Erst links, dann rechts ...

Datum: Samstag, 01. Oktober 2022 11:17

Angebote in Kitas und Schulen

Damit Kinder zu sicheren Verkehrsteilnehmern werden, organisieren viele Kindergärten und Schulen in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei, der Verkehrswacht oder Verkehrsclubs wie dem ADAC Angebote, die sich explizit an Kinder richten: Verkehrssicherheitstage, Motoriktraining, Busschule, Schulwegtraining, Verkehrsregeln kennenlernen oder die Fahrradausbildung an der Grundschule.

Zudem gibt es jährlich zum Start des neuen Schuljahres öffentlichkeitswirksame Aktionen vor Schulen, die Autofahrer für die Neulinge im Straßenverkehr sensibilisieren sollen. Dazu gehören neben Plakataktionen auch verstärkte Geschwindigkeitskontrollen. Vor den meisten Schulen und Kindergärten sind Tempo-30-Zonen eingerichtet, um die Sicherheit der Kinder zu erhöhen.


In Brandenburg starten Polizei und der ADAC zum Schuljahresbeginn die Aktion „Aufgepasst Brandenburg“, die ebenfalls mit Plakaten und Geschwindigkeitskontrollen einhergeht. Foto: Mark Bollhorst

Fahrradausbildung

In Deutschland legen Kinder in der 3. oder 4. Klasse eine Fahrradprüfung ab. Ob die Radfahrausbildung verpflichtender Teil des Lehrplans ist oder freiwillig bleibt, regeln die Länder. Während es in Berlin Pflicht ist, wird es in Brandenburg nur empfohlen. In Sachsen legt eine Verwaltungsvorschrift die entsprechende Integration in den Lehrplan der Grundschule fest. Zur Ausbildung gehören Theorie- und Praxis-Stunden. Der praktische Teil wird in enger Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht absolviert, entweder auf dem Schulhof oder auf der eigens dafür eingerichteten Übungsfläche der Jugendverkehrsschule. Die Kinder üben unter anderem den Schulterblick, das Abbiegen mit Arm raushalten und das Spurhalten.

Nach der Ausbildung können die Schüler ihre Radfahrprüfung ablegen. Nach Angaben der Verkehrswacht absolvieren diese 95 Prozent aller Schüler eines Jahrgangs mit Erfolg. Der dabei erworbene Fahrrad-Führerschein bzw. Fahrradpass hat keine rechtliche Bedeutung, gibt den Kindern aber mehr Sicherheit auf zwei Rädern. Einziger Kritikpunkt an der Prüfung: Sie findet fast immer auf geschützten Flächen ohne realen Straßenverkehr statt.

Das können Eltern tun

Damit die Kinder das sichere Radfahren auch im normalen Straßenverkehr beherrschen, müssen sie es privat einüben. Das können sie am besten, wenn Familien möglichst viele Wege mit dem Rad zurücklegen. Das gilt für kurze Stecken zum Einkaufen oder zum Training, aber auch der Wochenendausflug kann eine gute Gelegenheit für ein Radtour sein.

Generell brauchen Kinder Übung und Routine als Teilnehmende am Straßenverkehr – sei es zu Fuß, mit dem Roller, dem Rad oder auch im Bus. Es ist also wichtig, dass Sie mit Ihren Kindern von Beginn an häufig ohne Auto unterwegs sind.

Legen Sie dabei wichtige Strecken, wie den Weg zur Schule oder zur Kita, zum Bäcker oder zum Fußballtraining immer wieder zurück. Begleiten Sie Ihr Kind anfangs auf dem Schulweg oder üben Sie diesen vor dem Schulstart, damit es ihn später allein oder mit Freunden schafft. Nutzen Sie gemeinsame Wege, um die wichtigsten Verkehrsregeln zu erklären und auf Gefahrenstellen wie Kreuzungen aufmerksam zu machen.