Preise für Bauland
(Grafik: Durchschnittliche Preise für einen Quadratmeter Bauland, Stand: 2017, Quelle: Statistik der Kaufwerte für Bauland des Bundes und der Länder, Landatlas vom Thünen-Institut für Ländliche Räume)
Um die 20 Euro kostet ein Quadratmeter Bauland in den ländlichen Lausitzer Regionen. So ist ein Grundstück mit einer Größe von 1.000 m² im Landkreis Spree-Neiße schon für 15 bis 20 Tausend Euro zu haben, im Landkreis Görlitz gibt es Großgrundstücke mit derselben Fläche für rund 25.000 Euro. In München wird für dieselbe Grundstücksgröße ein Millionenbetrag fällig.
Preise für Wohneigentum
(Grafik: Preise für Eigentumswohnungen, die ab dem Jahr 2000 gebaut oder vollständig saniert wurden (pro Quadratmeter mit Lage „Gut“ und Ausstattungsgrad „Gut“). Quelle: Finanztest 08/2020)
Auch bereits bebaute und bezugsfertige Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen sind in der Lausitz für verhältnismäßig kleines Geld zu haben. So zahlt man in den Metropolen nicht selten das 3- bis 5-fache pro Quadratmeter Wohnfläche wie in Cottbus.
Preise für Mietwohnungen
(Quelle: Die Zeit, Datem: empirica regio, Datenbasis: empirica-systeme)
Das Bild setzt sich bei den Preisen für Mietwohnungen fort. Deutschlandweit zählen diese in der Lausitz zu den niedrigsten. Auch die Mietsteigerungen von 2012 bis 2019 halten sich in Cottbus, Senftenberg und Co. im Rahmen. In einem detaillierten Mietspiegel ermittelte „Die Zeit“ nur wenige noch günstigere Regionen in Deutschland, darunter Borgentreich in Nordrhein-Westfalen. Die Kleinstadt kann mit durchschnittlich 3,93 Euro pro Quadratmeter die günstigen Lausitzer Mieten noch unterbieten. München führt die Statistik erneut deutlich an.
Nicht nur selber bauen lohnt sich aufgrund niedriger Baulandpreise. Auch der Kauf gebrauchter Immobilien ist in der Lausitz gut finanzierbar. Hier zahlt man für ein gebrauchtes Eigenheim mit 120 Quadratmetern Wohnfläche im Schnitt 120.000 Euro, in Leipzig mehr als das Doppelte, in Potsdam mehr als das Dreifache und in Hamburg sogar das Vierfache.
Dabei sind die Preise im Elbe-Elster-Land oder in der ländlichen Oberlausitz naturgemäß günstiger als in der Lausitz-Metropole Cottbus. So sind es dann auch eher die ländlichen Regionen, die Häuslebauer anziehen – auch deutschlandweit. In Großstädten ist die Eigentümerquote mit etwa 30 Prozent deutlich geringer als auf dem Land, wo es mehr bezahlbare Grundstücke und Immobilien gibt. Im Elbe-Elster-Kreis liegt die Eigentümerquote bei 63 Prozent und damit fast drei Mal so hoch wie in Cottbus:
Die Eigentümerquote dürfte weiter steigen. Viele Gemeinden in der Lausitz verzeichnen aktuell ein wachsendes Interesse an Baugrundstücken. Allein in den Kreisen Oberspreewald-Lausitz und Görlitz sind in den vergangenen fünf Jahren knapp 1.300 Baugenehmigungen für Ein- bzw. Zweifamilienhäuser erteilt worden, besonders gefragt sind die Seestädte Senftenberg und Großräschen:
Wo immer es die Ortslage und die Landesplanung zulassen, entstehen daher neue Eigenheimgebiete. In mancher Kommune ist die Nachfrage höher als der zur Verfügung stehende Platz. Das wiederum liegt an der Landesregierung. Derzeit begrenzt die Landesentwicklung für Berlin-Brandenburg das Wachstum von Orten außerhalb des Berliner Speckgürtels. Sie dürfen nicht einfach neues unbebautes Bauland nach Wunsch und Bedarf ausweisen. Die Entwicklung ist für Wohnsiedlungen auf ein Hektar je 1.000 Einwohner in zehn Jahren begrenzt. Das ärgert viele Bürgermeister, deren Gemeinden aufgrund der hohen Nachfrage gern mehr Bauland ausweisen würden, wenn sie nur dürften. Die Koalition will über eine mögliche Änderung des Landesentwicklungsplans beraten.
Auch die Großvermieter tragen dem steigenden Bedarf Rechnung und investieren in Neubauprojekte und Modernisierungen. Bei Neubauten wird auf ausreichend Platz Wert gelegt, teilweise entstehen hier sogar 5- und 6-Raumwohnungen. Auf Wunsch wird auch der Bestand angepasst. Viele Wohnungsgesellschaften legen auf Wunsch 2- oder 3-Raumwohnungen zusammen.
Wer auf der Suche nach einem passenden Grundstück oder einer schönen Mietwohnung ist, hat mehrere Möglichkeiten, sich über aktuelle Angebote zu informieren. Die erste Suche geht meist über Online-Portale wie Immowelt, Immoscout oder Ebay Kleinanzeigen. Es gibt aber auch regionale Portale: Unter www.lausitz.immo kann man in der der Lausitzer Immobilienbranche nach Miet-, Eigentumswohungen, Häusern und Grundstücken suchen. Wer schon konkrete Vorstellungen über Wohnort und Größe hat, dem empfiehlt sich die Recherche auf der Stadt-Website oder bei den großen Vermietern. Hier lohnt es sich, nicht nur auf der Homepage nach aktuellen Angeboten zu schauen, sondern den direkten Kontakt zu suchen. Viele Angebote sind so stark nachgefragt, dass sie über Wartelisten vergeben werden und gar nicht erst veröffentlicht werden.