Kommste runter spielen?

Datum: Mittwoch, 07. Mai 2014 14:47


Lieber zur Miete in der Stadt?
PIC 5446Auch wenn die Stadt nicht die ruhigste Wohngegend ist, trifft das allgemein herrschende Vorurteil von viel Hektik und Stress meist nicht zu. Zum einen gibt es auch in Städten viele stille Plätze, zum anderen gewöhnt sich der Mensch schnell an sein Umfeld. Für die Stadtwohnung sprechen meist gute
Anbindungen zu Kita, Schule, Uni und Einkaufsmöglichkeiten. Hier haben Kinder auch in sozialer und kultureller Hinsicht mehr Vielfalt in der Nähe, von Sportvereinen bis zu kulturellen Angeboten.
Ein Verzicht aufs Auto ist im Alltag möglich, Kinder können ihren Alltag ab einem bestimmten Alter mit Schulweg etc. selbst bewältigen. Die Eigentumswohnung Bei einem Stadtleben bleibt immer noch die Frage:


Mietwohnung oder Eigentumswohnung?
Auch hier sollte man sich über Vor- und Nachteile bewusst sein. Bei einer Mietwohnung zahlt man monatlich einen vom Vermieter festgelegten Betrag. Entstehen
Aufwendungen z.B. für Reparaturen, die man nicht selbst verschuldet hat, übernimmt der Vermieter meist die Kosten. Man hat auch die Möglichkeit, in sehr überschaubarem Zeithorizont zu kündigen und die Wohnung und das Stadtgebiet zu wechseln, wenn man sich z.B. mit den Nachbarn verkracht oder wenn das Wohnumfeld Probleme entwickelt wie dauerhaften Lärm, soziale Abwertung oder Umweltbelastungen. Bei einer Eigentumswohnung kommt zum finanziellen Risiko der Finanzierung auch immer die Verantwortung für alle Reperaturen und das Zukunftsrisiko: wie entwickelt sich die Immobilie und das Umfeld? Darüber sollte man sich
gründlich informieren. Dafür hat man in einer Eigentumswohnung Gestaltungsfreiheit und kann der Kreativität freien Lauf lassen.


So günstig wie nie!

Eigenstumswohnungen spielen für Lausitzer Familien eigentlich kaum eine Rolle, sie werden in unserer Region in der Regel von Investoren zur Weitervermietung
erworben. Dafür bauen oder erwerben immer mehr Lausitzer Familien ein Haus, meist freistehend auf eigenem Grundstück – der Trend geht weg vom Reihen- oder Doppelhaus. Der Hausbau ist heute so günstig wie noch nie zuvor! Das hat seine Ursache in drei Dingen, die momentan zusammenkommen:
• historisch niedrige Zinsen für Baufinanzierungen von 2 bis 3 Prozent (das war früher das Dreifache und macht in der Finanzierung schnell mehrere zehntausend Euro aus)
• niedrige Immobilienpreise
• staatliche Förderung über Riester

Finanzexperten sind sich sicher, dass uns die niedrigen Zinsen noch die nächsten zwei, drei Jahre erhalten bleiben. Übrigens gewähren einige Kommunen auch in der Lausitz jungen Familien pro Kind eine Kinderzulage von meist mehreren tausend Euro. Einen super Überblick dieser Angebote gibt es auf der Internetseite www.aktion-pro-eigenheim.de. Die Immobilienfinanzierung können sich Familien unter Umständen zudem zinsgünstig durch KfW-Kredite erleichtern, die aktuell bei Zinsen ab 1 Prozent starten. Eine Familie, die heute über ca. 20 Tausend Euro Eigenkapital verfügt und 600 Euro Miete zahlt, kann problemlos auch ins eigene Haus ziehen und statt einen Vermieter zu finanzieren, das eigene Haus erwirtschaften.


Wer gut wählt, gewinnt!
Vor der Finanzierung stellt sich erst einmal die Frage nach dem Ort fürs passende Grundstück oder das richtige Haus zum Kauf. Hier kann eine gründliche Planung sehr viele Fehler vermeiden. Die Wahl des Standorts ist sowohl für das Familienleben als auch für die Wertstabilität entscheidend. Je ländlicher es wird oder je näher man in der Lausitz der polnischen bzw. tschechischen Grenze kommt, desto günstiger werden Grundstücke und Immobilien. In Forst und Görlitz bekommt man Häuser „fast geschenkt“. Ländliche und grenznahe Regionen kämpfen mit einem strukturellen Rückbau, hier weisen Immobilien natürlich auch eine geringe Wertstabilität auf. Besonders wer neu baut, sollte das beachten. Je näher man einer Stadt wie z.B. Cottbus kommt, desto teurer werden Immobilien. Ein einfacher Check ist über
Immobilienportale wie www.immowelt.de oder www.immobilienscout24.de möglich. Wenn ich hier für einen Ort oder eine Gegend sehr viele und auch günstige Angebote erhalte, ist das ein klarer Hinweis auf eine strukturschwache Region mit geringer Wertstabilität fürs eigene Heim. Die Entwicklung des Wohnumfelds kann auch für das Familienleben entscheidend sein. In strukturschwachen Gegenden können Schulen schließen, Einkaufsmöglichkeiten, die ärztliche Versorgung und andere wichtige Dinge verloren gehen. Folgende Tipps sollten bei der Standortwahl unbedingt berücksichtigt werden:
• Erfragung des Bebauungsplans bei der zuständigen Gemeine bzw. Behörde, hier sind künftige Vorhaben wie Gewerbegebiete, Umgehungsstraßen, Stromtrassen etc. ausgewiesen
• Gründliche Besichtigung des Umfelds hinsichtlich Natur, Lärm, Belastungen, gerade bei Allergie-Kindern oder Lärmempfindlichkeit
• Klärung evtl. Altlasten wie Altanschließergebühren, die finanzielle Belastungen darstellen
• Klärung der Umfeldentwicklung (Einwohnerentwicklung, Schulen, Gymnasium, geplante Großvorhaben in der Nähe)


Nicht zuletzt sollte man sich mit der Nachbarschaft vertraut machen. Ein Grundstück mit einem greisen Choleriker und voller kläffender Hunde nebenan kann das Traumhaus schnell zum Albtraum werden lassen.