Es ist ein ... R2D2!

Datum: Montag, 02. Februar 2015 14:51


Fazit

Die Suchmaschine Google ist ein guter Spiegel unserer Bedürfnisse. Wer hier nach Kaiserschnitt googelt, erhält 750.000 Treffer, bei Hausgeburt sind es nur 426.000. Das unterstreicht den Trend in unserer Gesellschaft hin zur Technisierung der Geburt. Auch TV-Soaps über schmerzhafte natürliche Geburten und entspannter wirkende operative Entbindungen verändern das Bewusstsein, das Vorbild von Promi-Müttern mit Wunschkaiserschnitten und die angespannte Situation der Hebammen in Deutschland tun ihr Übriges dazu. Viele Internetseiten informieren über schmerzfreie operative Entbindungen mit viel Sicherheit und wenig Risiko.
Viele Frauen erhalten nicht die notwendige Betreuung und Aufklärung, die in der Regel nur Hebammen oder beratende Netzwerke im Vorfeld der Geburt geben können. Auch wenn Kliniken eine tolle Arbeit leisten und der Rückgriff auf leistungsfähige Krankenhäuser eine Errungenschaft unserer Gesellschaft ist, sind sie nicht für die Aufklärung werdender Mütter zuständig. Die Entscheidung werdender Mütter zu Medikamenten und zum Kaiserschnitt findet oft ohne Bewusstsein für die möglichen, teils beträchtlichen Folgen für Kind und Mutter statt. Dieser Trend wird leider weiter zunehmen, insbesondere dann, wenn für die aktuelle Situation der Hebammen keine Lösung gefunden wird. Wir würden an dieser Stelle gern einen anderen Ausblick geben, nur wäre das wohl unrealistisch. Zu wünschen wäre mehr Aufklärung in der Schwangerschaft zu den Vor- und Nachteilen einzelner Geburtsformen. Vielleicht konnten wir mit diesen Seiten einen kleinen Beitrag dazu leisten.


Literatur:


Die Hebammensprechstunde

ISBN: 978-3980376068
Ingeborg Stadelmann ist die wohl bekannteste Hebamme Deutschlands. Die Mutter von 3 Kindern hat ihr Buch für werdende Eltern und Hebammen geschrieben.


Das große Buch zur Schwangerschaft. Umfassender Rat für jede Woche

ISBN: 978-3833815775
Prof. Dr. med. Franz Kainer und Annette Nolden haben mit diesem Standardwerk ein umfassendes und einfühlsames Nachschlagewerk geschaffen. Woche für Woche begleitet es die werdende Mutter, informiert über die Entwicklung des Babys und beschreibt die Veränderungen im eigenen Körper. Wie ernährt man sich in der Schwangerschaft gesund, was hilft gegen Übelkeit, wozu dient eine Fruchtwasseruntersuchung?


Die selbstbestimmte Geburt: Handbuch für werdende Eltern. Mit Erfahrungsberichten

ISBN: 978-3466344772
Ina May Gaskin bestärkt Frauen darin, der faszinierenden Kraft ihres Körpers zu vertrauen, mit der sie ihr Kind möglichst ohne technische Eingriffe auf die Welt bringen können. Das Buch enthält außerdem sehr berührende Erzählungen von Frauen, die eine selbstbestimmte Geburt erlebten und damit andere ermutigen, auf sich selbst zu vertrauen und ihren eigenen Weg zu gehen.


Babyzauber – Dein persönlicher Begleiter für eine entspannte Schwangerschaft

ISBN: 978-3902943484
Babyzauber ist ein persönlicher Begleiter für eine entspannte und selbstbewusste Schwangerschaft, Geburt und erste Babyzeit. Sarahs wertvolle Tipps helfen dabei, die Intuition zu schärfen und gängige Gewohnheiten zu hinterfragen. Mithilfe dieses Buches kann die Geburt bis ins kleinste Detail geplant werden.


