Ein Lollitest ist weit weniger invasiv als die gewohnten Nasen- und Rachentests, denn auf einem solchen müssen Kids lediglich 30 Sekunden lutschen. Foto: ChiccoDodiFC, istock
Schulen und Kitas dürfen nicht länger Infektionsherde sein
In Bayern, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gehören Coronatests ebenso zum Schul- und Kitaalltag wie in Brandenburg und Sachsen. Doch anstelle der Antigenschnelltests werden dort sogenannte PCR-Pooltestungen durchgeführt. Kitas und Schulen sind dadurch in der Lage, Corona-Infektionen schneller zu erkennen – sogar schon dann, wenn das Kind noch gar nicht ansteckend ist. Der Kreiselternrat Cottbus und der Elternbeirat Cottbus fordern gemeinsam, dass dieses Konzept zum Wohle unserer Kinder auch hier umgesetzt wird.
Was sind PCR-Pooltestungen?
Bei einem PCR-Pooltest werden Speichelproben von mehreren Personen gemeinsam in einer Gesamtprobe (dem „Pool“) untersucht. Die Probenentnahme geschieht durch einen „Lollitest“, einem gerade für jüngere Kinder sehr einfach anwendbaren Verfahren, bei dem die Kitakinder sowie Schülerinnen und Schüler für 30 Sekunden an einem Abstrichtupfer lutschen wie an einem Lolli. Alle Abstrichtupfer einer Klasse oder Gruppe inkl. Lehrkraft oder Erzieher/in kommen anonym in einen gemeinsamen Behälter. Es entsteht eine Sammelprobe, die anschließend an der Einrichtung abgeholt und in einem Labor ausgewertet wird. Fällt ein Pool positiv aus, wird jeder aus diesem Pool einzeln per PCR-Test nachgetestet, um die positiven Teilnehmer zu ermitteln.
Mehr Sicherheit für unsere Kinder
Die größte Schwäche von Antigenschnelltests besteht darin, dass man bereits eine relativ hohe Virenlast in sich tragen muss, damit das Ergebnis zuverlässig „positiv“ ausfällt. Bei PCR-Tests ist das nicht so: Sie sind extrem genau und erkennen bereits kleinste Coronavirusmengen unmittelbar nach der Ansteckung, sogar noch bevor die getestete Person infektiös für andere ist. Dadurch können Infektionsketten im Keim erstickt werden.
Luftfilter gegen das Frieren
Eine weitere Forderung von Kreiselternrat und Elternbeirat Cottbus unterstützt die lausebande bereits seit Oktober: Die flächendeckende Installation mobiler Luftreiniger in den Klassenzimmern und Kitaräumen. Die allermeisten Einrichtungen haben keine zentralen Lüftungsanlagen – bei ihnen ist das Lüften über das Fenster aktuell die einzige Möglichkeit. Das führt beim Öffnen der Türen zwangsweise zu Durchzug. Insbesondere Kinder, die direkt am Fenster sitzen, sind dazu gezwungen, sich in Jacken, Schals und Decken einzumummeln. Eine dauerhafte Unterkühlung schwächt das Immunsystem und kann in der Folge auch wieder Infektionskrankheiten begünstigen. Mobile Luftreiniger sind in der Lage, neben Feinstaub auch Bakterien und Viren aus der Luft zu filtern bzw. zu inaktivieren.
Förderprogramm nur heiße Luft?
Im November hatten Schulen und Kitas in Brandenburg die Möglichkeit, ebensolche Luftfilter zu beantragen – allerdings nur für Räume mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit, also in denen beispielsweise die Fenster nur kippbar sind. Der Landeselternrat kritisierte daran, dass die zum 3. November veröffentlichte Förderrichtlinie zu spät kam und ein Großteil der Einrichtungen von der Förderung ausgeschlossen wird. Gegenüber dem RBB teilte Landeselternsprecher René Mertens mit, dass er weder mit einer schnellen Bearbeitung, noch mit einer raschen Lieferung der Geräte rechne. Von einer wirklichen Hilfe durch die Landesregierung, damit Schulen und Kitas den Winter überstehen, kann man da nicht sprechen!
Elternbeirat Cottbus: Machen Sie mit!
21 von 76 Cottbuser Kitas, Horten und Kindertagespflegeeinrichtungen sind mit Stellvertreterinnen und Stellvertretern im Elternbeirat Cottbus vertreten. Der Beirat meint: Da geht noch mehr – fordern auch Sie Ihre Rechte und die Ihrer Kinder von den politischen Ebenen auf Stadt und Land ein! Je größer der Elternbeirat ist, desto größer und hörbarer ist dieses Gremium. Interessierte Eltern können sich gern per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! darüber informieren, ob es von ihrer Einrichtung bereits gewählte Mitglieder im Elternbeirat gibt. Der Beirat unterstützt auch gern, wenn es um die Wahl von Elternvertretern für den Cottbuser Elternbeirat geht.
Über Coronathemen hinaus setzt sich der Elternbeirat Cottbus für faire und überall gleich hohe Preise für Mittagessen in den Einrichtungen ein, macht sich für ein größeres Angebot an Schwimmkursen stark und begleitet die Gestaltung der Kitagebühren mit einer kritischen Stimme. Für letztere verfolgt der Elternbeirat das Ziel einer stadtweiten Übersicht über die Gebührenhöhe und das Platzangebot von allen Cottbuser Kitas.
All das funktioniert umso besser, wenn alle Eltern die Anliegen des Beirats unterstützen. Unsere Kinder haben keine Lobby, daher ist neben dem Mitwirken auch Support in Social Media unheimlich wichtig! Informieren Sie sich – und liken und teilen Sie die Beiträge des Beirats (siehe Links am Seitenende).
Allen Schwierigkeiten zum Trotz
Der Elternbeirat Cottbus wünscht allen Cottbusern eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit und ein frohes Fest im Kreis der Familie!