Schritt für Schritt

Datum: Dienstag, 26. Juni 2012 11:47


Laufen lernen
Titelthema2Kinder lernen in verschiedenen Stufen die ersten Schritte. Im Durchschnitt sind sie dann in einem Alter von ungefähr einem bis eineinhalb Jahren. Die zeitliche Spanne ist groß. Machen Sie sich keine Gedanken, wenn es erst mit eineinhalb Jahren beginnt – sobald es körperlich und auch psychisch dazu bereit ist, wird es aufstehen und loswandern. Sollten Sie bei Ihrem Kind feststellen, dass es beim Laufen O-Beine hat, machen Sie sich keine Sorgen: Das ist ganz normal. Damit Ihr Baby laufen lernen kann, müssen erstmal die Arme trainiert werden. Die kleinen Beine sind noch nicht so ausgeprägt, dass sie einfach aus dem Sitzen aufstehen können. Hier helfen Schrankwände, Stühle und alle anderen Möbelstücke oder Gegenstände, an denen man sich hochziehen kann. Sobald das Hochhangeln und Festklammern funktioniert, steht dem ersten Schritt nicht mehr viel im Weg. Steht Ihr Kind erstmal auf eigenen Beinen, ermutigen Sie es. Wenn es sich aufrecht an den Möbeln festhält und von hinten ein ausgesprochenes Lob hört, wird es motiviert und vor allem neugierig, sich umzudrehen. Dadurch erfolgt eine Gewichtsverlagerung von beiden Beinen auf nur eins. Damit ist ein Bein entlastet und kann den ersten Schritt machen.
Aller Anfang ist schwer: Zu Beginn wird es viele Windellandungen geben, manche Kinder legen zwischendurch auch noch einmal einen Rückzug in die Krabbelphase ein. Laufen lernen ist für die Kleinen sehr anstrengend. Die ersten Schritte werden sicher noch mit den Füßen über den Boden geschliffen. Nach und nach werden Sie aber sehen, dass es für Ihr Kind immer leichter wird. Dann ist es Zeit für den Feinschliff. Das Kind lernt von selbst aufzustehen, ohne sich hochziehen zu müssen. Außerdem kann es kontrolliert sein Gewicht verlagern und seine Bewegungen ausbalancieren, so dass die zurückgelegten Strecken immer weiter und schneller und das Stürzen immer seltener werden. Wichtig ist auch, dass es die Geschwindigkeit seiner Schritte kontrollieren kann und somit das Bremsen vor dem Ziel ohne Bruchlandung möglich ist.

 



Augen auf beim Schuhkauf

Beim Schuhkauf für die kleinen Füße müssen ein paar Punkte berücksichtigt werden. Die Checkliste und Größentabelle kann Ihnen bei der Auswahl behilflich sein.

Checkliste

  • Schuhe ausziehen
  • Ohne Schuhe laufen
  • Beide Füße in Länge und Form vermessen lassen
  • Fußmess-Pass* ausstellen lassen
  • Kinderschuhe nach empfohlener Echtgröße und Echtform auswählen
  • Kinderschuhe rechts und links anprobieren
  • Laufproben in den neuen Schuhen durchführen
  • Schuhe zum Wechseln auswählen

Tipp: Gehen Sie gegen Abend Schuhe kaufen. Füße dehnen sich im Laufe des Tages aus und sind somit abends am größten.

* Einen Fußmess-Pass finden Sie in jedem gutsortierten Schuhgeschäft. Fragen Sie einfach nach.

