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Titelthema :: Seite 28

und in Tablettenform verabreicht. Schüßler-Salze

werden häufig bei Zahnungs- und Verdauungsbe-

schwerden und bei Erkältungen angewandt. Bei

schweren Erkrankungen oder bei Nierenproble-

men sind sie ungeeignet.

Homöopathie.

Die Homöopathie ist eines der am

weitesten verbreiteten aber auch eines der umstrit-

tensten Verfahren. Begründet wurde die Homöo-

pathie vom Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843).

Das Verfahren beruht auf zwei Prinzipien. Erstens:

Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt, zweitens:

die Heilmittel werden verdünnt bzw. potenziert.

Das Ähnlichkeitsprinzip besagt, dass Substanzen,

die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome

hervorrufen, diese Symptome bei Kranken lindern

können. Ein Beispiel dafür ist die Zwiebel. Sie

bringt die Augen zum Tränen und die Nase zum

Laufen. Als homöopathisches Mittel soll sie ge-

gen Schnupfen wirken. Die Heilmittel werden aus

Ursubstanzen, wie Pflanzen, Tieren, Mineralien,

hergestellt. Diese werden zerkleinert und in einer

Alkohol-Wasser-Lösung verdünnt, mindestens im

Verhältnis 1 zu 10, wodurch die Potenz D1 entsteht.

Dabei gilt: je stärker die Verdünnung, desto höher

die Wirksamkeit. Am Ende entstehen sogenannte

Globuli. Auch die Homöopathie als Heilverfahren

nimmt den Patienten ganzheitlich in den Blick.

Die Diagnose beschränkt sich nicht auf einzelne

Organe oder Beschwerden, sondern auf den jewei-

ligen Menschen mit seiner Lebensgeschichte. Jeder

Patient bekommt ein individuelles Heilmittel, das

speziell auf seine Beschwerden abgestimmt ist.

Das homöopathische Mittel soll die Selbstheilungs-

kräfte des Körpers anregen und so zur Linderung

oder Heilung von Beschwerden führen.

Kaum ein Verfahren ist so umstritten wie die

Homöopathie. Kritiker bemängeln sowohl das

Ähnlichkeits- als auch das Verdünnungsprinzip.

Gerade letzteres widerspreche jeglichen naturwis-

senschaftlichen Grundlagen aus Physik, Chemie

und Biologie. Bei besonders extremer Verdünnung

ist kein Molekül der Wirksubstanz mehr nachweis-

bar. Homöopathen glauben dennoch an die Wir-

kung: Die Ursubstanz hat durch das Verschütteln

und Verdünnen ihre Information bzw. ihre Energie

auf das Wasser übertragen und kann so auf den

Körper wirken.

der vereinfacht mit „Lebensenergie“ übersetzt

werden kann. Wenn diese nicht mehr ungehindert

fließen kann, wird die TCM zu Rate gezogen. Einer

eingehenden Diagnostik folgt eine individuelle

Therapie. Die TCM mit ihrer mehr als 2.000 Jahre

alten Tradition kann auf eine Vielzahl an Arznei-

mitteln und Heilverfahren zurückgreifen. Die in

Westeuropa gängigsten sind die Kräuterheilkunde,

Heilmassagen wie Tuina, Bewegungstherapie (Tai-

Chi, Qigong) oder Akupunktur und Akupressur.

Bei der Akupressur werden an speziellen Punkten

des Körpers keine Nadeln gesetzt, sondern Druck

mit Daumen und Zeigefinger ausgeübt. Laien soll-

ten eine Akupressur erst nach professioneller An-

leitung selbst anwenden.

Akupunktur:

Bei diesem Heilverfahren der TCM

sollen Nadelstiche an bestimmten Punkten des

Körpers Heilung und Schmerzlinderung bringen.

Die Tradition der Akupunktur geht über 2000 Jahre

zurück. Nach alter chinesischer Vorstellung wird

der menschliche Körper von Bahnen der Lebens-

energie, sogenannten Meridianen, durchzogen. Ist

der Energiefluss, das Qi, des Menschen und damit

sein inneres Gleichgewicht gestört, können Nadel-

stiche an bestimmten Punkten entlang der Meridi-

ane dieses Gleichgewicht wieder herstellen. Wäh-

rend der Behandlung werden nach einer kurzen

Massage der Einstichstelle meist zwischen 10 und

20 Nadeln gesetzt. Nach 10 bis 30 Minuten werden

die Nadeln wieder entfernt. Eine Therapie umfasst

in der Regel 10 bis 15 Sitzungen. Besonders beliebt

ist die Akupunktur bei Kopf-, Schulter- und Knie-

schmerzen, aber auch bei Heuschnupfen und an-

deren Allergien. Bei Kindern kann die Akupunktur

ab etwa acht Jahren eingesetzt werden, dann mit

sehr feinen Nadeln.

Schüßler-Salze:

Die Biochemie nach Wilhelm

Heinrich Schüßler (1821-1898) geht davon aus,

dass für die meisten Beschwerden ein gestörter

Salzhaushalt des Körpers die Ursache ist. Schüß-

ler war Anhänger der Homöopathie, fand aber die

Vielzahl von Wirkstoffen zu unübersichtlich. Statt-

dessen beschränkte er sich auf zwölf Mineralsalze

(auch Funktionsmittel genannt), die den Mineral-

haushalt wieder regulieren und so bei bestimmten

Beschwerden helfen sollen. Wie bei der Homöopa-

thie werden die Wirkstoffe verdünnt (potenziert)