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Titelthema :: Seite 26

mehr Bewegung und gesunde Ernährung. Er soll

sich mit seiner Krankheit auseinandersetzen und

die Wirkung bestimmter Lebensumstände und spe-

zieller Heilverfahren beobachten und durch „rich-

tiges“ Verhalten positiv beeinflussen. Im Idealfall

und wo die knappe Zeit dies zulässt, berücksichti-

gen auch Schulmediziner die Lebensumstände des

Patienten. Ein guter Hausarzt wird bei Erkältungs-

beschwerden nicht einfach nur Hustensaft und

Nasenspray aufschreiben, sondern zu gesunder

Ernährung und Bettruhe raten – auch das gehört

zu ganzheitlicher Medizin.

Verfahren der Alternativmedizin

Unter die Begriffe Alternativmedizin und Natur-

heilkunde fallen weit mehr als 100 Behandlungs-

methoden, die fast alle Lebensbereiche umfassen.

Die Diät oder Massage gehört ebenso dazu wie

Wadenwickel und Zwiebelsäckchen, aber auch

Akupunktur und Homöopathie. Manche können

mit wenig Aufwand und ohne Anleitung zu Hause

umgesetzt werden, andere sollten unbedingt von

einem Therapeuten oder Arzt begleitet werden.

Die Verfahren der Naturheilkunde basieren auf

aus der Natur kommenden Substanzen oder ah-

men natürliche Prozesse nach. Sie arbeiten mit den

Elementen Licht, Wärme, Kälte, Wasser, Luft und

Erde. Zu den „klassischen“ Naturheilverfahren ge-

hören:

Hydrotherapie:

Die Hydrotherapie setzt auf die

heilende Kraft des Wassers. Mit der Anwendung

von Wasser in allen Formen (flüssig, Eis, Dampf)

sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers an-

geregt werden. Die Hydrotherapie eignet sich zur

Vorbeugung und Abhärtung sowie unterstützend

zur Rehabilitation. Zu den typischen Anwendun-

gen zählen Heilbäder, Wickel, Kneipp’sche Güs-

se, Saunabesuche. Entscheidend ist dabei die

unterschiedliche Temperatur des Wassers: kalte

und heiße Reize lösen bestimmte Reaktionen im

Körper aus. Generell werden kalte Reize eher für

akute Beschwerden (z.B. Fieber) und warme Reize

eher bei chronischen Beschwerden (z.B. Rheuma)

eingesetzt. Gerade bei Kindern sollte man nicht

zu starke Reize nutzen, so sollte ein Wadenwickel

nicht deutlich kälter als die Körpertemperatur des

Kindes sein.

Bewegungstherapie:

Zur Bewegungstherapie ge-

hören Massagen und Krankengymnastik, die vor

allem bei Beschwerden des Bewegungsapparates

auch vom Arzt verschrieben werden. Massagen

können eine bessere Durchblutung des Körpers

bewirken. Gezielte Übungen können die Beweg-

lichkeit, die Koordination, die Ausdauer und die

Muskulatur stärken. Die Bewegungstherapie

wird vorbeugend, aber auch zur Behandlung von

Krankheiten und zur Rehabilitation eingesetzt.

Ernährungstherapie:

Diese Therapieform ver-

sucht mit Hilfe bestimmter Ernährung akute

Krankheiten (z.B. Durchfall) oder chronische Er-

krankungen (z.B. Diabetes, Bluthochdruck) positiv

zu beeinflussen. So kann das Weglassen einzelner

Lebensmittel oder der verstärkte Konsum bestimm-

ter Lebensmittelgruppen Beschwerden lindern.

Diäten gehören ebenso dazu wie das Fasten. Die

Ernährungstherapie geht meist einher mit einer

klassischen medizinischen Behandlung und sollte

von einem Arzt oder Therapeut begleitet werden,

um einseitige Ernährung zu vermeiden.

Pflanzenheilkunde:

Die Pflanzenheilkunde, auch

Phytotherapie genannt, setzt auf die Heilkraft der

Pflanzen. Während die Schulmedizin nur mit iso-

lierten Wirkstoffen bestimmter Pflanzen arbeitet,

wird bei der Phytotherapie die ganze Pflanze ge-

nutzt. Demnach helfen bei bestimmten Beschwer-

den bestimmte Kräuter – Thymian bei Husten,

Johanniskraut bei Depressionen. Die Pflanzen-

wirkstoffe können in vielen Formen verabreicht

werden: Kräutertee, Tabletten, Saft, Salbe, Öl oder

Badezusatz. Bestimmte Öle, wie Menthol, sind al-

lerdings für Babys und Kleinkinder tabu. Wegen

möglicher Nebenwirkungen und der Frage der Do-

sierung, sollte ein Experte zu Rate gezogen werden.

Darüber hinaus gibt es weitere Verfahren der Alter-

nativmedizin, die nicht zur engeren Definition der

Naturheilkunde zählen:

Bach-Blütentherapie:

Diese setzt noch stärker als

andere alternative Heilverfahren auf das Gleich-

gewicht von Körper und Seele. Der britische Ho-

möopath Edward Bach (1896-1936) entwickelte aus

Blüten Essenzen für 38 verschiedene Gemütszu-

stände sowie ein Akutmittel aus fünf Essenzen, die