17 Ziele für eine bessere Welt

Datum: Montag, 28. März 2022 16:50

Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen

Mit: Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung


Foto: BPA, Sve Kugler

Was wurde bisher aus Ihrer Sicht bei diesem Ziel erreicht und was muss noch passieren?

SDG 17 ist ein übergeordnetes Ziel, das die Marschroute vorgibt: Nachhaltigkeit ist nur gemeinsam zu schaffen. Das entspricht genau meinem Ansatz in der Entwicklungspolitik. Gemeinsam sind wir viel, viel stärker. Für ambitionierte Ziele wie die Agenda 2030 gilt das umso mehr, zumal die Zwischenbilanz nicht gut ausfällt. Zuletzt gab es wegen Corona sogar Rückschritte. Der Krieg wird uns noch weiter zurückwerfen. Darum ist jetzt umso mehr Engagement nötig.

Wie haben aktuelle Krisen, wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg, dieses Ziel bzw. die Diskussion darüber verändert?

Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, wie sehr wir auf internationale Zusammenarbeit angewiesen sind. Das Virus besiegen wir nur gemeinsam. So ziehen wir mit anderen Geberländern an einem Strang in der internationalen Impfinitiative. Deutschland ist hier Vorreiter und leistet nicht nur seinen fairen Anteil an der Versorgung der Entwicklungsländer mit Impfstoffen, Tests und Medikamenten. Wir helfen auch mit, dass Afrika eine eigene Impfstoffproduktion aufbaut. Welche Folgen Putins Angriffskrieg in der Ukraine haben wird, lässt sich heute in seinem ganzen Ausmaß nur erahnen. In jedem Fall ist es ein dramatischer Rückschlag für eine auf Kooperation ausgerichtete Weltordnung. Der Krieg in der Kornkammer der Welt hat auch dramatische Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und die Ernährung. Es drohen Hungersnöte. Die Aufgaben für Entwicklungszusammenarbeit sind größer als je zuvor.

Wie steht Deutschland bei diesem Ziel aus Ihrer Sicht da?

Ich will den Ansatz der multilateralen Zusammenarbeit in der deutschen Entwicklungspolitik deutlich stärken – im Sinne des SDG 17. Darüber hinaus setzen wir uns für eine engagierte Umsetzung der Agenda 2030 insgesamt ein. Wir sind der zweitgrößte Geldgeber für nachhaltige Entwicklung weltweit. Nachhaltigkeit in der Entwicklungspolitik bedeutet aber auch, jene stärker einzubeziehen, die die Macher*innen von morgen sind. Darum haben wir im Bundesentwicklungsministerium einen Jugendbeirat ins Leben gerufen, der die Perspektive von Jugendlichen in die Entwicklungspolitik einbezieht.

Was können wir in Deutschland konkret dafür tun, damit dieses UN-Ziel erreicht wird?

SDG 17 ist die Basis für vieles. Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Einzelpersonen müssen zusammenarbeiten. Jede und jeder Einzelne kann mithelfen, dass wir gemeinsam unsere eine Welt nicht überlasten – bei der Energieversorgung, bei der Ernährung, beim sozialen Zusammenhalt. Die Agenda 2030 betrifft ja das ganze Leben.

Wie können Familien mit ihren Kindern über dieses Ziel sprechen und ihre Kinder dafür sensibilisieren?

Mit vielen anderen gemeinsam Herausforderungen zu bestehen und Probleme zu lösen, das kennen wir ja aus der Familie, aus Schule und Kita. Das ist Multilateralismus im Kleinen. Wer mehr über Bildung für nachhaltige Entwicklung erfahren möchte, dem empfehle ich das Onlineportal www.globaleslernen.de.