Empfehlungen :: Seite 57
gerade auf dem neuesten Stand der Technik moder-
nisiertes Haus abzureißen, nur weil es vor 100 Jahren
gebaut wurde. Diese Argumentation ist nicht nach-
zuvollziehen.
Warum haben es Umweltverbände mit ihren Ak-
tionen gegen die Braunkohle so leicht, Aufmerk-
samkeit zu generieren?
Manmuss auchmal denWer-
degang von Greenpeace & Co sowie grüner Politik se-
hen. Da ging es immer umunorthodoxes Auftreten und
Aufmerksamkeit durch spektakuläre Maßnahmen. Da-
mit wurde Politik betrieben. Gleichzeitig wurde aber
über die realen Probleme eine Einschläferungspolitik
betrieben. Das merkt man in Interviews, bei denen sie
auf zurechtgelegten Phrasen und Plattitüden herumrei-
ten, ohne sie real belegen zu können. Sicher arbeiten
sie auch mit ein paar ausgewählten Zahlen – aber die
eigentlichen Fakten blenden sie am Ende aus.
Warum spielen die Medien dennochmit?
Das ist in
meinen Augen absolute Sensationslust. Ein Beispiel
bietet unsere Lausitzer Rundschau. Da gab es z.B.
als Aufmacher auf der Titelseite ein Bild vom Kraft-
werk Jänschwalde, vor der untergehenden Sonne mit
Lichtverhältnissen, sodass scheinbar dunkle schwar-
ze Wolken aus den Kühltürmen kamen. Schornsteine
gibt es ja längst nicht mehr. Jeder technisch versierte
Mensch weiß, dass es sich da um Wasserdampf han-
delte. Das ist Mache und Sensationspolitik. Da wird
mit Wasserdampf ein Kraftwerk zur Dreckschleuder
der Nation gemacht. Viele Menschen wissen das nicht
und gehen dieser Berichterstattung auf den Leim.
Auch beim rbb fasst man das Thema eher skep-
tisch und mit spitzen Fingern an. Wie erklären
Sie sich so etwas bei Medien, die von der Regi-
on leben?
Den Eindruck habe ich bei diesen Medien
manchmal nicht. Die machen ihr Ding und es geht um
Einschaltquoten, Auflagen und Sensation. Ich bin der
Meinung, man lebt auch andernorts die Pressefreiheit
und die Meinungsfreiheit einzelner Journalisten ohne
Einschränkung. Ich glaube nicht, dass zu jeder Sen-
dung und Redaktion, Sitzungen stattfinden, in denen
man sich eine fundierte Meinung bildet. Ich bin der
Meinung, dass sich da eher einzelne Redakteure und
Journalisten profilieren wollen. Da ist einer grün ange-
haucht und ein anderer ist wieder für die Kohle. Beim
MDR findet man beispielsweise das Gegenteil, da gibt
es diese Kohlebefürworter und dann auch eine realis-
tische Berichterstattung zu diesem Thema.
Umweltverbände behaupten, Kohle passt nicht in
Deutschlands Zukunft, wie sehen Sie das?
Green-
peace hat sich mit der Braunkohle ein neues Feindbild
aufgebaut, bis Fukushima war es die Kernkraft. Sie
nutzen alle Möglichkeiten und Mittel, um ihr Feind-
bild aufzubauen und zu fundamentieren. Bei der
Kernkraft ist ihnen das durch die Kurzschlussreakti-
on unserer Regierung gelungen. Auch da haben wie-
der Einzelne entschieden, allen voran unsere Bundes-
kanzlerin Angela Merkel. Deutschland maßt sich an,
eine führende Industrienation und bei der Energiepo-
litik Vorbild für andere zu sein. Das Motto ist „Wir ge-
hen voran“. Ein Blick ringsum, nach Tschechien, Po-
len oder Frankreich beweist diesen Unsinn. Da lacht
man sich ins Fäustchen. Deutschland wird mit seinem
Sonderweg in der Energie ausgelacht. Dort fragt man
sich, wie wir so blöd sein können...
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