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Wer an die Pflege von Angehörigen denkt, dem kommen oft die zwei wohl bekanntesten Pflegeformen in den Sinn: Entweder kommt der zu pflegende Mensch in ein vollstationäres Pflegeheim mitsamt Rund-um-die-Uhr-Betreuung und passenden Therapie- und Kulturangeboten. Oder eine Betreuung in den eigenen vier Wänden wird ermöglicht. Das bringt zwar häufig eine hohe Belastung der Angehörigen mit sich, ist aber auch mit niedrigeren Kosten verbunden und ermöglicht ein Aufrechterhalten vom Tagesablauf und der gewohnten Umgebung. Genau dieses Verbleiben der zu pflegenden Angehörigen genießt für die Diplom-Pflegewirtin Doreen Scherbinski von der Sovita GmbH höchste Priorität. Sie sieht deshalb die Kombination aus ambulanter Pflege und dem Besuch einer Tagespflege als optimalen Mittelweg.
Wie kann man sich eine Tagespflege vorstellen?
Was die Kita für Kinder ist, ist die Tagespflege für Pflegebedürftige. Sie werden morgens abgeholt, verbringen einen gut ausgefüllten Tag mit Gleichaltrigen in der Einrichtung oder auf Ausflügen und werden nachmittags wieder nach Hause gebracht. Während der Tagespflegezeit kümmert sich das Pflegepersonal um Mahlzeiten, Medikamentengabe und sonstige Befindlichkeiten.
Für wen ist der Besuch einer Tagespflege geeignet?
Für Pflegebedürftige, die weiterhin in ihrer vertrauten Umgebung verbleiben möchten, wo aber ein ambulanter, punktueller Pflegedienst nicht ausreichend ist. Ebenso hilft sie älteren Menschen, die Schwierigkeiten bei der Tagesstrukturierung haben, indem der Alltag strukturiert gestaltet wird. Das fängt bei regelmäßigen Mahlzeiten und der Behandlungspflege an und geht bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten mit anderen Senioren, die nicht nur Freude bringen, sondern auch darauf abzielen, die vorhandenen Fähigkeiten zu erhalten. Auch die pflegenden Angehörigen profitieren davon: Sie erhalten zeitliche Freiräume zur Entlastung oder müssen zum Beispiel ihren Beruf nicht aufgeben.
Gibt es auch Menschen, für die eine Tagespflege überhaupt nicht geeignet ist?
Die Besucher einer Tagespflege sollten noch soweit mobil sein, dass sie an den Angeboten im Tagesablauf teilnehmen können. Durch die meist barrierefreie Gestaltung der Einrichtungen ist das in der Regel auch im Rollstuhl möglich. Streng bettlägerigen Pflegebedürftigen kann die Tagespflege jedoch nicht gerecht werden. Für sie wäre neben der häuslichen Pflege die vollstationäre Pflege eine Alternative: Sie bietet im Prinzip die Leistungen der Tagespflege über 24 Stunden hinweg.