Von Bienen und Blumen

Datum: Freitag, 31. März 2017 15:39

Glaube und Religion
Wer sich mit Fragen zu Tod und Sterben beschäftigt, landet zwangsläufig bei der Frage nach dem Glauben. Das Thema ist vor allem für jene Eltern schwierig, die selbst nicht glauben. Was sollen sie ihren Kindern über Gott vermitteln? Spätestens in der Schule werden den Kindern im Ethik- oder Religionsunterricht die Grundzüge der Weltreligionen vermittelt. Doch wie gehen Eltern vorher zu Hause damit um, wenn entsprechende Themen auftauchen? Kinder, die in einer gläubigen Familie mit christlichen Ritualen aufwachsen, werden vielleicht andere und früher Fragen stellen, als Kinder nicht-gläubiger Eltern. Letztere werden vermutlich eher später mit der Frage nach Gott kommen. Eltern sollten offen eingestehen, wenn sie selbst nicht an Gott glauben. Dass sie aber sehr wohl die Geschichten und Feste um Gott kennen. Kinder lieben Geschichten und daher kann man ihnen durchaus erklären, auf welchen Erzählungen der Laternenumzug an St. Martin beruht oder das Weihnachtsfest. Wenn Kinder im Vorschulalter ein erstes Verständnis für unsichtbare Dinge entwickeln (z.B. die Luft), kann man versuchen ihnen eine Idee von Gott zu vermitteln. Werden die Kinder älter, sollte man ihnen erklären, dass es unterschiedliche Religionen gibt, dass Christen an Gott glauben, Muslime an Allah und Juden an Jahwe. Wichtig ist es, Respekt und Wertschätzung für andere Religionen zu vermitteln. Kinder sind zunächst einmal genauso offen dafür, wie sie irgendwann lernen, dass es andere Sprachen und andere Länder gibt. Insofern sind Gespräche über Religion eine gute Gelegenheit, Kindern Toleranz zu vermitteln. Wer selbst nicht glaubt, kann den Kindern zumindest Möglichkeiten eröffnen, religiöse Rituale kennenzulernen. Das Weihnachtsfest ist dafür natürlich prädestiniert, oft genug geht es aber heutzutage eher mit einer Geschenkeflut einher als mit Besinnung. Man kann gemeinsam die Weihnachtsgeschichte lesen, einen Gottesdienst in der Kirche besuchen. Viele Gemeinden bieten Gottesdienste speziell für Kinder an. Auch der Besuch einer Moschee oder Synagoge ist denkbar. Eltern müssen für sich entscheiden, wieviel Gott wollen wir in unserem Leben und dem unserer Kinder?

Mögliche Gesprächsanlässe: Kirchliche Feiertage wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten, Martinstag. Besuch einer Kirche/eines Gottesdienstes. Kinder- oder Weihnachtslied mit religiösem Inhalt.

Mehr Informationen: Wenn Kinder nach Gott fragen. Orientierung für Eltern, Herder Verlag
Gibts Gott? Kinder fragen – Forscherinnen und Forscher antworten, Kösel Verlag

Kika, Toggo, Facebook und Co.
Medien sind kein klassisches Frage-Antwort-Thema, aber doch unumgänglich, wenn es um die Frage nach Aufklärung und Information von Kindern geht. Eltern stehen vor vielen Fragen: Wann ist mein Kind alt genug fürs TV, fürs Internet, fürs Smartphone, für Facebook? Welche Sendungen, welche Spiele, welche Apps sind geeignet? In welchem Alter kann mein Kind Nachrichten sehen? Wie rede ich mit ihm über Terroranschläge? Auf diese Fragen können wir hier keine umfassenden Antworten geben. Aber wir geben Anleitungen und verweisen auf Internetportale, die zu dem Thema beraten.

Am Anfang aller Debatten um Nutzung von Medien steht zunächst die Frage: Wann ist mein Kind alt genug für Fernsehen, Computer-Spiele, Internet, Smartphone? Die Antwort darauf ist nicht eben einfach. Egal ob TV oder Internet – zwischen den Experten-Empfehlungen und dem Familien-Alltag klafft nicht nur eine Lücke, sondern ein ziemlich tiefes Tal. Fast alle Kinder nutzen Bildschirm-Medien heute sehr viel früher und länger als von Fachleuten empfohlen, die dabei empfohlene Begleitung durch die Eltern findet nur begrenzt statt. Dabei geht es nicht einmal darum, ob die Medien den Kindern in ihrer Entwicklung schaden, das ist weder bewiesen noch widerlegt. Vor allem bringen ihnen die meisten Bildschirm-Medien keinen Mehrwert. Sie haben viel mehr davon, wenn sie sich in der analogen Welt bewegen und mit Menschen statt Maschinen kommunizieren.
Die Empfehlungen für die Nutzung von TV und Co. werden immer mal wieder aktualisiert und teilweise auch der Lebenswirklichkeit in Familien angepasst. So wird mittlerweile nicht mehr konsequent von der Nutzung von Bildschirm-Medien für unter Dreijährige abgeraten. Geht es um die Nutzung von Medien, dienen folgende Regeln als Grundlage für Eltern:

