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Interview :: Seite 53

Gibt es ein Medium, das Sie vorbehaltlos lieben?

Nein, das gibt es nicht. Neben dem Fernsehen, dem

Theater und dem Radio gibt es sicher das Internet

als vergleichsweise junges Medium. Alle haben

ihre Vor- und Nachteile.

Apropos Internet: Sie sind auch in den sozialen

Medien sehr aktiv, über 100.000 facebook-Fans

danken es Ihnen. Gehört das zum Verkauf oder ist

Ihnen dieser digitale Draht wirklich wichtig?

Ich

würde mit der Behauptung lügen, dass nur aus

Liebe zu den Fans zu machen. Heutzutage gehört

das einfach dazu, deshalb habe ich das auch von

Anfang an gemacht. Ob Twitter oder facebook, ich

habe das sehr schnell für mich entdeckt. Da haben

mich viele Kollegen noch gefragt, wozu das gut

sein soll. So ist die Welt aber heute. Ich würde die-

sen Kanal aber auch nie als reine Werbeplattform

nutzen, das finde ich bei anderen auch total lang-

weilig. Deshalb poste ich auch interessante Dinge

und finde es spannend, was die Fans zurückschrei-

ben. Daraus entsteht manchmal ein guter Aus-

tausch und ich lerne auch aus den unmittelbaren

Reaktionen. Früher hatte man nie ein so direktes

Feedback, heute weiß man im Moment einer Aus-

strahlung, wie die Menschen darüber denken.

Wie sind Sie selbst groß geworden, waren Sie Klas-

senclown, Mädchenmagnet oder doch eher der

Naivling alias Klausi aus „Manta Manta“?

Ich war

ein relativ unauffälliges Kind, da gab es keine Ext-

reme. In den 1980er Jahren war ich wie viele ande-

re auch sehr ökologisch angehaucht und ein ziem-

licher Spätzünder. Ich war immer der kleinste in

der Klasse, hatte zwar eine große Klappe, aber alle

anderen waren stärker und größer. Deshalb hat es

auch nicht zum Klassenclown gereicht. Ich hatte

in Kindheit und Jugend viel zu kämpfen und war

irgendwo mittendrin, weder Überflieger noch To-

talausfall. Meine Deutschlehrerin hat mich dann in

die Theater-AG gebracht und mir eine Welt geöff-

net, die ich vorher nie für die meine gehalten hätte.

Daran sieht man, was ein guter Lehrer vermag.

Gab und gibt es für Sie große Vorbilder auf der

Leinwand?

Anthony Hopkins war immer ein gro-

ßes Vorbild für mich. Im Fernsehen ist es jemand

wie Loriot, der mich extrem geprägt hat. Ich schät-

ze die Verwandlung, das macht die Schauspielerei

in meinen Augen aus.

Vielen Deutschen sind Sie durch Ihre Verwandlun-

gen aus „Switch“ und „Switch reloaded“ bekannt,

wer könnte denn Ihres Erachtens am besten Micha-

el Kessler parodieren?

Schwer zu sagen. Meinem

Kollegen Max Giermann aus Switch würde ich das

zutrauen. Ich wurde bislang aber noch nie paro-

diert, das wird wohl Zeit.

Über Ihr Privatleben hüllen Sie sich in Schweigen,

wir Brandenburger glauben ja, dass dem Kamera-

mann Sören Ihre ganze Liebe gehört, ist da was

»

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