Auf acht Pfötchen

Datum: Montag, 31. März 2014 12:31


Folgekosten beachten
Viele Menschen machen sich keine Gedanken, was Haustiere im Laufe ihres Lebens kosten. Denn allein mit dem Kauf ist es nicht getan. Die Tiere brauchen nicht nur einen Stall, Käfig oder ein Körbchen, eine Leine, Bürste, Katzenklo und spezielle Pflegeprodukte. Täglich wollen sie Nahrung, jede Woche frische Streu. Katzen und Hunde müssen mindestens jährlich einmal zum Tierarzt, geimpft und entwurmt werden. Für alle Hunde wird außerdem Hundesteuer fällig. Sollten Tiere krank werden oder einen Unfall haben, zahlt keine Krankenversicherung.

 

So viel Euro kostet ein Haustier:
Tabelle

Versicherungen für Haustiere?
Wenn ein  Haustier etwas in einer gemieteten Wohnung beschädigt, haften die Halter in aller Regel  gegenüber dem Vermieter für die Schäden. Vor allem Katzen können schnell Schäden anrichten. Für zerkratzte Türrahmen kommt nicht jede private Haftpflichtversicherung auf. Auch Vögel und kleine Nager können Tapeten, Kabel und Fensterrahmen beschädigen. Vor der Anschaffung sollte geklärt werden, ob in der Haftpflichtversicherung Mietsachschäden mit einschlossen sind. Bei Hunden haften die Halter generell für Schäden und das nicht nur in der Wohnung. Rennt ein Hund über die Straße, so kann das schnell einen sehr teuren Sach- und auch Personenschaden nach sich ziehen. Eine Hundehaftpflicht wird in Brandenburg und Sachsen zwar nicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben, ist aber in jedem Fall ratsam.


Mit dem Vermieter sprechen
Grundsätzlich darf der Vermieter keine Haustiere verbieten. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Eine Klausel im Mietvertrag, nach der Hunde oder Katzen in der Wohnung nicht gehalten werden dürfen, ist unwirksam. Ohne Rücksicht auf die Nachbarn darf aber dennoch kein Haustier gehalten werden. In jedem Fall ist es daher ratsam, vor dem Kauf eines Haustieres mit dem Vermieter zu sprechen. Im Einzelfall geht es dabei zum einen um Größe, Verhalten und Anzahl der Tiere, zum anderen um die Art und Beschaffenheit der Wohnung.

Regelmäßige Tierarztbesuche
Selbst bei der besten Pflege, einer artgerechten Haltung und guter Ernährung kann ein Haustier krank werden. Selbst gesunde Tiere müssen einmal im Jahr zur Impfung zum Tierarzt. Vor allem am Wochenende ist die Versorgung der Tiere durch einen Veterinär nicht überall gewährleistet. Zur Suche nach einem Tierarzt gehört daher auch immer die Notfallversorgung. Hier gibt es in vielen Städten Tierkliniken oder gar Tierambulanzen. Großstädte bieten sogar einen Rettungsnotdienst speziell für Haustiere an. Informationen über Tierärzte oder Notfallversorgung finden Tierhalter zum Beispiel über die Tierärztekammer ihres Bundeslandes. Beim Tierarzt treffen verschiedene Tierarten im Wartezimmer aufeinander und darauf müssen Halter sich einstellen. Hunde müssen an die Leine, oftmals ist sogar ein Maulkorb Pflicht. Katzen und Kleintiere müssen in geeigneten, verschlossenen Transportbehältnissen zum Tierarzt gebracht werden. Anders als bei einem Mediziner für Menschen benötigt man für einen Tierarzt keinen Termin. Das bedeutet, dass die Wartezeiten oft lang sind. Tiere dürfen in dieser Zeit nicht von der Leine oder aus dem Transportbehälter genommen werden. Wenn man zum Tierarzt mit dem Haustier geht, sollte man den Impfausweis bei sich tragen.

Wellness auf vier Pfoten
Immer mehr Halter verwöhnen ihre Katzen und Hunde mit Wellness-Angeboten. Tierfriseure schneiden und waschen das Fell, massieren die Vierbeiner und beschneiden bei Hunden die Krallen. Einmal Baden und Föhnen gibt es bei einem kleinen Hund ab etwa 15 Euro. Bei einer Dogge kann das auch schnell das Doppelte kosten. Wer sich das leisten will, findet im Internet Adressen von lokalen Anbietern. Physiotherapeutische Maßnahmen haben demgegenüber oft einen medizinischen Hintergrund. Nach Unfällen können Spezialisten Spätfolgen minimieren, Schmerzen lindern oder Bewegungsabläufe trainieren. Insbesondere reinrassige Hunde wie der Deutsche Schäferhund leiden im Alter oft an Gelenkerkrankungen. Allerdings sollten Hundebesitzer darauf achten, welchem Therapeuten sie ihr Tier anvertrauen. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Deshalb sollten sich Interessierte möglichst an Tierärzte mit der Zusatzbezeichnung Physiotherapeut wenden.

Andenken für immer
Auch bei der artgerechtesten und liebevollsten Haltung kommt der Tag, an dem das geliebte „Familienmitglied“ stirbt. Gerade für Kinder ist dies oft ein einschneidendes Erlebnis. Ein kleiner Blumenstrauß oder eine angezündete Kerze am Grab des Haustieres können hier sehr nützlich sein. Muss der Hund eingeschläfert werden, so sollte das Kind die Möglichkeit haben, das Tier ein letztes Mal zu streicheln. Viele Menschen wünschen sich ein würdigeres Ende für ihr Haustier. Hier sind Tierfriedhöfe oder Krematorien eine Lösung. Manche lassen ihre Haustiere ausstopfen. Allerdings kann auch der beste Tier-Präparator nicht verhindern, dass früher oder später das Fell des Tieres stumpfer wird und ausgeht. Wer eine Lösung für die Ewigkeit sucht, kommt  irgendwann zum Tierdiamanten. Aus der Asche eines Haustiers lassen sich Diamanten in verschiedenen Farben mit bis zu einem Karat herstellen.
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