Teil 7: Ernährung nach den fünf Elementen
Die Ernährung nach den fünf Elementen basiert auf Grundlagen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Umfassende TCM beinhaltet die Anwendung von Heilkräutern, die bekannte Akupunktur (Behandlung mit Nadeln), Moxibustion (Behandlung durch das Abbrennen von Kräutern), Qiging (Körper- und Atemübungen) – und last not east die Ernährungsberatung, der wir uns hier widmen.
Yin und Yang
Die chinesische Ernährungslehre teilt Lebensmittel nach Yin und Yang ein. Die beiden Begriffe Yin und Yang genau zu definieren, gestaltet sich schwierig, da sie in der klassischen Literatur für unterschiedlichste Dinge verwendet werden und auch dort keine genaue Definition existiert. Eine einfache Erklärung wäre: Yin und Yang sind Begriffe, mit denen eine gegensätzliche Beziehung zwischen zwei oder mehr Dingen ausgedrückt wird. Zum Beispiel: stark und schwach, gleich und ungleich. In der Ernährungslehre steht Yin für Kälte und Yang für Wärme (steht für Eigenschaften, nicht zu verwechseln mit der Temperatur):
Yin-Lebensmittel sind z.B. viele Obstsorten, Tomaten, Gurken, grüner Tee und Milch.
Als Yang gelten z.B. Trockenobst, Fenchel, Lauch, Gewürze, Fleisch und Fisch.
Zur Gruppe neutraler Nahrungsmittel zählen z.B.: Kohl, Möhren, Hülsenfrüchte oder Getreide.
Der Yin- und Yangwert ist bei jedem Menschen je nach seinen Lebensverhältnissen unterschiedlich ausgeprägt. Er bildet die Grundlage für die Ernährung nach den fünf Elementen.
Die fünf Elemente
Die Lebensmittel werden darüber hinaus unterschiedlichen Elementen zugeordnet. Dabei kann ein und dasselbe Lebensmittel je nach Reifegrad unterschiedlichen Elementen zugeordnet werden.
- Holz: entspricht dem sauren Geschmack, z.B. Essig, Organgen, Tomaten, Weizen und Huhn.
- Feuer: entspricht dem bitteren Geschmack, z.B. Rote Bete, Rucola, Roggen und Schafskäse.
- Erde: entspicht dem süßen Geschmack, z.B. Kartoffeln, Mais, Butter, Eier, Rindfleisch und Kartoffeln.
- Metall: entspricht dem scharfen Geschmack, z.B. Zwiebeln, Senf und Gänsebraten.
- Wasser: entspricht dem salzigen Geschmack, z.B. Salz, Fisch, Hülsenfrüchte, Oliven und Wasser
Nach der Lehre der TCM können Krankheiten oder Befindlichkeiten durch zu viel Yin oder zu viel Yang ausgelöst werden. Wenn man sich nach den 5 Elementen ernähren will, muss durch eine Selbstdiagnose der Anteil des eigenen Yin- und Yangwertes im Körper festgestellt werden: wie verträgt der Körper welche Nahrung, wieviel Engergie braucht und verbraucht er? Die Ernährungsempfehlungen richten sich nach der Jahreszeit und der jeweiligen Bewegung, ob Sportler oder Schreibtischler, sowie nach dem Alter. Die Basis der Mahlzeiten bilden jedoch immer neutrale Nahrungsmittel.
Jede Mahlzeit soll möglichst alle fünf Elemente enthalten. Vegetariern wird empfohlen, möglichst viel gekochte Speisen zu essen, um genügend Energie zu erhalten. Industriell stark verarbeitete Lebensmittel und Tiefkühlkost werden abgelehnt, ebenso Essen aus der Mikrowelle. Eine besondere Form der Kochkunst ist das „Kochen im Elementezyklus“, bei dem beginnend mit dem Element Feuer die jeweiligen Zutaten nach und nach zugegeben werden, wobei kein Element ausgelassen werden darf. Für Kinder werden vor allem Lebensmittel des Erdelements empfohlen.
Beurteilung
Die Einteilung in Yin und Yang, sowie die Einteilung nach der Fünf-Elemente-Lehre sind nicht wissenschaftlich begründet, sondern von der daoistischen Weltanschauung geprägt.
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