Ein X für ein Y
Gene bezeichnen grob gesagt die Erbanlagen eines Menschen. Jeder Mensch hat bestimmte Gene, die durch die Fortpflanzung an die Nachkommen weitergegeben werden. In ihnen sind bestimmte Anlagen enthalten, die einen Menschen zwar prägen, aber nicht gänzlich bestimmen. Hiermit werden gewisse Grundlagen gelegt. Wie sich diese im Laufe der Entwicklung eines Kindes auswirken, wird aber vor allem durch die Prägung der Umwelt bestimmt.
Ob ein Kind im Mutterleib ein Junge oder ein Mädchen wird, entscheidet sich anhand der Chromosomen, in denen die Gene und damit auch Erbinformationen enthalten sind. Mädchen haben zwei X-Chromosomen, Jungs ein X- und ein Y-Chromosom. Dadurch werden schon im Mutterleib die offensichtlichen typischen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen festgelegt. Damit sind zunächst die biologischen Geschlechtsmerkmale, wie die Ausbildung eines Penis oder einer Vagina, gemeint. Mädchen sind bei der Geburt in den meisten Fällen leichter und kleiner als Jungen. Statistisch gesehen sind weibliche Säuglinge weniger krankheitsanfällig, das hat sich vor allem in den Zahlen zum Plötzlichen Kindstod gezeigt. Außerdem schreien Jungen in den ersten Lebensmonaten durchschnittlich mehr. Die Konzentration des (männlichen) Sexualhormones Testosteron bereits vor der Geburt hat ebenso einen Einfluss auf die Entwicklung. Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass Jungen im Säuglingsalter eher ein Auge für das Mobile über dem Kinderbett haben, Mädchen sich hingegen eher von Gesichtern fesseln lassen. Neben den biologischen und sichtbaren Unterschieden lassen sich auch Differenzen im Wesen absehen.
Wissenschaftlich wurden im Bereich der Gene viele Erkenntnisse gesammelt, die besagen, dass Gene und Chromosomen nicht allein dafür verantwortlich sind, wie sich Jungen und Mädchen verhalten. Das bedeutet, dass es weitere Faktoren neben der genetischen Veranlagung geben muss, die zu der Aussage „typisch...“ führen.
Mädchen- und Jungengehirne
Wer hat noch nicht davon gehört, dass Frauen nicht einparken können und Männer schlechte Zuhörer sind. Frauen haben kein räumliches Vorstellungsvermögen und Männer sind weniger kreativ. Das liegt laut den Ergebnissen der Hirnforschung daran, dass bei Männern und Frauen unterschiedliche Hirnregionen in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich stark reagieren und beansprucht werden. Was aber auch aus der Hirnforschung hervorgeht, ist, dass das Gehirn mit seinen Aufgaben wächst. Es handelt sich bildlich gesprochen um eine Dauerbaustelle. Jeder kindliche Lernprozess sorgt dafür, das im zuständigen Gehirnbereich Nervenzellen miteinander verbunden werden. Die Stellen, an denen die Zellen miteinander verbunden sind, heißen Synapsen. Je älter ein Kind wird, umso komplexer sind die Herausforderungen, denen es sich gegenüber sieht (essen, laufen, sprechen, etc.). Mit der Auseinandersetzung mit eben diesen kleinen und großen Aufgaben entwickelt sich ein noch komplexeres Netzwerk im Gehirn. Dieses Netzwerk gleicht, um erneut ein Bild zu verwenden, dem Straßennetz, in dem Informationen wie Autos geleitet werden. Man kann sich also vorstellen, dass ab der frühesten Kindheit dieses komplexe Netz aufgebaut wird. Anders als die Dauerbaustellen in der Realität zeigen häufig genutzte Verbindungen zwischen den Nervenzellen keine Verschleißerscheinungen, sondern werden ganz im Gegenteil um einige Spuren erweitert. Dadurch ist es möglich, in gewohnten oder ähnlichen Situationen innerhalb kürzester Zeit Informationen abzurufen und impulsiv handeln zu können. In diesen Netzwerken sind alle Erfahrungen, Erinnerungen und Einstellungen gespeichert. An diesem Auf- und Umbauprozess wird deutlich, dass es an sich keine Mädchen- und Jungengehirne gibt.
"Pink Vader"
Datum: Montag, 03. Dezember 2012 08:10
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