Checkliste: Nützliches für die Geburt

  • bequeme Hemden oder T-Shirts (auch zum Wechseln während der Wehen)
  • Hausschuhe
  • Wärmflasche, warme Socken (viele Frauen frieren während der Geburt)
  • Lippenbalsam, eventuell Massageöl, Badezusatz
  • Erfrischungstücher
  • Haargummis oder Haarband (Haare sollen während der Geburt nicht stören)
  • Essen und Getränke (Wasser und Tee gibt es meistens, für alles andere müssen sie selbst sorgen. Müsliriegel oder Traubenzucker, Obst und Fruchtsäfte bieten sich an) – bitte auch an den Partner denken, der die Geburt begleitet
  • Fotoapparat – ohne Blitzlicht


Bei Klinikaufenthalt:

  • Baumwollnachthemden/weite T-Shirts fürs Stillen
  • Still-BH (zwei Nummern größer als bisher)
  • Stilleinlagen
  • kochfeste Baumwollslips oder Wegwerfslips
  • Bademantel
  • Handtücher, Waschlappen
  • weite Kleidung für den Heimweg
  • Kulturbeutel
  • Bücher, Zeitschriften, MP3-Player
  • Handy
  • Kleingeld


Für das Neugeborene (Kleidung wird in den meisten Kliniken gestellt) für den Heimweg:

  • Bodys oder Hemdchen und Höschen
  • Windeln
  • Strampler
  • Jacke, Mütze
  • Tragetasche / Babyschale mit Decke
  • Dokumente
  • Personalausweis
  • Mutterpass
  • Heiratsurkunde / Geburtsurkunde der Mutter
  • Versicherungskarte der Krankenkasse


Fragen an Kliniken:

Allgemeine Informationen

  • Wie viele Frauen gebären jedes Jahr in der Klinik?
  • Wie viele der Geburten sind normale vaginale Geburten?
  • Wie oft wird ein Kaiserschnitt gemacht?
  • Wie oft werden Saugglocke oder Geburtszange eingesetzt?
  • Wie viele Steißgeburten (Beckenendlage) werden jährlich durchgeführt?
  • Wie lange bleiben die Frauen durchschnittlich in der Klinik?
  • Ist eine ambulante Geburt möglich?
  • Gibt es ein Familienzimmer, in das auch der Partner aufgenommen werden kann?
  • Kann ich 24 Stunden am Tag mit meinem Baby zusammen sein oder muss es auf die Säuglingsstation?
  • Wird das Stillen gefördert und wenn ja, wie?
  • Ist auch nachts ein Oberarzt anwesend?
  • Kann ich rund um die Uhr in die Klinik einchecken?
  • Gibt es eine Notfallstation für Säuglinge?
  • Gibt es eine Frühgeborenenstation?


Wehen und Geburt

  • Kann meine Familie bei der Geburt dabei sein?
  • Wie viel Personal (Ärzte, Hebammen, Medizinstudenten, Praktikanten) wird im Kreißsaal sein?
  • Kann meine Beleghebamme bei der Geburt dabei sein?
  • Wird die Geburt routinemäßig eingeleitet und die Fruchtblase geöffnet?
  • Kann ich meine Geburtsposition frei wählen?
  • Kann ich während der Wehen aufstehen und herumlaufen oder muss ich im Bett bleiben?
  • Wie wird mein Baby während der Geburt überwacht?
  • Welche schmerzlindernden Mittel stehen zur Auswahl?
  • Gibt es eine Begrenzung, wie lange ich pressen (2. Geburtsphase) darf?
  • Mit welchen Methoden wird die Geburt beschleunigt, beispielsweise mit der Eipollösung?
  • Wie oft werden Dammschnitte gemacht?
  • Welche alternativen Therapien werden angeboten und wie geschult ist das Personal damit?
  • Kann ich während der Wehen essen und trinken?
  • Welche Gebärhilfen (Hocker, Geburtsbecken, Ball, Seil) sind vorhanden?
  • Kann ich eine Wassergeburt haben?
  • Stehen alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur, Homöopathie usw zur Verfügung?