  • Die Kinder anfangs nicht allein fernsehen und surfen lassen, sondern dabei begleiten.
  • Klare Regeln zum Umgang mit Medien aufstellen.
  • Die abrufbaren Internet-Seiten/TV-Programme zunächst (technisch) begrenzen.
  • Die Nutzungszeiten für Kinder ebenfalls begrenzen.

 

Noch immer empfehlen die meisten Fachleute: Kinder unter drei Jahren gehören nicht vor einen Bildschirm, sie können die vielen audio-visuellen Reize noch nicht verarbeiten und profitieren viel stärker von Bilderbüchern und Bauklötzern. Ab drei Jahren kann man Kinder langsam an Bildschirm-Medien heranführen. Die klassische Einstiegssendung für die ganz Kleinen ist das Sandmännchen. Empfohlene Nutzungsdauer: 10 Minuten täglich pro Lebensjahr bzw. 1 Wochenstunde pro Lebensjahr.
Richtwerte:


3-5 Jahre: max. 30 min
6-9 Jahre: max. 60 min
ab 10 Jahre: 60-90 min

Das umfasst aber alle Bildschirmmedien. Sitzt der Sprössling also eine Stunde vorm Fernseher, fällt das PC-Spiel für diesen Tag aus. Je jünger das Kind, desto mehr Bildschirm-freie Tage pro Woche werden empfohlen. Klare Empfehlung: Weniger ist mehr! Die tatsächliche Nutzungszeit von Bildschirmmedien weicht deutlich von den Richtlinien ab: Die tatsächliche Nutzung ist teils mehr als doppelt so hoch.

Internet
Schon Dreijährige dürfen gelegentlich in den Weiten des Webs surfen. Umfragen zeigen, dass 11 Prozent der Kinder zwischen 3 und 5 Jahren gelegentlich online sind, 27 Prozent der 6- und 7-Jährigen, 62 Prozent der 8- bis 9-Jährigen. Ab zehn Jahren sind fast alle Kinder regelmäßig online. Jüngere Kinder nutzen das Internet vor allem um Filme zu sehen, für PC-Spiele und einfache Apps.

PC-Spiele
Grundschüler nutzen das Internet hauptsächlich zum Spielen. Internetseiten mit kostenlosen PC-Spielen wie toggo oder spielaffe stehen bei ihnen besonders hoch im Kurs. Für PC-Spiele gelten ebenfalls die allgemeinen Zeit-Empfehlungen. Hier kann es allerdings auch sinnvoll sein, die erlaubte Spieldauer nicht an einer Zeit festzumachen, sondern am Erreichen des nächsten Levels.

Smartphone
Ein eigenes Smartphone empfehlen Experten ab etwa 10 bis 12 Jahren. Vorher reiche die beschränkte Mit-Nutzung des elterlichen Geräts oder ein klassisches Tastenhandy.

 Soziale Medien
Kinder sollten sich frühestens ab dem Grundschulalter bei Facebook und Co. tummeln, besser erst zum Ende der Grundschulzeit hin. Dann bekommen Kinder langsam ein Gefühl dafür, welche Informationen sie mit dem Netzwerk und welche sie lieber nur mit der besten Freundin teilen. Spätestens dann sollten Eltern mit ihren Kindern folgende Fragen klären: Wieviel gebe ich von mir preis? Welche Daten kann ich wo angeben? Muss ich auf jede Nachricht sofort antworten? Was bedeuten Freundschaften in sozialen Netzwerken? Wie wichtig nehme ich, was dort geschrieben wird? Was kann ich schreiben, ohne andere zu verletzen?
Hier stimmen Expertenempfehlung und Lebenswirklichkeit überein: Für Kinder unter 12 Jahren spielen soziale Netzwerke nur eine marginale Rolle. Weniger als zehn Prozent der unter 12-Jährigen sind in ihnen unterwegs.