Nachgeburtsperiode auf dem Bauch der Mutter liegen.
Abschließend wird die Plazenta auf Vollständigkeit überprüft, damit Überreste nicht zu Infektionen oder Blutungen führen können. Zwei Stunden nach dem Ausstoßen der Plazenta ist die Geburt beendet, in dieser Zeit ist eine Überwachung und Untersuchung der Mutter wichtig.

Der Kaiserschnitt
Der Kaiserschnitt kann als geplanter Eingriff bereits vor Einsetzen der Eröffnungsperiode durchgeführt werden, immer öfter wird aber auch im Prozess einer natürlichen Geburt durch die Gebärende und die Geburtshelfer die Entscheidung zum Kaiserschnitt getroffen. Beim Kaiserschnitt wird das Baby durch einen Einschnitt in Bauch und Gebärmutter direkt entnommen.
Kaiserschnittgeburten erfolgen heute mit einer lokalen Anästhesie, der „Rückenmarksnarkose“. Nach dem Legen des Rückenmarkkatheters wird ein Harnblasenkatheter gelegt, um die Harnblase zu leeren. Soweit notwendig, werden über einen Tropf Schmerzmittel verabreicht. Durch einen tiefen horizontalen Einschnitt in die Haut oberhalb des Schambeins (auch Bikinischnitt genannt) und einen zweiten Einschnitt im unteren Bereich der Gebärmutter entsteht eine Öffnung, durch die das Baby sofort herausgehoben wird. Es dauert nur ein paar Minuten. Das Baby wird dann kurz vom Kinderarzt untersucht, der Mutter gezeigt und dann auf eine spezielle Neugeborenenstation gebracht.Während die Plazenta entfernt und die Wunde genäht wird, kann meist der Partner das Frischgeborene halten. Die Gebärende bleibt beim gesamten Prozess bei Bewusstsein. Sie kann ihr Baby zwar unmittelbar nach der Geburt sehen, ein Körperkontakt wie bei der natürlichen Geburt ist aber nicht möglich. Der Partner kann in der Regel dabei sein, nur bei Not-Kaiserschnitten unter Vollnarkose ist das nicht möglich. Insgesamt dauert ein Kaiserschnitt etwa eine halbe Stunde.
Viele Kliniken bieten heute den sogenannten „sanften“ Kaiserschnitt nach Misgav-Ladach an, bei dem nur noch Haut und Gebärmuttermuskel eingeschnitten werden. Die weitere Öffnung wird durch Dehnen oder Reißen erreicht, wonach das Gewebe z.B. in der Bauchmuskulatur oder im Bauchfell auch ohne Naht heilen kann.


Der Schatz aus der Nabelschnur

Vita 34 ermöglicht werdenden Eltern die Einlagerung von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe zur Gesundheitsvorsorge für ihr Kind. Gegenwärtig wird bei Vita 34 das Nabelschnurblut von mehr als 120.000 Kindern aus Deutschland und weiteren europäischen Ländern gelagert. Die Nabelschnur enthält Stammzellen, die sehr jung sind und noch keine altersbedingten Schädigungen oder Veränderungen aufweisen. Nabelschnur-Stammzellen können sich in eine Reihe verschiedener Zelltypen (z.B. Blutzellen, Blutgefäßzellen oder Muskelzellen) entwickeln. Durch den Schutz im Mutterleib ist die Nabelschnur des Kindes nahezu frei von Viren. Die Gewinnung der Stammzellen ist ohne Risiko für Mutter und Kind. Bei einer Vielzahl von Erkrankungen gehört der therapeutische Einsatz von Stammzellen unterschiedlicher Herkunft heute bereits zum medizinischen Alltag. Stammzellen sind in der Lage, sich selbst zu erneuern und durch Teilung zu kopieren. Immer mehr werdende Eltern entscheiden sich deshalb dafür, die Stammzellen aus der Nabelschnur für das eigene Kind einzulagern. Denn nur zum Zeitpunkt der Geburt lassen sich viele eigene und unbelastete Stammzellen aus der Nabelschnur ohne medizinischen Eingriff sichern. Das Nabelschnurblut und die Nabelschnur selbst sind dafür einzigartige Quellen. Kryokonserviert behalten die Stammzellen ihre vitalen Eigenschaften über Jahrzehnte und stehen so auch dem späteren Erwachsenen als Stammzelldepot zur Verfügung.

Vita 34 arbeitet eng mit Hebammen zusammen. Folgende Informationstermine werden demnächst in unserer Region angeboten:
Cottbus: 11.02.2015; 22.04.2015; 17.06.2015,
jeweils 18.00 Uhr; Hebammenpraxis Hevianna, R.-Breitscheid-Str. 79, 03046 Cottbus
Lauchhammer: 24.02.2015/30.06.2015,
18.00 Uhr/17.00 Uhr; Krankenhaus Lauchhammer, Friedensstr. 18, 01979 LauchhammerWeitere Informationen: www.vita34.de