Karies ist ein häufiges Krankheitsbild bei Kinderzähnen. Mit dem Begriff wird nichts anderes ausgedrückt, als „Zahnfäule“. Dabei handelt es sich um eine der häufigsten Infektionskrankheiten in Deutschland, laut Focus Online sogar die weltweit verbreitetste Infektionskrankheit. Verursacht wird diese „Volkskrankheit“ durch Bakterien. Die Mundhöhle ist eine perfekte Unterkunft für ebendiese. Im Mund sind einige Bakterien beherbergt, was nicht zwangsläufig ein Problem darstellen muss. Vermehren sich diese Bakterien jedoch, wird es kritisch. Im Falle von Karies handelt es sich vor allem um das Bakterium Streptokokkus mutans. Es gibt verschiedene Formen von Karies: Initialkaries (dabei ist „nur“ der Zahnschmelz betroffen) und Dentinkaries (bei dieser Art ist auch das Zahnbein betroffen). Karies ist durch Speichel übertragbar. Kinder haben das Bakterium Streptokokkus mutans nicht von Natur aus, sondern bekommen es durch äußere Umwelteinflüsse. Soll heißen, haben Sie Karies, können Sie Ihr Kind anstecken, von selbst wird es keines entwickeln. Früher oder später scheint jedoch jeder Mensch Kariesbakterien in seiner Mundhöhle zu haben. Je mehr dieser Bakterien in der Mundhöhle und im Speichel sind, umso größer ist das Risiko, dass die Zähne an Karies erkranken. Neben den Bakterien, die als Hauptursache für Karies gelten, spielen auch andere Faktoren wie Mundhygiene und Ernährung eine Rolle. Je schlechter die Zähne gepflegt werden, umso mehr Freiraum gibt es für die Bakterien, sich zu entfalten und die Zähne anzugreifen. Die Bakterien, die für die Entstehung der Karies hauptverantwortlich sind, mögen Kohlenhydrate und Zucker. Diese werden in Säure umgewandelt und greifen den Zahn an. Der Zahnschmelz wird angegriffen, die Mineralstoffe werden herausgelöst und der Zahn bekommt Löcher. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihrem Kind nur noch Eier zum Essen geben sollten. Ein bewusster Blick auf die eigene Ernährung und die des Kindes kann in keinem Fall schaden. Wenn Sie sich konkret rückversichern möchten, wenden Sie sich an einen Experten (Zahnarzt, Kinderarzt, Ernährungsexperte, etc.).
Sie sollten sich jedoch nicht nur um die Zahngesundheit Ihres Kindes Gedanken machen, sondern auch um Ihre eigene. Diese beiden Thematiken hängen eng miteinander zusammen. Der Zahnarzt steht bei den meisten nicht an erster Stelle der Menschen, die man gerne besucht. Vernachlässigen Sie jedoch während der Schwangerschaft Ihre Mundhygiene, zum Beispiel, weil Ihnen von der Zahnbürste im Mund so richtig, richtig schlecht wird, können sich die oben erwähnten Bakterien mit Leichtigkeit in Ihrem Mund vermehren. Küssen Sie dann Ihr unglaublich süßes Baby, kann es die Anlagen für Karies noch vor dem ersten Zahn haben. Mitsamt der anderen hormonell bedingten Umstellungen im weiblichen Körper während einer Schwangerschaft verändert sich auch das Zahnfleisch. Es ist weicher, leichter gereizt, blutet schneller. Übelkeit hin oder her – bei vielen Frauen ist auch ohne morgendliches Erbrechen eine Berührung im Mund mehr als unangenehm. Sollte es sich einrichten lassen, lassen Sie Ihre Zähne und alles drum herum noch vor der Schwangerschaft durchchecken und währenddessen am besten alle drei Monate. Schwere und komplizierte Eingriffe wird Ihr Zahnarzt wahrscheinlich mit Rücksicht auf das kommende Baby auf einen Zeitpunkt nach der Geburt verlegen oder noch vor einer geplanten Schwangerschaft durchführen. Deswegen sollten Sie sowohl mit Ihrem Frauenarzt, als auch mit Ihrem Zahnarzt über einen Kinderwunsch reden. Das ist nicht nur wegen der Vermeidung von möglichen Röntgenstrahlungen oder einem gesteigerten Kariesrisiko wichtig. Es ist belegt, dass bei einer Zahnbetterkrankung Gifte von beispielsweise Parodontitisbakterien in den Blutkreislauf und somit zu dem Embryo gelangen können. Dadurch kann die Entwicklung des Ungeborenen gestört werden und es ist möglich, dass sich das Risiko einer Frühgeburt erhöht.
Neben Karies gibt es weitere mögliche Erkrankungen der Zähne und der Mundhöhle. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Sie die Zahnpflege Ihres Kindes ernst nehmen, noch bevor der erste Zahn durchgebrochen ist und regelmäßig den Zahnarzt aufsuchen. Weitere Problemquellen sind Zähneknirschen und schiefwachsende Zähne. Zähneknirschen ist ein Problem, welches erst relativ spät auffällt, da es während des Schlafens stattfindet und Eltern nicht die Augen eines geschulten Zahnarztes haben, um die abgeriebenen Kauflächen bei Zeiten erkennen zu können. Dagegen hilft keine Zahnbürste, ebenso wenig wie gegen schiefe Zähne.
Gewissenhafte und gründliche Zahnpflege sowie regelmäßige Zahnarztbesuche, auch ohne schmerzhafte Beschwerden, sind das A und O.
Die Meinung, dass Milchzähne weniger Pflege benötigen, da sie sowieso ausfallen, ist eine schwerwiegende Fehleinschätzung. Diese Zähne haben nicht zuletzt eine wichtige Platzhalterfunktion für die kommenden. Abgesehen davon, sind Zahnschmerzen auch bei Milchzähnen kein Spaziergang. Weder für Ihr Kind, noch für Sie.
Kariesschutz bei Kindern |