Teil 5 - Instrumente einmal selbst gebaut
Beim Spaziergang mit Moritz war es schon deutlich zu sehen, der Herbst hat bereits Einzug gehalten. Die ersten Blätter sind bunt gefärbt, die Tage werden schon deutlich kürzer und trüber, morgens ist es feucht und kalt. Bald wird die Zeit kommen, in der wir uns wieder mehr in der Wohnung aufhalten müssen, da es draußen oft regnet und kein Spiel im Freien so viel möglich ist. Nun heißt es, sich Beschäftigungen für zu Hause zu suchen. Moritz hat zurzeit auch viel Spaß dabei alles was ihm unter die Finger kommt zum Klingen zu bringen. Töpfe, Tisch und Stühle, Becher, Spielsachen u. ä.. Dazu singen wir dann gemeinsam Lieder. Sein Lächeln verrät mir das er dabei viel Freude hat.
In dieser Zeit bietet das Bauen von Musikinstrumenten und anschließend das gemeinsame Musizieren mit der Familie eine schöne Abwechslung. Das Bauen von Musikinstrumenten kann dabei sehr spannend sein, wenn jeder mit seinen Ideen und Fertigkeiten sich daran beteiligt. Dafür genügt es einfache Materialien zu nutzen, um verschiedene Instrumente herzustellen. Papprollen für ein Kazuu oder einen Regenmacher (auch Schüttelrohr genannt), Pappbüchsen oder Blechdosen, welche zu Trommeln oder Bongos verwandelt werden. Noch eine kleine Füllung hinein und schon hat jede ihren eigenen Klang. Eine Panflöte aus Plastikrohr, eine Rassel aus Teesieben, eine Laute aus einer Holzschachtel und Angelsehne oder Gummi, ein Klachter (ähnlich einem Xylophon) aus zersägten Besenstielen zum Anhängen an die Wand. Kleine Schütteleier als Geräuschememorie und, und und. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten Instrumente selbst zu bauen. Für die kleinsten können einfache Möglichkeiten zur Gestaltung oder das Bekleben der Instrumente eine schöne Aufgabe sein.
Bauanleitungen kann man dazu einerseits zahlreich im Internet finden, zum anderen gibt es auch die Möglichkeit sich zu einem kleinen Familienworkshop aufzumachen und dort gemeinsam mit Anderen Instrumente zu bauen und auszuprobieren. Ich hatte in der Vergangenheit bei solchen Veranstaltungen immer wieder sehr viele lustige Begebenheiten und Situationen. Vor allem ist es in der Gruppe mit viel Spaß verbunden neue Ideen zu finden und auszutauschen.
Und dann? Dann heißt es damit lustige Musik zu machen. Erst einmal ausprobieren, was das Instrument so alles kann. Auch eine kleine Improvisation kann man ausprobieren. Was das ist? Improvisation kann man einfach als freies Spiel übersetzen. Jeder spielt auf seine Art und wie er Lust hat, Nach einer kleinen Weile entsteht dann (fast) immer ein fröhliches Phantasiestück. Das kostet anfangs sicherlich etwas Überwindung, sich auf diese Art und Weise auszuprobieren. Natürlich können die Instrumente auch auf herkömmliche Art genutzt werden. Dazu gehört das Singen von Liedern und diese mit den selbstgebauten Instrumenten zu begleiten. Aber auch Märchen und Geschichten in verschiedenster Weise mit Geräuschen zu begleiten kann sehr spannend sein. Für die phantasievollen von uns kann auch eine Geschichte selbst erfunden werden.
Haben sie es schon einmal mit einem Flaschenorchester versucht (ist aber nicht so gut für die ganz kleinen geeignet)? Jeder bekommt eine Flasche, welche mit einer unterschiedlichen Menge von Wasser gefüllt ist. Jede Flüssigkeitsmenge ergibt einen anderen Ton. Die Kombination aus selbstgebauten Instrumenten und dem Flaschenorchester ergeben eine interessante Mischung und tolle musikalische Stücke.
Interessant und dekorativ dazu ist unter anderem auch eine Blumentopfglocke. Blumentöpfe als dekoratives Mittel bieten in der heutigen Zeit schon ein vielseitiges Angebot als kreatives Gestaltungsmittel und dienen nicht mehr nur allein als Topf für die Pflanzung von Blumen. Die Blumentopfglocke besteht aus verschieden großen Töpfen, welche an einer dicken Schnur aufgereiht werden. Dabei muss jeder Topf frei hängen und darf den anderen nicht berühren. Mit einem kleinen Holzstab bzw. Schlegel können dann die einzelnen Töpfe angeschlagen werden. Entsprechend der Größe klingt der Ton höher oder tiefer. Je nach Geschmack kann die Blumentopfglocke auch farblich gestaltet werden. Ob dafür Farbe genommen wird oder diese mit dünnem Papier beklebt werden ist dem eigenen Vorstellungen und Wünschen überlassen.
Auch die Blumentopfglocke kann mit den anderen Instrumenten und dem Flaschenorchester ausprobiert werden. Sie eignet sich auch besonders gut um einfach eine Melodie zu erfinden.
Na habe ich sie etwas neugierig machen können? Welche Instrumente haben sie neugierig gemacht? Einfach einmal ausprobieren ohne den Anspruch eines perfekten Musikstückes und schon ist der Spaß gesichert und es war sicherlich für jeden auch etwas dabei. Das spannende ist dabei, durch das gemeinsame Spiel wird ein familiäres Miteinander geschaffen bei welchen jede(r) sich so einbringen kann wie er/ sie am besten kann. Nur Mut.
Kinder brauchen Musik
Datum: Mittwoch, 31. Oktober 2012 12:47
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