Alternative Ernährungsformen

Datum: Montag, 31. März 2014 13:24

Teil 6: Ayurvedische Ernährung

Ayurveda heißt übersetzt soviel wie „Weisheit des Lebens“. Es ist ein sehr altes Heilsystem aus Indien, dessen Wurzeln in über 4.000 Jahre alten Lehren liegen. Sie umfassen Philosophie, Yoga, Meditation, Astrologie sowie Medizin. Langjährig ausgebildete ayurvedische Ärzte verordnen oft tiefgreifende Reinigungskuren, bei denen das Verdauungssystem mittels Kräuterelexieren  grundlegend umgestimmt werden soll. Nach einem ausführlichen Erstgespräch werden entsprechend der persönlichen Veranlagung (Konstitution) die Ernährung, die Kräuterextrakte, die Massagen und Kräuter-Öl-Anwendungen absolut individuell verordnet.

Sattva, Rajas und Tamas
Grundgedanke des Ayurveda sind die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha – Bioenergien, die den Körper in seiner Funktion beeinflussen und in jedem Organismus in veschiedenen Ausrichtungen vorhanden sind. Krankheiten entstehen nach der ayurvedischen Lehre durch eine Unausgewogenheit dieser drei Doshas: Eine auf den jeweiligen Konstitutionstyp abgestimmte Ernährungsweise bringt Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht. Die Nahrung enthält die drei Qualitäten Sattva, Rajas und Tamas, die bei der Behandlung gesundheitlicher Störungen gezielt  eingesetzt werden können.

  • Eine sattvische Ernährung ist der seelischen Entwicklung und dem körperlichen Befinden am meisten zuträglich und entspricht prinzipiell einer vegetarischen und vollwertigen Kost. Die sattvische Ernährung besteht aus reinen Speisen, die von Natur aus leicht sind. Dazu gehören Obst und Gemüse aus biologischen Anbau, Getreide und frische Milchprodukte.
  • Zu den rajasischen Nahrungsmitteln gehören die meisten Speisen, die einen starken Geschmack haben. Sie sind übermäßig würzig, sauer oder salzig, wie z.B. Chili, Knoblauch, Zwiebeln, Wein, Gewürzgurken sowie ein Übermaß an Salz, Mayonaise, Essig und gebratenem Fleisch. Gebratene und geröstete Speisen wirken rajasisch.
  • Tamasische Speisen sind abgestanden, alt, aufgewärmt, künstlich, fettig oder schwer. Dazu gehören „tote Nahrungsmittel“ wie Fleisch und Fisch, besonders Schweinefleisch und tierische Innereien. Pasteurisierte Milch und Käse, Fette, Öle, Zucker, weißes Mehl und Gebäck und zu kalte Getränke werden ebenfalls als tamasisch eingestuft. 

Die richtige Kombination machts
Vor allem gilt es, keine tierischen Eiweiße zu kombinieren, da dieses unweigerlich zu Stoffwechselschlacken führt. Milch wird im Ayurveda als ein eigenständiges Nahrungsmittel betrachtet, das weder mit Salzigen noch mit Saurem oder Blattgemüse, und vor allem nicht mit frischen Früchten zusammen verzehrt werden soll. In Kombination mit Milch eignen sich in ayurvedischer Hinsicht nur Hülsenfrüchte. Obst ist generell allein zu verspeisen, da es in Kombinationen unweigerlich zu Gärungsprozessen im Verdauungstrakt führt. Getreide, Teigwaren, Kartoffeln und Fette gehören zu den süßen Nahrungsmitteln, die am besten mit Gemüse und Salat gereicht werden. Reis gehört zu den leichten Lebensmitteln und passt zu allem.

Generell sollte nur bei Hunger gegessen, auf Zwischenmahlzeiten komplett verzichtet und zwischen den Mahlzeiten drei Stunden nicht gegessen werden, damit die Nahrung verdaut ist, bevor neue hinzu kommt. Kalte Getränke sind ebenso wie zu heiße Speisen zu vermeiden.

Beurteilung
Im Unterschied zu vielen Ernährungslehren, die  für eine breite Masse von Menschen stets die gleiche Nahrung empfehlen, geht Ayurveda gezielt auf individuelle Eigenschaften eines Menschen ein. Die richtige Ernährung richtet sich immer nach dem jeweiligen Konstitutionstyp.

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