Die Geburt eines Kindes wird mit viel Sehnsucht und Spannung erwartet. Die meisten Gedanken der werdenden Eltern drehen sich dabei um die Geburt selbst, das sich anschließende Wochenbett spielt noch keine große Rolle. Dabei ist es wichtig, auch vor der Geburt an die Zeit danach zu denken, denn die kleinen Wesen stellen das gesamte Leben auf den Kopf. Es ist kaum vorstellbar, aber Dinge, die vor der Geburt noch ganz normal erscheinen (z.B. schlafen, duschen, aufräumen), werden mit Baby auf einmal kompliziert.
Schon vor der Geburt können die werdenden Eltern einiges dafür tun, um etwas Struktur in die Zeit nach der Entbindung zu bringen. Aber auch während des Wochenbetts sollten Eltern auf ganz unterschiedliche Weise auf einige Dinge achten, um die nötige Ruhe zu bekommen.
Was für Mütter wichtig ist
Vorkochen
Nach der Geburt wird sich der Tagesablauf rund um die Pflege und Versorgung des Kindes drehen. Da bleibt wenig Kraft und Zeit, an die eigenen Belange zu denken. Kochen, waschen und aufräumen werden gedanklich nach hinten verlagert. In der Zeit vor der Geburt sollten daher der Kühlschrank und Tiefkühlschrank gut gefüllt werden. Wenn man bereits ganze Gerichte vorkocht und einfriert, braucht man sie im Stress nur erwärmen. Denn in der Stillzeit sind regelmäßige Mahlzeiten ausgenommen wichtig.
Unterstützung suchen
Das Kochen während des Wochenbetts kann aber natürlich auch der Vater, eine Freundin/ ein Freund oder eine der Omas übernehmen. Auch um andere Haushaltstätigkeiten, die hinter dem Kennenlernen von Mutter und Baby zurückstehen, können sich vertraute Personen kümmern. Mütter sollten den Mut aufbringen, die Hilfe anderer einzufordern und anzunehmen.
Auf den eigenen Körper hören
Die Geburt ist eine enorme Kraftanstrengung. Der Körper braucht nach der Geburt und der 40-wöchigen Schwangerschaft Ruhe und muss sich hormonell umstellen. Außerdem müssen eventuelle Geburtsverletzungen oder Kaiserschnittnarben verheilen. Priorität sollte daher die Ruhe für die Mutter haben. Oftmals fühlen sich Mütter sehr schnell wieder fit, kommen aber nach kurzer Tätigkeit doch an ihre Grenzen. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören, d.h. seine Kraft gleichmäßig einzuteilen und bei schon kleinen Signalen Ruhepausen wahrzunehmen.
Dem Rhythmus Zeit geben
Im Mittelpunkt des Wochenbetts steht die Beziehung zwischen Mutter und Kind. Dazu gehört auch der Still- und Schlafrhythmus. Zwar schläft ein Baby in den ersten Wochen ca. 16-17 Stunden am Tag, jedoch unterteilt sich dieser Schlaf in etwa 8 kürzere Phasen. Wenn möglich, sollten Mütter mit ihrem Baby gemeinsam schlafen, dann können auch sie ausreichend Kraft tanken. Erst nach etwa 4 Wochen haben Babys einen geregelteren Schlaf- und Wachrhythmus. Dann wird es auch einfacher, den eigenen Tagesrhythmus zu planen.
Was Väter tun können:
Nestbau abschließen
Viele Mütter werden ihn kennen: den Nestbautrieb. In den letzten Schwangerschaftswochen geht es darum, zu Hause alles für den neuen Erdenbürger so vorzubereiten, dass er sich heimisch fühlt. Da werden Möbel aufgebaut, Zimmer gestrichen, es wird geputzt, gewaschen und vieles mehr. Sollte die Mutter nicht die Zeit dazu gehabt haben, den Nestbau abzuschließen, weil sie zeitiger als gedacht ins Krankenhaus musste, können Väter viel dafür tun, dass die Frau entspannt zu Hause ankommt. Die Kindermöbel sollten aufgebaut sein (Wickeltisch, Babybettchen, ggf. Stubenwagen etc.), die Babywäsche gewaschen am richtigen Ort liegen, die Wohnung kann noch mal gereinigt werden und und und. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Der Vater kennt seine Frau am besten und weiß, was sie sich wünscht.
Den Blumenstrauß nicht vergessen
Mütter leisten während der Schwangerschaft und Geburt Unglaubliches! Väter können es den Müttern danken, in dem sie ihnen ein liebevolles Willkommen zu Hause bereiten. Dazu könnten ein Blumenstrauß oder eine kleine Aufmerksamkeit gehören (z.B. der Lieblingstee, der frisch aufgebrüht wird oder die Lieblingspralinen).
Die ersten Tage organisieren
Entlastend für die Mütter ist auch, wenn Väter zunächst den Ablauf zu Hause eigenständig organisieren. Das beginnt beim Zubereiten der Mahlzeiten, geht beim Kampf gegen große Wäscheberge weiter und endet bei der Aufteilung von Besuchszeiten. Sollte schon ein älteres Kind da sein, kann es der Vater in viele Aufgaben miteinbeziehen und dafür sorgen, dass sowohl er als auch die Mutter exklusive Zeiten mit dem älteren Geschwisterchen haben.
Die Pullerparty sollte im Übrigen auf die Zeit verlegt werden, in der die junge Mutter noch im Krankenhaus ist. Dann kann der stolze Papa in Ruhe feiern und im Anschluss daran aufräumen, ohne dass sich die Mutter mit Planung oder Aufräumen beschäftigen muss.
Das Baby versorgen
Bis auf das Stillen können Väter alle anfallenden Aufgaben mit dem Baby übernehmen, die auch die Mütter übernehmen: wickeln, baden, streicheln, wiegen etc.; Mütter kommen dann schneller zur Ruhe und Väter bauen ein inniges Verhältnis zum Baby auf.
Trotz der vielen Vorschläge sollten sich Mütter und Väter vorher nicht allzu sehr verrückt machen und das „Abenteuer Kind“ auf sich zu kommen lassen.
www.netzwerk-gesunde-kinder.de
Quellen:
www.hebammenblog.de/entspanntes-wochenbett/
www.vonguteneltern.de/warum-das-wochenbett-acht-wochen-dauert/
www.swissmom.ch/baby/woche-fuer-woche/1-monat/1-woche/