Phase 5: das Jugendzimmer
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, ab dem aus den kleinen Kindern langsam junge Erwachsene werden – Kinderspielzeug ist da nur noch peinlich, während Erwachsenenkram langweilig ist. Zwischen beiden Extremen gilt es, einen Spagat bei der Raumgestaltung und Ausstattung hinzubekommen. Der erste Schritt dorthin ist ein gründliches Ausmisten und Neuorganisieren des Zimmers. Spielbereiche können durch Chillbereiche ersetzt werden. Ein Sofa oder mehrere Sitzsäcke schaffen den Rückzugsraum, den der Teenie nach Schultag und Hausaufgaben benötigt. Dazu gehört auch ein Couch- oder Beistelltisch zum Ablegen des Handys oder Abstellen der Getränke. Ein flauschiger Teppich auf dem Boden des Chillbereiches grenzt das Areal optisch ab. Mit Glaswänden oder Podesten kann das Zimmer in unterschiedliche Zonen eingeteilt werden, z.B. in Schlaf-, Arbeits- und Wohnzonen. In der Mitte des Raumes sollte wenn möglich etwas Freiraum für spontane Tanzeinlagen oder PC-Reparaturen zur Verfügung stehen.
Bei der Wandfarbe kommt es nun mehr denn je auf eine dezente Wahl an, die weder zu kindlich, noch zu erwachsen wirkt. Pastellige Töne oder Kombinationen aus zwei unaufgeregten Farben (z.B. Grau-Grün) kommen in der Regel gut an. Die Farbwahl sollte unbedingt mit dem Bewohner abgesprochen werden. Eine ungewöhnliche, aber unheimlich spaßige Art der Wandgestaltung sind Graffitis – hierbei aber lieber auf Wandtattoos zurückgreifen, falls das Kind nicht künstlerisch begabt ist. Noch interessanter sind sogenannte Fototapeten, die einen 3D-Effekt erzeugen. Sie sind zwar etwas kostspieliger, sehen aber unheimlich cool aus und lassen sich leicht entfernen oder überstreichen, wenn das Motiv nicht mehr gefällt.
Weitere Tipps für die Einrichtung cooler Jugendzimmer:
- Schränke und Regale: Diese müssen nicht unbedingt neu gekauft werden. Mit Klebefolie oder Spiegeln können sie kostengünstig umgestaltet werden. Der Schreibtisch muss nur dann einem neuen und größeren weichen, wenn er voll mit Malereien und Stickern aus der Kindheit ist oder die Größe nicht mehr ausreicht.
- Tipp für den Schreibtisch: Ein Spiegel, den man auf- und wieder zuklappen kann, passt super an die Wand über dem Schreibtisch und ermöglicht dem Teenager ungestörtes Schminken.
- Bett aufpimpen: Mit Vorhängen und Gardinen wird aus dem normalen Bett im Handumdrehen ein Himmelbett mit einer gemütlichen und luxuriösen Atmosphäre. Dafür am besten die selben Stoffe verwenden, wie am Fenster – so entsteht ein harmonisches Gesamtbild.
- Beamer: Einen Fernseher gibt es in fast jedem Jugendzimmer. Noch cooler ist aber ein Beamer, der das Bild von TV, Spielekonsole oder PC an eine freie Wand projiziert! Wird gerade kein Medium genutzt, kann alternativ ein stilvolles Großbild an die Wand gebeamt werden.
- Versteckter Stauraum: Schränke und Regale gewinnen in Jugendzimmern an Bedeutung, denn wenn plötzlich der Schwarm vor der Tür steht, müssen Kleiderberge schnell versteckt werden. Weitere Tipps für mehr Stauraum gibt es im untenstehenden Kasten.
Für alle Phasen geeignet: modulare Möbelsysteme
Für jene, die sich schon vor dem Einrichten der Kinderzimmer Gedanken darüber machen, wie sie häufigem Renovieren und Möbel-Kaufen aus dem Weg gehen, sind modulare Möbelsysteme eine hervorragende Lösung. Sie lassen sich an die Bedürfnisse jeder Altersstufe anpassen und können im Idealfall von der Baby- bis zur Jugendzimmerphase weiterverwendet werden – und das nach einmaliger Anschaffung! Gerade, wenn nicht viel Platz im Kinderzimmer vorhanden ist, wird die Anpassungsfähigkeit zum großen Vorteil.
Ein gutes Beispiel für die Flexibilität modularer Möbelsysteme ist das „Fluss“-Bootshausbett vom Möbelhersteller „de Breuyn“. Je nach Alter kann man es ebenerdig, bodennah oder auch als Pfahlbau umbauen. Ebenso ein Meister der Langlebigkeit: schlichte Etagenbetten von „de Breuyn“, die sich schnell in eine Jugendliege umbauen lassen, die tagsüber als Sofa genutzt werden kann. In vielen Modellen kann man im Bettkasten einen Gästebettauszug platzieren – genial! Ein ähnliches Konzept verfolgt „Woodland“: Per Umbau-Set lassen sich alle Modelle des Möbelherstellers in sämtliche anderen Modelle verwandeln. Auch der Hersteller Stokke® bietet solche Möbelstücke an. Das „Sleepi ™“ beispielsweise ist ein Bett, das sich mit Bausätzen zwei Mal vergrößern lässt und bis zum Alter von zehn Jahren weiterverwendet werden kann. Das Babybett wird erst zum Kleinkinder- und dann zum Grundschulkinderbett.
Mit modularen Möbelsystemen und mitwachsenden Kindermöbeln ist man für alle Phasen eines Kinderzimmers gewappnet – selbst für die Superhelden- und Prinzessinnenphase, die sich am nachhaltigsten mit Accessoires oder Wandtattoos umsetzen lässt. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem sei der erste Teil der Reihe BOOM MY KIDSROOM auf unserer Website im Bereich „Ratgeber“ – „Rund ums Kind“ empfohlen.
Tipps für die Einrichtung kleiner Zimmer
Die Größe eines Kinder- oder Jugendzimmers lässt sich in der Regel im Nachhinein nicht mehr ändern. Dennoch gibt es einige Tricks, um das Beste aus kleinen Kinderzimmern herauszuholen:
- ein Hochbett bringt zusätzlichen Stauraum mit sich – genauso wie Treppen
- die Ecken des Raumes können durch Eckregale optimal genutzt werden
- mit Hängenetzen kann herumliegendes Spielzeug schnell beseitigt werden – diese passen auch gut in Ecken
- robuste Körbe und Kisten schaffen nicht nur Stauraum, sondern auch Sitzmöglichkeiten
- helle Wände lassen ein Zimmer optisch größer erscheinen – einige Farben und Kontraste dürfen aber nicht fehlen
- Spiegel an den Schranktüren oder gegenüber vom Fenster lassen kleine Räume ebenfalls weitläufiger und großzügiger wirken
- Magnetische Schranktüren machen eine zusätzliche Pinnwand obsolet
- Rollcontainer können unter dem Schreibtisch platziert werden
- Eine weitere Möglichkeit besteht zu guter Letzt darin, die Räume von Eltern und Kind zu tauschen, da Eltern oftmals größere Schlafzimmer haben.