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Worauf beim Verreisen mit Kindern zu achten ist.
Der Sommer steht vor der Tür und das bedeutet für viele Familien, dass der Jahresurlaub ansteht. Die einen verreisen innerhalb von Deutschland, andere fliegen ans Mittelmeer und wiederum andere verschlägt es in die Tropen. Egal, wo man Urlaub macht – wenn man mit Kleinkindern oder Babys verreist, erfordert der Urlaub einiges mehr an Planung, Organisation und Überlegung. Angefangen bei der Wahl des Reisezieles und über die Buchung nötiger Reiseversicherungen bis hin zum Koffer-Packen und dem Transfer zum Urlaubsziel – wir haben zusammengetragen, was Eltern beim Verreisen mit Kindern beachten sollten.
Worauf achten beim Buchen?
Nicht jedes Reiseland ist für die Kleinsten geeignet. Umso jünger das Kind ist, desto kürzer sollte der Anreiseweg sein. Tropenreisen sind mit Kleinkindern grundsätzlich nicht zu empfehlen. Lange Flüge, Zeitumstellungen und drastische Klimawechsel nehmen die Kinder ganz schön mit und ein niedriger hygienischer Standard kann besonders gefährlich sein. In jedem Fall sollte daher geprüft werden, wie die ärztliche Versorgung am Zielort ist. Da kranke Kinder im Urlaub keine Seltenheit sind, muss man im Ernstfall reagieren können. Bei weit entferten Zielen erscheint eine Auslandskrandenversicherung umso sinnvoller – dazu später mehr.
Der Zeitpunkt der Reisebuchung ist ausschlaggebend, wenn man die Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut bekommen möchte. Mit einer langfristig geplanten Pauschalreise ist das am ehesten möglich, außerdem kann man bei rechtzeitiger Buchung Frühbucherrabatte bekommen.
Am besten geeignet sind Cluburlaube in touristisch gut erschlossenen Gebieten rund ums Mittelmeer, vor allem „all inclusive“. Kinderfreundliche Hotels, Clubanlagen und Ressorts in Spanien, Italien oder Griechenland haben oft den Vorteil, dass Sie sich nicht komplett um die Freizeitgestaltung kümmern müssen. Animateure und Sportangebote sorgen für Kinderunterhaltung ohne finanzielle Überraschungen. Während die Kinder sich austoben, können die Eltern dann eine ungestörte Zeit verbringen. Mit etwas Glück treffen Sie zudem auf einen Reiseveranstalter, bei dem das Kind unter bestimmten Bedingungen kostenlos mitreisen kann.
Geplante Aktivitäten außerhalb der Unterkunft sollten immer an das Alter des Kindes angepasst werden. Durchgeplante Städtereisen sind nichts für Kinder. Specken Sie die Planung etwas ab und lassen Sie Freiräume, denn mit Kindern auf Reisen passiert schnell etwas Unerwartetes. Und wenn ein Museumsbesuch auf der Agenda steht, dann halten Sie nach Mitmachmuseen Ausschau, bei denen Kinder interaktiv eingebunden werden.
Richtig abgesichert im Urlaub
Ein Autounfall im Ausland, ein kaputter Koffer oder ein Beinbruch beim Wanderausflug – der Urlaub kann gerade mit Kindern schneller zum Versicherungsfall werden, als einem lieb ist. Nach dem Buchen der Urlaubsreise sollte man sich deshalb Gedanken zu eventuellen Versicherungen für die Reise machen. Die richtige Versicherung für diesen Fall ersetzt zwar nicht die entgangenen Ferienfreuden, entschädigt aber zumindest größere finanzielle Schäden. Bei Reiseversicherungen gilt generell, dass man Angebote selbst vergleichen sollte. Versicherungen, die beim Buchen der Reise mit angeboten werden, sind oft teurer als nötig. Damit sollte man sich allerdings auch nicht zu viel Zeit lassen, denn viele Anbieter haben für den Abschluss Fristen. Auf folgenden Portalen können Reiseversicherungen verglichen werden:
Wir stellen im Folgenden die drei häufigsten Reiseversicherungen vor, die einem bei fast jeder Reise mit angeboten werden. Nicht alle von ihnen sind zwingend notwendig, um gut abgesichert mit der Familie zu verreisen.
Auslandskrankenversicherung
Schon starke Sonnenbrände, Durchfälle oder Allergien können Anlass für einen Arzt- oder Krankenhausbesuch im Ausland sein. In der Theorie genügt in den Staaten der Europäischen Union und in der Schweiz die Europäische Krankenversicherungskarte, die man im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung beantragen kann. Damit hat man Anspruch auf die Leistungen, die das Sozialsystem im jeweiligen Land vorsieht. Ähnlich ist das in der Türkei sowie in Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Tunesien – hier gilt jedoch der Auslandskrankenschein, der ebenfalls vor Reiseantritt von der Kasse ausgestellt wird.
In der Praxis kann es trotzdem zu einer erheblichen Belastung für kranke Reisende kommen. So zum Beispiel, wenn nach einem Beinbruch die nächstgelegene medizinische Versorgung aufgesucht wird und man bei einem Privatarzt landet. Hier trägt nur eine private Auslandskrankenversicherung die Kosten. Doch auch in nicht-privaten Kliniken gilt: Die gesetzliche Auslandskrankenversicherung deckt nur die Kosten ab, die gesetzlich Versicherte in Deutschland auch erstattet bekommen hätten. Nach Einreichen der Rechnung bei der Krankenkasse wird geprüft, wie viel eine gleichwertige Behandlung in Deutschland gekostet hätte. Häufig ist das nur ein Bruchteil dessen, was auf der tatsächlichen Krankenhausrechnung steht. Neben den möglichen horrenden Kosten schließt die Europäische Krankenversicherung zudem keinen Rücktransport aus dem Urlaubsland ein. Aus diesen Gründen kann eine private Auslandskrankenversicherung sehr hilfreich sein, zumal die Jahresprämie oft nur bei ca. zehn Euro liegt. Für die geringe Gebühr werden jegliche Kosten auch weitreichender Behandlungen übernommen und ein Rücktransport aus dem Ausland ist mit inbegriffen.