Barfuß durch die Natur
TitelthemaFür Kinder und ihre Füße ist Barfußlaufen zu empfehlen. Und zwar aus verschiedenen Gründen. Laut dem Namensgeber der Kneipp-Medizin, Sebastian Kneipp, sorgt Barfüßigkeit für eine bessere Durchblutung, regt den Kreislauf an, fördert die Durchblutung und stärkt somit das körpereigene Abwehrsystem. Im Rahmen der Kneipptherapie wird das Laufen auf zum Beispiel Schnee oder nassen Wiesen angewandt oder es gibt spezielle Wasserbecken oder -quellen, für das sogenannte Wassertreten. Abgesehen davon fördert das Laufen ohne Schuhe die Fußmuskulatur und sorgt dafür, dass sich der Fuß so entwickelt, wie es sein sollte. Dadurch kann man dem Risiko verschiedener Fußfehlstellungen entgegenwirken. Laut Ärzten und Orthopäden können so Senk-, Spreiz- oder Plattfüße vermieden werden. Darüber hinaus gibt es verschiedene Studien an Kindergarten- und Grundschulkindern, die besagen, dass Kinder, deren Fußsohlen stimuliert werden, wie es beim Barfußlaufen der Fall ist, im Gesamten eine bessere Körperkoordination vorweisen. Da Fuß und Wirbelsäule zusammenarbeiten, entlasten gesunde, kräftige Füße die Wirbelsäule und schonen vor allem die Bandscheiben. Dafür muss Ihr Kind nicht wie bei der Kneipp-Kur barfuß über Schnee laufen. Es reicht schon, wenn es zu Hause ohne Schuhe rumlaufen kann. Besser noch: Sie lassen Ihr Kind auf Wiesen ohne Schuhwerk laufen. Wichtig ist, dass Sie darauf achten, wo Ihr Kind barfuß laufen kann. Auch im Stadtpark auf der Wiese können Scherben liegen. Wegen einer möglichen Unterkühlung müssen Sie sich weniger Sorgen machen – Kinder melden sich für gewöhnlich, wenn ihre Füße kalt sind. Immer häufiger finden sich auch in Kur- und Rehakliniken oder ähnlichen Einrichtungen sogenannte Barfußpfade. Doch damit nicht genug: Es gibt mittlerweile auch Barfußparks. Wenn Sie Lust haben, einen solchen Barfußpark mit Ihrem Kind zu besuchen, werden Sie in Burg / Spreewald fündig. Eine Liste weiterer Parks in ganz Deutschland finden Sie unter:
www.barfusspark.info.
Kleine Zehenspielereien
Nicht nur Barfußlaufen ist gut für die Füße. Jeden Tag tragen uns unsere Füße mehrere hundert Meter. Damit sie das viele Jahre lang zuverlässig und schmerzfrei machen, müssen wir sie von Anfang an gut pflegen und fit halten. Das geht für Kinder auch auf spielerische Art und Weise, nicht nur im Sportunterricht oder auf Kinderfesten. Hier finden Sie einige Spielideen für sich und Ihr Kind. Bei all diesen Spielereien dürfen natürlich nur die Füße benutzt werden, alle anderen Körperteile und Hilfsmittel sind nicht erlaubt.

Die Zehenkrake:
Das brauchen Sie:

  • Einen Eimer
  • Beliebig viele Spielfiguren (zum Beispiel Korken, herkömmliche Spielfiguren, Legomännchen, Tannenzapfen etc., lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf.)


So geht es:
Setzen Sie sich und ihr Kind auf den Fußboden. Auf der einen Seite steht der Eimer, auf der anderen für jeden eine Portion Spielfiguren. Wer zuerst mit den Zehen alle Figuren in den Eimer bewegt hat, hat gewonnen. Sie können die Herausforderung noch erhöhen, indem Sie einen Pappkarton nehmen und in diesen verschieden große Löcher schneiden, in die die Spielfiguren befördert werden sollen.


Der Seemannsknoten:
Das brauchen Sie:

  • Ein Stück Seil


So geht es:
Knoten mit den Fingern machen ist irgendwann kinderleicht. Doch nun sind die Zehen gefragt. Dieses Spiel ist am Anfang ein bisschen kniffelig und nur für ältere Kinder, die schon Knoten binden können, geeignet. Aber mit ein bisschen Übung geht es schnell von der Hand, ähm – vom Fuß.


Der Klammeraffe:
FussgymnastikDas brauchen Sie:

  • Einen Karton
  • Wäscheklammern


So geht es:
Hier ist nicht nur Geschicklichkeit und Koordination gefragt, sondern auch die Muskeln. Teilen Sie zunächst die Klammern zwischen sich und Ihrem Kind gleichmäßig auf. Jeder bekommt eine Seite des Kartons zugeteilt, der in der Mitte steht. Wer auf seiner Seite zuerst alle Klammern mit den Zehen befestigt hat, ist der Sieger der Klammeraffen.


Doch es müssen nicht immer ganze Spiele sein, Sie können Ihr Kind auch im Alltag dazu animieren, Fußgymnastik zu machen. Schlagen Sie ihm zum Beispiel vor, beim Lesen nicht mit den Händen, sondern mit den Füßen die Seiten umzublättern. Das ist viel lustiger und trainiert die Fußmuskulatur und Geschicklichkeit. Oder versuchen Sie doch mal, zusammen Malerhüte oder sogar Papierschiffchen alleine mit den Zehen zu basteln. Generell gilt, was man mit den Händen machen kann, geht meistens auch mit den Füßen – eignet sich also zur Fußgymnastik.