Wussten Sie, dass Kinder eine höhere Atemfrequenz haben, als Erwachsene und dadurch mehr Giftstoffe des Zigarettenrauchs aufnehmen? Jedoch ist ihr Körper noch nicht vollständig entwickelt, um die eingeatmeten Stoffe abzubauen. Ihre Lungen können so schweren Schaden nehmen. Besonders Kleinkinder sind ihrer Umgebungsluft ausgeliefert. Wie können Sie als Raucher Ihrem Kind helfen, sich gesund zu entwickeln? Im Folgenden finden Sie Informationen und Tipps für den Alltag.
Auch wenn ein Kind nur für kurze Zeit geringe Mengen Zigarettenrauch passiv einatmet, kann es zu Veränderungen im Körper kommen, die die Entstehung von Blutgerinnseln in den Herzkranzgefäßen begünstigen. Denn Passivraucher atmen den sogenannten Nebenstromrauch ein. Dieser ist laut lungenaerzte-im-netz.de hundertmal giftiger als der Hauptstrom, den Raucher einatmen.
Betroffene Kinder können anfangen zu husten, an Schwindel und Kopfschmerzen leiden, schlechter schlafen oder sich nicht mehr gut konzentrieren. Dieses Gesundheitsrisiko ist vermeidbar.
Wenn nach dem Rauchen in der Wohnung gelüftet wird, ist dies eine erste Maßnahme, welche jedoch keinen nachhaltigen Effekt hat. Die Schadstoffe setzen sich in der Inneneinrichtung (Teppiche, Gardine, Möbel, usw.) ab und bleiben trotz Lüften bestehen. Deshalb ist es ratsam, nur in bestimmten Räumen zu rauchen und die anderen Zimmer rauchfrei zu halten. Noch besser ist es, in der Wohnung gar nicht zu rauchen.
Die Luft in einer Raucherkneipe hat hohe Schadstoffwerte. Beim Rauchen im Auto werden diese Werte sogar überstiegen. Auch ein geöffnetes Fenster hilft da nur gering. Die Schadstoffe lagern sich auch hier auf den Oberflächen ab und können durch Berührungen wieder in die Atemluft gelangen. Während einer längeren Autofahrt können zum Beispiel häufigere Pausen helfen, das Stress-empfinden zu vermindern und das Rauchen im Auto zu verhindern.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht mit nikotinversetzten Textilien in Berührung kommt, auch wenn sie draußen rauchen, die Schadstoffe hängen an der Kleidung fest und gelangen durch Berührung auf die Haut des Kindes, wodurch es die Schadstoffe im Körper aufnimmt. Waschen Sie Ihre Hände und wechseln Sie wenn möglich Ihre Sachen, bevor Sie in direkten Kontakt mit dem Kind kommen.
Setzen Sie sich das Ziel, mit dem Rauchen aufzuhören, im Internet unter www.rauchfrei-info.de erhalten Sie viele weitere Informationen und können mit den sogenannten „Rauchfrei-Lotsen“ in Kontakt treten. Diese haben ähnliche Erfahrungen, kennen mögliche Hürden und sind oft gute Gesprächspartner. Oder Sie bestellen sich das kostenfreie „rauchfrei“ Startpaket, um sich den Start in ein rauchfreies Leben zu erleichtern.
Tipps für Raucher mit Kindern im Überblick:
- nach dem Rauchen immer Hände waschen
- nach dem Rauchen Zähne putzen, bevor Sie Ihr Kind kuscheln
- nach dem Rauchen Kleidung wechseln, wenn Sie mit dem Kind in Berührung kommen
- nicht in Zimmern rauchen, wo sich Ihr Kind aufhält
- das Auto zur rauchfreien Zone erklären
- bei längeren Autofahrten öfter Pausen einlegen, wenn Sie rauchen möchten
- auf dem Balkon oder vor der Haustür, statt in der Wohnung rauchen
www.netzwerk-gesunde-kinder.de
Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung, Robert-Koch-Institut, www.lungenärzte-im-netz.de (Hrsg.: Bundesverband der Pneumologen, Deutsche Lungenstiftung e.V., Verband Pneumologischer Kliniken), Ordner Frühe Hilfen
Bildquelle: www.drogenbeauftragte.de