Beim Vergleich von Auslandskrankenversicherungen sollte vor allem auf einige essentielle Leistungen geachtet werden:
- Krankenrücktransport: Dieser sollte zumindest dann gewährleistet werden, wenn er „medizinisch notwendig“ ist – besser jedoch, wenn er „medizinisch sinnvoll“ ist.
- Zahnbehandlung
- Psychische Behandlung
- alternative medizinische Behandlungen
Darüber hinaus sollten Sie klären, ob die Behandlungskosten einer chronischen Erkrankung übernommen werden und ob die Leistungen beim Ausüben von Risikosportarten entfallen. Ideal ist eine Auslandskrankenversicherung, die alle diese Leistungen abdeckt, außer Behandlungen, die bewusst und planmäßig im Ausland vorgenommen werden. Für Eltern mit Kindern sind die Familienpolicen empfehlenswert, die für einen geringen Aufpreis alle Familienmitglieder abdecken.
Gepäckversicherung
Eine Gepäckversicherung sichert finanzielle Schäden durch Verlust, Beschädigung und Zerstörung des Gepäcks sowie durch Einbruchdiebstahl, Raub, mörderische Erpressung und Unfälle durch Transportmittel oder des Versicherten ab. Auch höhere Gewalt wie Feuer, Explosion, Sturm, Wasserschäden, Erdrutsch, Blitzschlag etc. sind im Normalfall abgedeckt. Ebenso entschädigen die meisten Versicherungen bei verspäteter Zustellung des Reisegepäcks am Zielort und den Aufwand für notwendige Ersatzkäufe oder auch Reparaturkosten bei Beschädigung des Reisegepäcks.
Eine Gepäckversicherung ist allerdings nur sinnvoll, wenn der Versicherte die enorm hohen Anforderungen für die Wahrung des Versicherungsschutzes erfüllen kann. So reicht es beispielsweise nicht aus, sein Gepäck neben sich stehen zu haben. Stattdessen müssen Gepäckstücke zwischen den Beinen mit Schenkeldruck gesichert sein. Bei Busreisen, Campingausflügen oder in Hotels mit Mehrbettzimmern ist das kaum umsetzbar. In manchen Ländern darf Schmuck nicht öffentlich getragen werden. In südafrikanischen Ländern gilt schon ein einsamer Spaziergang als grob fahrlässig – und wer dabei ausgeraubt wird, bleibt auf den Kosten sitzen.
Wenn die Gepäckversicherung dann doch zahlt, dann häufig nur anteilig – oder sie erstattet lediglich einen Bruchteil des Zeitwerts. Zudem werden Wertgegenstände wie Kameras, Schmuck oder Laptops von vornherein vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Im Gegenzug erwartet die Versicherung, dass im Schadensfall sofort eine polizeiliche Meldung gemacht wird – was einem im Ausland mit etwas Pech den Flug verpassen lässt.
Reiserücktrittsversicherung
Sie springt ein, wenn aus einem wichtigen, unvorhergesehenen Grund ein gebuchter Urlaub nicht angetreten werden kann. Dazu zählen Krankheiten, Schwangerschaften, Impfunverträglichkeiten, Brände in der eigenen Wohnung, der Tod eines Mitreisenden oder Angehörigen und betriebsbedingte Kündigungen. Je später eine Reise in diesen Fällen abgesagt werden muss, desto teurer kann ein Rücktritt werden, da Stornogebühren anfallen. Diese Gebühren übernehmen Reiserücktrittsversicherungen zu bis zu 100 %. Keine Deckung der Stornogebühren gibt es bei Flugangst, einem vergessenen Visum, verschwiegenen Vorerkrankungen oder einer schlichten Erkältung.
Bei den Kosten für eine Reiserücktrittsversicherung sollte man für eine Police ohne Selbstbeteiligung ca. 3 % der Reisekosten als Gebühr einplanen – für eine 3.000€-Familienreise liegen die Kosten demnach bei ca. 100€. Sinkt der Reisepreis auf 1.500€, werden 50 bis 60 Euro fällig. Grundsätzlich gilt: Umso teurer und langfristiger die Reise, desto teurer wird auch eine Reiserücktrittsversicherung, desto eher lohnt sie sich aber auch.
Weitere Tipps rund um die Absicherung der Urlaubsreise:
- mit einer regelmäßig benutzten Kreditkarte ist man in vielen Fällen unfallversichert
- verschwundene Flug-Gepäckstücke sind meist bis zu einem gewissen Punkt von der Fluggesellschaft versichert
- bei Einbrüchen ins Hotelzimmer haftet die private Hausratversicherung
- Mitglieder eines Automobilclubs können für viele Feriengebiete Merkzettel anfordern, in denen wichtige Informationen über Ärzte, Krankenhäuser und Behörden zusammengefasst sind
- nützlich ist es, vor Reiseantritt eine Liste mit Telefonnummern der eigenen Versicherungen sowie dem Sperrnotruf für EC- und Kreditkarte anzufertigen oder die Nummern im Handy einzuspeichern.