Sie hat immer die richtige Temperatur, ist überall und schnell verfügbar und bietet stets das, was ein Baby an wichtigen Nährstoffen braucht: Muttermilch. Die Natur hat es eingerichtet, dass sich die Muttermilch so bildet, wie es das Baby gerade braucht. Der Säugling wird dadurch nicht nur satt, sondern stärkt damit ganz nebenbei seine Abwehrkräfte und beugt Allergien vor. Stillen vermittelt Geborgenheit und Urvertrauen. Es ist ein inniger Moment, der die Bindung zwischen Mutter und Kind fördert. Wie viel und wie lange ein Baby trinkt, ist sehr unterschiedlich. Solange das Kind gut gedeiht, erhält es genügend Milch. Es wird empfohlen, das erste halbe Jahr voll zu stillen, mindestens bis zum Beginn des fünften Monats. Erst dann sollte, nach und nach, Beikost hinzukommen. Mit der Einführung der Beikost wird empfohlen weiter zu stillen. Mit der Zeit werden die Stillmahlzeiten durch die Breie abgelöst.
Frauen sollten während der Stillzeit noch mehr als sonst auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche und vollwertige Ernährung achten und auf keinen Fall eine Diät machen.
Ernährungstipps für stillende Mütter:
- Auf Lauch, Zwiebeln, Knoblauch und Kohl lieber verzichten. Säuglinge können darauf mit Blähungen reagieren.
- Vorsicht bei leicht verderblichen Lebensmitteln (rohes Fleisch, Eier oder Rohmilchprodukte)
- Mehrmals täglich frisches Obst und Gemüse
- Nehmen Sie sich Zeit und essen Sie mittags eine warme Mahlzeit.
- Verschiedene Obstsorten können aufgrund des hohen Fruchtsäuregehalts einen wunden Po beim Baby verursachen. Zu diesen Obstsorten zählen zum Beispiel Orangen, Weintrauben, Erdbeeren, aber auch unverdünnte Fruchtsäfte in größeren Mengen.
Manche Mütter können oder möchten ihr Baby nicht stillen. In diesen Fällen ersetzt eine industriell hergestellte Säuglingsmilchnahrung die mütterliche Brust. Die industriell hergestellte Säuglingsmilch ist die einzige Nahrung, die anstelle von Muttermilch gefüttert werden darf. Die so genannte „Pre“- Milch wird von der Geburt an gefüttert und ist für das ganze erste Lebensjahr geeignet. Ein Wechsel auf Folgenahrungen ist nicht notwendig. Bei einer Entscheidung für Fertigmilch sind die Hinweise des Herstellers zur Zubereitung und Dosierung genau zu beachten.
Hier noch einige wichtige Aspekte:
- Bereiten Sie die Milch immer frisch und kurz vor dem Füttern zu.
- Werfen Sie die Reste weg und wärmen Sie nichts auf.
- Fügen Sie keine zusätzlichen Säfte oder Flocken bei. In der Milch sind alle Nährstoffe enthalten.
- Reinigen Sie die Flasche und den Sauger gründlich nach jeder Mahlzeit.
Der genaue Zeitpunkt für die Einführung der Beikost ist von Kind zu Kind verschieden. Frühestens mit Beginn des 5. Monats, spätestens mit Beginn des 7. Monats ist es Zeit für den ersten Löffel Brei. Zu beachten ist, dass Brei und Löffel für das Baby neu sind. Das ist spannend und fremd zugleich. Am Anfang ist es abenteuerlich, sobald die Gewöhnung Fortschritte macht, wird es leichter. Deshalb sind viel Zeit und Ruhe bei der Mahlzeit sehr wichtig.
Am gesündesten und einfachsten zubereitet ist Gemüsepüree vor der Milchmahlzeit am Mittag für den ersten Löffel. Zu den anderen Mahlzeiten bekommt das Kind weiterhin die Mutter- oder Säuglingsmilch. Von den meisten Kindern wird zu Beginn der Beikost ein Gemüsebrei aus Möhre, Pastinake, Zucchini oder Kürbis gut vertragen. Aber zu Beginn immer erst eine Gemüsesorte anbieten. Allgemein lässt sich sagen, dass pro Woche nur 1-2 neue Lebensmittel eingeführt werden sollten. Wichtig ist der Zusatz von Öl, das Omega3 Fettsäuren enthält, wie z.B. Leinöl oder Weizenkeimöl. Später werden zu dem Gemüsebrei noch Kartoffeln hinzugefügt. Der Gemüse-Kartoffelbrei ist die erste Hauptmahlzeit im ersten Jahr, die eine Milchmahlzeit ersetzt. Die zweite Hauptmahlzeit im ersten Jahr ist der Milch-Getreidebrei, der aus Milch und Getreide besteht und der einen Monat später eingeführt wird. Er sollte die abendliche Milchmahlzeit ersetzen. Einen weiteren Monat später wird die nachmittägliche Milchmahlzeit durch den Getreide-Obst-Brei ersetzt. Die Breie für Babys sollten aus reinen Speisen ohne Zusätze bestehen. Salz, Zucker und Honig sind überflüssig ebenso wie Gewürze.
Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Aufessen. Es zeigt Ihnen an, wenn es satt ist. Bieten Sie zusätzliche Getränke an, Wasser oder ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee aus dem Glas, Becher oder der Tasse sind optimal.
Zum Ende des ersten Lebensjahres besteht der Speiseplan aus drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten. Der Gemüse-Fleisch-Brei geht in den Mittagstisch der Familie über. Milch und Milchbreimahlzeiten morgens und abends werden langsam durch Brot ersetzt. Der Getreide-Obst-Brei wird durch zwei Zwischengerichte vormittags und nachmittags, bestehend aus Brot, Brötchen oder Zwieback und Obst, später auch Rohkost, ersetzt. Milch, Joghurt oder Quark sind nicht empfehlenswert, da sie das Verdauungssystem des Kindes noch überfordern. Fertiges Gebäck, wie zum Beispiel Kekse, ist reich an Zucker und sollte unter den Nachmittags-Snacks eine Ausnahme bleiben.
Die Regelmäßigkeit der Nahrungsaufnahme, gutes und gesundes Essen und Trinken schaut sich Ihr Kind ganz genau von Ihnen ab. Sie sind sein erstes und wichtigstes Vorbild.
Quellen:
www.kindergesundheit-info.de,
„Das beste Essen für Babys“, aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.,
„Babys erste Kost“, DAK Gesundheit,
Lucia Cremer: „Für Babys kochen leicht gemacht“, Nikol Verlag, 2015