Bibliotheken haben sich allerorts zu einem sozialen Treffpunkt für Menschen unterschiedlichen Alters entwickelt. Ob zum Lesen, Lernen oder zur Nutzung der Veranstaltungsangebote.
Eine moderne Stadtbibliothek erfüllt die Bedürfnisse vieler Zielgruppen – die große Gruppe der Kinder und Jugendlichen liegt vielen Bibliotheken dabei besonders am Herzen.
Die Bereitstellung eines umfangreichen Medienangebots ist von jeher eine Kernaufgabe aller Bibliotheken, die sich auch in unserem digitalen Zeitalter nicht verändert hat. Im Bestand befinden sich all die Arten von Büchern, die man zum „Großwerden“ gut gebrauchen kann: Bilderbücher für die Kleinsten, Bücher mit Großschrift zum Lesenlernen, Kinder- und Jugendsachbücher für die Schule oder das Hobby, Kinder- und Jugendromane.
Natürlich gibt es vor Ort nicht nur die klassischen, gedruckten Bücher, sondern auch Musik-CDs und Hörbücher, DVDs, Zeitschriften, Mangas und Comics. Auch Konsolenspiele unterschiedlichster Art und natürlich die allseits beliebten Tonies findet man in großer Zahl.
Des Weiteren gehören Vorleseaktionen und Veranstaltungen fest ins Programm. Eine Veranstaltung kann dabei vielerlei sein: Vorlesen, egal ob „klassisch“ mit dem Buch, als Bilderbuch-Kino, thematische Veranstaltungen zur Vorbereitung auf die Schule, unterrichtsbegleitende Veranstaltungen aber auch spannende Autorenlesungen – quasi ein Schriftsteller hautnah. Natürlich darf auch das beliebte Puppentheater für die Jüngsten nicht fehlen.
Die erste Begegnung mit dem Medium Buch soll Spaß machen. So besuchen beispielsweise Kita-Kinder mit ihren einzelnen Gruppen und Erzieher*innen am Vormittag in regelmäßigem Rhythmus die Bibliotheken. Hier können sich schon die Kleinsten ihre Bücher selbst aussuchen und ganz in Ruhe stöbern. Damit diese Erfahrungen und die Freude am Buch auch zu Hause gefördert werden können, erhalten Dreijährige in einigen Bibliotheken eine Lesetasche mit Buch sowie Infos zu den Bibliotheken – dies ist eine Aktion im Rahmen des deutschlandweiten Projektes „Lesestart 1-2-3“. (www.lesestart.de)
Auch außerhalb der Bibliotheken kann Kindern immer wieder altersgerechte Literatur in Form von lustigen Geschichten, Märchen usw. angeboten werden. Unter dem Motto: „Vorlesen kommt vor (dem) Lesen“ besuchen Lesepat*innen in vielen Regionen regelmäßig Kitas und lesen den Jüngsten vor.
In vielen Ausleihstellen ist es zudem zur Tradition geworden, am „Bundesweiten Vorlesetag“ bekannte Persönlichkeiten einzuladen. So gibt es beispielsweise in einigen Kommunen Bürgermeister, die sich jährlich Zeit nehmen und die jungen Zuhörer in die zauberhafte Welt der Bücher entführen. Oftmals steckt eine „eigene Geschichte“ dahinter: das Lieblingsbuch aus der Kindheit, eine Familiengeschichte oder gar das Buch, das jeden Abend Zuhause als „Einschlafritual“ den Kindern oder Enkelkindern vorgelesen wird.
Vielerorts erhalten alle Einschulungskinder einen Bibliotheksausweis. Damit können alle Medien in den Bibliotheken kostenfrei genutzt werden. Auch Familienkarten werden häufig zu besonderen Konditionen angeboten, sodass alle Familienmitglieder in den Genuss des Ausleihens kommen. Vielleicht ist ein „Bibliotheksausweis“ auch genau das Geschenk, das noch unter dem Weihnachtsbaum fehlt – dann schnell „auf in die Bibliotheken“.
Solltet ihr Fragen zum Thema Vorlesen und zur Mediennutzung im Kleinkindalter haben, meldet Euch gerne auch bei euren Ansprechpartner*innen der Netzwerke Gesunde Kinder in Eurer Region.
Dagmar Schierack, Leiterin Bibliothek Lübbenau – Vetschau
Nadine Dreßler, Koordinatorin Netzwerk Gesunde Kinder OSL Nord
„Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden."
(Carl Peter Fröhling)