Warum das Nass im Babyalter fördert
Unseren Ratgeber zum Thema Babyschwimmen betreut: Jens Hackbart, Geschäftsführer des Freizeitbads Lagune Cottbus
Babyschwimmen gibt es in Deutschland seit den 1960er Jahren, wobei hinter dem Babyschwimmen vielmehr die „Wassergewöhnung für Babys“ steckt. Da seit einigen Jahren auch im Cottbuser CTK die Wassergeburt angeboten wird, gibt es auch immer mehr Babys, die gar nicht erst ans Wasser gewöhnt werden müssen, sondern ihre an das Wasser angepassten Fähigkeiten weiter ausüben wollen. Aber wozu ist das Babyschwimmen gut?
Säuglinge erleben im Wasser eine enorme Erweiterung ihrer Bewegungsmöglichkeiten und machen unter entsprechender Anleitung Körpererfahrungen, die Nicht-Babyschwimmern verschlossen bleiben. Gerade im ersten Jahr sind körperliche sehr eng mit geistigen Fortschritten verknüpft – hier ist Babyschwimmen in vielen Bereichen förderlich. Im Wasser erfährt nicht nur der Gleichgewichtssinn eine frühe Förderung. Ein Wassertraining fördert auch die Sinnesentwicklung in vielen Bereichen. Zu den erwiesenen positiven Auswirkungen zählt man heute:
- Die Förderung der motorischen Entwicklung (besseres Gleichgewichts- und Körpergefühl, bessere Bewegungssteuerung und -koordination, größerer Aktionsradius
- Die Förderung der geistigen Entwicklung (erhöhte Konzentrationsfähigkeit, erhöhtes Reaktionsvermögen, Fantasie und Kreativität)
- Die Förderung der sozialen Entwicklung (kontaktfreudiger als Gleichaltrige, motivationsfreudig und leistungsbereit, zielstrebig, selbständig, selbstbewusster)
Babys haben mit dem Nass auch wenig Berührungsängste. Heute geht man davon aus, dass bei Babys die Erinnerung an das schwerelose Schweben im Fruchtwasser noch sehr präsent ist und Babys quasi noch an das Schwimmen im Mutterleib gewöhnt sind. Sie können unter Wasser ohne Mühe ihren Blick fokussieren und sehen auch über 30 cm hinaus gut.
Der beste Zeitpunkt für den Beginn das Babyschwimmens liegt schon in der Neugeborenenphase, wenn die Geburtsreflexe noch und die Temperaturregulation schon vorhanden sind. Deshalb ist es sinnvoll, mit dem Baby schon im Alter von acht Wochen mit dem Babyschwimmen zu beginnen. Kinder mit Komplikationen bei der Geburt wie z.B. Frühgeburten oder bei der Geburt erkrankte Kinder sollten erst nach ärztlicher Rücksprache und evtl. etwas später mit dem Babyschwimmen beginnen, aber auch sonst ist eine ärztliche Rücksprache sicher hilfreich.
Auch körperlich beeinträchtigte Kinder profitieren vom Wasser erheblich. Sie sind oft leidenschaftliche Wasserratten, vor allem das spielerische Muskeltraining ist gut, Bewegungsübungen verbessern bei diesen Babys einige Schwächen. Obwohl das Babyschwimmen keine Therapie ist, sind seine Grenzen fließend! Viele Eltern nutzen die unterstützende Wirkung des Wassers bei der täglichen Mühe, ein gehandicaptes Kind aufzuziehen.
Tauchen
Das Tauchen sollte nur durchgeführt werden, wenn das Baby dazu bereit ist. Geschulte Kursleiter überprüfen dies mit der Wassergussmethode! Tauchen ist nicht Hauptziel des Babyschwimmens.
Babyschwimmen wird in der Lagune Cottbus unter fachgerechter Anleitung ab der achten Lebenswoche angeboten. Voraussetzung: Arztkonsultation, gute Gesundheit des Babys, als Badebekleidung kleines eng sitzendes Höschen; immer Mittwochs 9-10 Uhr, Kosten: 7,20 € pro Erwachsener+Baby für 2 h
www.lagune-cottbus.de
www.babyschwimmen.de