Bevor die unterschiedlichen Zugänge ins Netzwerk Gesunde Kinder beschrieben werden, sollte an dieser Stelle zuerst einmal der Begriff „Zugang“ erklärt sein. Zugang birgt mehrere Möglichkeiten von Erklärungen;
- Möglichkeit, irgendwo hineinzugehen. Kein Zugang für Unbefugte! Sich mit Gewalt Zugang verschaffen.
- Eingang, Einfahrt: Ein geparkter Wagen versperrte den Zugang. Das Haus hat mehrere Zugänge. Hiermit werden Begriffe wie Zugangsweg, Treppenzugang in Verbindung gebracht.
- Möglichkeit, jemanden oder etwas zu verstehen, z. B. er/sie findet leicht Zugang zu anderen Menschen/zu Kindern.
- Neu hinzugekommene Dinge, Personen. Welche Zugänge hatte die Bibliothek diesen Monat? Die Unfallabteilung hatte heute zwei Zugänge.*
Ist von „Zugängen“ ins Netzwerk Gesunde Kinder die Rede, sind hier im weitesten Sinne die Punkte 1., 3. und 4. angesprochen. Grundsätzlich ist die Teilnahme im Netzwerk Gesunde Kinder für alle Familien offen, ganz gleich, in welcher Konstellation Familien leben, welchen sozialen Status Familien haben oder welcher Religion sie angehören. Gleiches gilt für Familien mit Migrationsbiografie oder auch für Familien, die bereits andere Hilfen wie z. B. Hilfen zur Erziehung über das Jugendamt bekommen. Sind bereits andere Helfer im Familiensystem verankert, sollte in Helferkonferenzen bzw. in Hilfeplangesprächen die Rolle und die Aufgaben einer Patin oder eines Paten innerhalb der Familie gut besprochen werden.
Der Zugang zum Netzwerk Gesunde Kinder erfolgt freiwillig und niederschwellig, das heißt, es bedarf keiner Überweisung oder Rezepte eines Arztes. Es ist ein offenes Angebot für jedermann. Ein Teilnahmebogen mit den wichtigsten persönlichen Daten zur Mutter, dem Vater und dem/den Kind/Kindern ist auszufüllen und dient der Erreichbarkeit für die Paten und Netzwerkkoordinatoren/Netzwerkkoordinatorinnen. Weitere Angaben sind ebenfalls freiwillig und unterliegen dem Datenschutz. Die Teilnahme im Netzwerk Gesunde Kinder kann jederzeit von Seiten der Familien aufgelöst werden. Das gilt im Übrigen auch für Paten, die Familien begleiten.
Die Zugänge in den einzelnen Netzwerken Gesunde Kinder können sich sehr unterschiedlich gestalten. Sie richten sich nach den am Standort vorhandenen Strukturen, dem Vorhandensein von Einrichtungen und Angeboten für die Familien. Viele Netzwerke Gesunde Kinder sind an Krankenhäuser oder Kliniken angebunden, so dass hier Ärzte, Schwestern, Hebammen, der Sozialdienst sowie die Netzwerkkoordinatoren/Netzwerkkoordinatorinnen selbst vor Ort als Multiplikatoren und Ansprechpartner für die Netzwerke und Familien sowie Paten fungieren. Wichtige Partner sind hier die Mitarbeiter der Kinder- und Frauenklinik sowie der Neonatologie (Frühgeborenenstation). Andere Netzwerke Gesunde Kinder sind an freie Träger der Jugendhilfe (z.B. Paul Gerhardt Werk) oder an Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (z.B. AWO) angegliedert. Im Zusammenspiel mit vielen unterschiedlichen Kooperationspartnern werden auch hier die Zugänge für Familien und Paten niederschwellig ermöglicht.
Einige weitere wichtige Anlaufstellen, die über das Auslegen von Flyern bis hin zur direkten Ansprache von Familien einen „Zugang“ ins Netzwerk Gesunde Kinder ermöglichen, sind im Folgenden genannt:
- Gynäkologen
- Kinderärzte
- Ärzteteam des SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum)
- Schwangerschaftsberatungsstellen (z. B. Caritas, DRK und weitere)
- Gesundheitsämter, Krankenkassen, Apotheken
- freiberufliche Hebammen
- Jugendämter:: insbesondere Sozialarbeiter des Allgemeinen Sozialdienstes, Koordinatoren Kinderschutz und Frühe Hilfen
- Praxen für Physiotherapien und Logopädie
- Still- und Trage(-tuch)beraterinnen, ErnährungsberaterInnen
- Familien- und Nachbarschaftstreffs,
- Erziehungs- und Familienberatungsstellen, Eltern Kind Zentren
- Jobcenter, Arbeitsagenturen, Sozialamt
- Fachhochschulen, Universitäten
- Lokales Bündnis für Familien
- Stadt- und Regionalbibliotheken
- Freiwilligenagenturen
- Internetseite der Stadt, Kommune
- Kinderschutzbund
- Spielzeugläden
- Angebote freier Träger
- und viele andere mehr
Die Brandenburg weite Internetadresse www.netzwerk-gesunde-kinder.de bietet allen Familien einen Zugang zum Netzwerkwerk Gesunde Kinder mit folgenden Möglichkeiten.
a.) Zugang zur übergeordneten Landeskoordinatorin Frau Annett Schmok, die Fragen zum Thema beantwortet, Anfragen oder Kontaktdaten von Familien und/oder Paten an die jeweiligen Koordinatorinnen bzw. Mitarbeiter vor Ort weiterleitet
b.) Direkter Zugang zu den Koordinatorinnen bzw. Mitarbeiter vor Ort über die Übersichtskarte „Netzwerke vor Ort“. Hier sind alle Kontaktdaten der jeweiligen Standorte im Land Brandenburg verzeichnet und leicht durch gezieltes Anklicken zu finden.
c.) Auf der Internetseite Netzwerk Gesunde Kinder ist ein Kontaktformular hinterlegt, welches über die überregionale Koordinierungsstelle an die entsprechenden Netzwerke weitergeleitet wird.
Abschließend sei hier erwähnt, dass die hier aufgelisteten Zugänge nicht nur für Familien gelten, sondern auch für Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen und dem Netzwerk Gesunde Kinder als (Familien-) Paten so ihre Zeit und ihr Engagement schenken möchten, einen Ansprechpartner am jeweiligen Heimatstandort zu finden. Die Netzwerkkoordinatorinnen bzw. weitere Mitarbeiter des Netzwerkes beraten Sie gerne, was sich hinter dieser Aufgabe verbirgt.
Standortbezogen wird es weitere Zugänge geben. Diese Auflistung bietet nicht den Anspruch auf Vollständigkeit! Informieren Sie sich vor Ort oder schauen Sie auf die Internetseite, wer für Sie der Ansprechpartner ist und nutzen Sie das vielfältige Angebot der Netzwerke Gesunde Kinder mit der Patenschaft, der Elternakademie, den Frühstückstreffen, den Themenabenden, der Patenschulung und vielen altersgerecht abgestimmten Geschenken für Ihre Kinder von 0-3 Jahren.
Manuela Zapel (Netzwerk Gesunde Kinder Cottbus)