Werden Sie doch Familienpat*in im Netzwerk Gesunde Kinder
Viele wissen: ohne ehrenamtliches Engagement würde das Leben nicht gut laufen. Im Sportverein, bei der Feuerwehr, der Nachbarschaftshilfe, in der Kinder- und Jugendarbeit und vielen anderen Bereichen leisten Ehrenamtliche wichtige Unterstützung bei den täglichen gesellschaftlichen Herausforderungen.
Wichtig dabei ist: Ehrenamt ist immer freiwillig und darf keinen Arbeitsplatz ersetzen.
Meistens ist das Ehrenamt unter dem Dach eines Vereins, einer Organisation oder Institution angesiedelt. Viele Organisationen haben eine Unfallversicherung, die auch die Ehrenamtlichen absichert. Letzteres gilt auch bei der Haftpflicht. Bei Übernahme eines Ehrenamtes sollten die Versicherungsfragen im Vorfeld besprochen und geklärt werden.
Ebenso kann für einige Tätigkeiten (z.B. Schöffe*in beim Gericht) Sonderurlaub oder eine Freistellung von der Berufstätigkeit beantragt werden. Auch das muss besprochen werden.
Häufig erhalten Ehrenamtliche für ihre Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung. Sie soll entstandene Kosten wie Telefon und Fahrten erstatten. Bis 720 € ist eine Aufwandsentschädigung steuerfrei. Für Übungsleitende (z.B. in Sportvereinen) ist die Übungsleitungspauschale seit 2020 bis 3.000 € steuerfrei.
Geld ist aber nicht die Motivation, ein Ehrenamt zu übernehmen. Der Wunsch, in der Freizeit etwas Sinnvolles zu tun, andere Menschen kennenzulernen, Gemeinschaft zu erleben, die eigene Umwelt zu gestalten, Verantwortung zu übernehmen (und nicht nur zu klagen, was alles schlecht ist) sind einige wichtige Gründe für das ehrenamtliche Engagement von Menschen. Die wichtigste Anerkennung für Ehrenamtliche ist, dass sie die Wirksamkeit des ehrenamtlichen Engagements sehen. Die ehrenamtliche Nachhilfelehrerin im Familienzentrum freut sich, wenn es in der Schule für die Kinder besser vorangeht und die Kinder immer wieder freudig zu ihr kommen. Diese Erlebnisse machen glücklich und zufrieden.
Natürlich müssen die zuständige Organisation oder der Verein auch die Ehrenamtlichen wertschätzen und würdigen. Ein Dankeschön von Herzen oder auch eine jährliche Dankeschön-Veranstaltung sind wichtig. Politiker*innen und Verwaltungen laden zu Ehrenamtsempfängen und zeichnen Bürgerinnen und Bürger für ihre ehrenamtliche Tätigkeit aus.
In Brandenburg gibt es ca. 850.000 Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Das ist jede(r) Dritte ab 14 Jahre. (www.ehrenamt-in-brandenburg.de)
Bei der Suche nach Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement sind die Freiwilligenagenturen vor Ort (www.lagfa-brandenburg.de/freiwilligenagenturen/fwa-in-brandenburg) ein wichtiger Ansprechpartner.
Möchte man aktiv werden, sollte man überlegen, welche Eignungen man hat, wieviel Zeit zur Verfügung steht, was einem Freude macht, wie mobil man ist, mit welcher Altersgruppe man gerne zusammen ist.
Möchte man gern junge Familien mit kleinen Kindern ehrenamtlich begleiten und unterstützen, bietet das Netzwerk Gesunde Kinder im Land Brandenburg dazu eine gute Möglichkeit.
Die Netzwerke Gesunde Kinder gibt es in jedem Landkreis in Brandenburg. Herzstück der Regionalnetzwerke Gesunde Kinder sind ehrenamtliche Familienpat*innen.
Wer kann Familienpat*in werden? Grundsätzlich Jeder, jede, ab 18 Jahren. Offenheit, Einfühlungsvermögen und Zuverlässigkeit sind wichtige Voraussetzungen. Ebenso wie das Interesse an Alltagsthemen von jungen Familien, besonders an Fragen rund um das gesunde Aufwachsen der Kleinsten.
Vor ihrer Tätigkeit werden alle Familienpat*innen geschult. Nach der Schulung begleitet man (mind. 10-15 Besuche) Familien von der Schwangerschaft bis zum dritten Geburtstag des Kindes.
In dieser Zeit gibt die Familienpat*in ihr Wissen zur Kindergesundheit weiter, informiert über Angebote für Familien in der Region und ist neutrale Ansprechpartner*in für alltägliche Fragen.
Das Regionalnetzwerk begleitet die Familienpat*innen fachlich und herzlich. Es gibt Pat*innentreffen, Weiterbildungen und Ehrenamtswürdigungen.
Auf der landesweiten Internetseite www.netzwerk-gesunde-kinder.de findet man weitere Hinweise. Die Regionalnetzwerke Gesunde Kinder informieren gern auch in einem persönlichen Gespräch über das Ehrenamt als Familienpat*in.
Gleichgültig, welches Ehrenamt man ausübt – hat man das passende Ehrenamt gefunden, ist ein zusammenfassendes Fazit der Ehrenamtlichen: Sich zu engagieren, macht glücklicher und zufriedener und ist wichtig für ein gutes Zusammenleben.