Lassen Sie das große Geschwisterkind bei der Pflege des Babys mithelfen.
Wenn das Baby ein eigenes Zimmer bekommt, kann der große Bruder oder die große Schwester beim Streichen der Wände, beim Aufbau der Möbel oder beim Aussuchen eines Kuscheltiers unterstützen. Dieses Einbeziehen sollte sich auch nach der Geburt fortsetzen. Das große Geschwisterkind kann kleine Aufgaben übernehmen, wenn es dies möchte und sich zutraut. Vielleicht will es beim Wickeln helfen oder die Milchflasche halten? Es kann den Kinderwagen schieben, das Baby streicheln, vielleicht auch mal tragen, beim Baden helfen. So fühlt es sich nicht ausgeschlossen, sondern gebraucht und wichtig. Zudem ist ein wenige Tage oder Wochen altes Baby einfach kein attraktiver Spielpartner. Außer liegen, schreien, trinken und schlafen kann es kaum etwas. Als Spielkamerad interessant wird es dann, sobald es lächeln kann und über die Faxen des großen Bruders feixt, sobald es Dinge greifen kann, sobald es zur großen Schwester krabbeln kann.
Ganz wichtig: Ermöglichen Sie Ihrem Kind nach der Geburt des Babys weiterhin exklusive Mama-Papa-Zeit, auch wenn der Alltag mit zwei Kindern anfangs sehr herausfordernd ist. Nehmen Sie sich trotzdem jeden Tag wenigstens ein paar Minuten Zeit nur für das große Kind, beispielsweise wenn das Baby schläft. Diese Exklusivzeit können Sie je nach Alter des Kindes zum Kuscheln, zum Vorlesen, für eine Runde Uno, eine Runde auf dem Bolzplatz, für ein Gespräch über den Tag oder gemeinsames Pizzabacken nutzen.
Nutzen Sie Spaziergänge mit dem Kinderwagen, um dorthin zu gehen, wo sich das große Kind wohlfühlt: auf den Spielplatz, in den Zoo, in den Wald. Wenn der Papa in den ersten Lebenswochen Elternzeit nimmt, kann es für alle hilfreich sein, wenn das große Kind jetzt erst mal mehr Papakind ist und von ihm die exklusive Zeit geschenkt bekommt, die Mama gerade nicht bieten kann.
Und wenn das Große trotz allem aggressiv oder ablehnend auf das Geschwisterchen reagiert? Dann sind Geduld, Zeit und Zuneigung gefragt. Vorwürfe oder schimpfen helfen nicht, sondern verschlimmern die Situation nur. Versuchen Sie in Gesprächen herauszufinden, warum das Baby das große Geschwisterkind so wütend und traurig macht. Ist es genervt, fehlt ihm Zeit mit Mama, hat es den Eindruck, alle mögen das Baby viel lieber? Falls es zu körperlichen Aggressionen kommt und das Kind das Baby hauen, schubsen oder kneifen will, trennen sie die beiden. Das Baby kann sich nicht wehren und braucht Ihren Schutz.
„Ich habe zwei Schwestern. Mit denen springe ich gern auf dem Trampolin oder wir backen gemeinsam. Aber manchmal nerven sie auch.“
Tim, 12