Vereinssport stärkt das Gemeinschaftsgefühl und gibt Selbstvertrauen. links © VR Bank Lausitz eG, recht © Steve Seifert, Cottbuser Ostseesportverein
Warum Sport so wichtig ist
Ein Grund dafür könnte sein, dass sie um die Bedeutung von Sport für die Gesundheit wissen. Zahlreiche moderne Volksleiden werden dem Bewegungsmangel zugeschrieben. Wer sich zu wenig bewegt, hat ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislaufprobleme, Diabetes und Bluthochdruck. Haltungsschäden und Rückenschmerzen können dazu kommen. Die zunehmende Verbreitung von Allergien und Diabetes Typ II schon bei Kindern wird ebenfalls auf unseren modernen, bewegungsarmen Lebensstil zurückgeführt. Kinder, die kaum draußen rennen, hüpfen, balancieren, sind motorisch unsicherer als Altersgenossen, die genau das tun. Ihr Risiko für Unfälle steigt. Deswegen ist es wichtig, dass Eltern ihrem Nachwuchs etwas zutrauen: Ihn allein und ohne stützende Hand über die Mauer balancieren oder aufs Klettergerüst lassen. Das mag manchen Müttern schwer fallen (eher als den Vätern), den Kindern aber tut es gut. Durch solche Freiräume lernen die Kinder recht schnell, ihre eigenen Fähigkeiten einzuschätzen. Zu wenig Bewegung kann zu einem geringen Selbstwertgefühl führen, aber auch eine Ursache für Konzen-trationsschwierigkeiten sein.
Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem, Bindegewebe, Muskulatur und Knochen. Bei Neugeborenen sind die Knochen noch sehr weich, was dazu führt, dass sie tiefe Stürze unter Umständen weitgehend unverletzt überstehen. Im Laufe der Kindheit und Pubertät wachsen und verhärten die Knochen. Viel Bewegung unterstützt diesen Prozess. Wer allerdings erst im Erwachsenenalter mit Sport beginnt, wird an seiner Knochendichte nur noch bedingt etwas ändern können. Bewegungsmuffel werden daher lebenslang tendenziell weniger feste Knochen haben als Leistungssportler. Gerade für Frauen ist Sport schon in frühen Jahren eine wichtige Vorbeugung zu Osteoporose, auch Knochenschwund genannt. Bewegung fördert darüber hinaus die Fettverbrennung und beugt Übergewicht vor. Bewegung schult die Motorik, die Koordination und die Kondition. Wer regelmäßig Sport treibt, ist fitter, schneller, leistungsfähiger, beweglicher.
Bewegung ist „Futter“ fürs Gehirn. Wie auch durch andere Reize von außen, z.B. Sprache, sorgt sie für neue Vernetzung der Nervenzellen im Gehirn, die sogenannten Synapsen. Bewegung regt die Durchblutung im Gehirn an und erhöht so die Sauerstoffkonzentration. Dies wiederum lässt uns leichter lernen. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Bewegung ist die soziale Entwicklung. Kinder, die sich viel und frei bewegen, lernen ihre körperlichen Fähigkeiten einzuschätzen. Sie wachsen an motorischen Herausforderungen, sie loten ihre Grenzen aus und schieben diese immer weiter nach hinten. Sie erleben Erfolge und Misserfolge und lernen damit umzugehen. Sie können beim Sport Gefühle ausleben und verarbeiten. Sie vergleichen sich mit anderen Kindern. Sie entwickeln Ehrgeiz, lernen den Wettkampfgedanken ebenso kennen wie Mannschaftsgefühl. Wegen all dieser Aspekte gilt: Sport ist gesund, Sport macht gesund.
Wieviel Sport sollte es sein?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass jährlich fünf Millionen Todesfälle weltweit auf zu wenig Bewegung zurückzuführen sind. Sie hat daher folgende Empfehlungen herausgegeben, wie viel Sport notwendig ist.
Kinder und Jugendliche sollen sich mindestens eine Stunde täglich moderat bewegen, dazu zählen beispielsweise Spazierengehen oder Radfahren. An drei Tagen pro Woche sollen sie sportlich so aktiv sein, dass sie ins Schwitzen kommen.
Erwachsene sollten sich mindestens 2,5 bis 5 Stunden pro Woche moderat bewegen oder 75 min bis 2,5 Stunden so, dass sie ins Schwitzen kommen. Zusätzlich sollten sie an zwei Tagen pro Woche moderates Krafttraining machen.
Je mehr man tagsüber sitzt (sei es in der Schule, im Büro oder vor dem Fernseher), umso wichtiger ist sportlicher Ausgleich. Die oben erwähnten Studien zeigen, dass nicht einmal die Hälfte aller Kinder die WHO-Empfehlungen einhält. Sie zeigen aber auch: Wer im Verein ist, macht mehr Sport als Nicht-Vereinsmitglieder. Die festen wöchentlichen Trainingstermine und der „Gruppendruck“ helfen gegen Motivationspausen.