Wo finde ich den passenden Kinderschuh?
Schuhkaufen gehört in den seltensten Fällen zu den Lieblingsbeschäftigungen von Kindern. Nötig ist es trotzdem und das sogar recht oft, zum einen erfordert jeder Jahreszeitenwechsel auch einen Wechsel der Schuhe. Zum anderen wachsen Kinder recht schnell aus ihren Schuhen heraus, je jünger desto schneller. Im Schnitt wachsen Kinderfüße in den ersten Lebensjahren 1 mm pro Monat. Daher empfehlen Experten, die Füße mindestens alle drei bis sechs Monate neu auszumessen. Der Wechsel der Jahreszeiten bietet sich dafür an, dann werden meistens ohnehin neue Schuhe fällig. Als Eltern weiß man zudem, ob der eigene Nachwuchs eher auf großem Fuß unterwegs ist und häufig neue Schuhe braucht. Der regelmäßige Neukauf von Schuhen endet übrigens erst kurz vor dem Erwachsenwerden. Mit etwa 16 Jahren ist der Fuß ausgewachsen.
Internet: Viele Eltern nutzen zum Schuhkauf das Internet, nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern um sich die Strapazen im Laden zu ersparen. Zu Hause findet sich eher mal ein ruhiger Moment, um die Kids entspannt anprobieren zu lassen. Ein scheinbarer Vorteil beim Internetshopping ist neben der Bequemlichkeit die große Auswahl an Marken und Modellen. Nachhaltige Markenschuhe gibt es allerdings auch im regionalen Einzelhandel, in dem Kinderfüße auch professionell vermessen werden. Klarer Nachteil beim Onlineshop ist die fehlende Beratung vom Fachmann und das ausbleibende Vermessen, ohne das Eltern kaum sicher sein können, ob die Schuhe wirklich passen. Zudem gerät Onlineshopping auch wegen seiner Klimawirksamkeit zunehmend in den Fokus.
Schuhgeschäft: Hier gibt es Beratung, in guten Schuhgeschäften eine Vermessung und so Sicherheit, dass der Schuh auch wirklich passt. Dafür ist die Auswahl weniger umfangreich als im Internet.
Orthopädieschuhtechnik-Fachgeschäft: Wer wirklich Wert legt auf die Beratung vom Experten und nicht nur vom Verkäufer, der kauft Schuhe am besten bei einem ausgebildeten Orthopädie-Schuhtechniker. Leider gehen die meisten Menschen erst dorthin, wenn es zu spät ist, nämlich wenn der Fuß bereits Schaden genommen hat. Der Orthopädie-Schuhtechniker kann den Fuß komplett vermessen und dann die entsprechenden Schuhe auswählen. Und keine Sorge: Es gibt mittlerweile auch viele Schuhe, die gesund, bequem und trotzdem schick sind.
Tipps für den Schuhkauf
Für einen halbwegs entspannten Schuhkauf sollten Sie genügend Zeit einplanen. Mal schnell zwischen Kita und Fußballtraining ein paar Schuhe kaufen, wird eher selten funktionieren. Nicht jedes Kind wird begeistert dabei sein und meist müssen mehrere Paar Schuhe anprobiert und ausprobiert werden, bevor das passende Modell gefunden ist.
Wenn Sie nicht in ein Fachgeschäft gehen, in dem die Kinderfüße ausgemessen werden, können Sie das Ausmessen der Füße schon zu Hause vorbereiten. Stellen Sie Ihr Kind dazu mit beiden Füßen auf ein Stück Pappe und zeichnen Sie den Fußumriss nach. In der Länge geben Sie noch 17 mm dazu. Dann schneiden Sie die Schablonen aus und nehmen Sie mit ins Schuhgeschäft. Nur wenn die Schablone in den Schuh passt, dann passen auch die Schuhe. Einige Schuhe haben eine herausnehmbare Sohle. Dort können Sie Ihr Kind draufstellen und überprüfen, ob in der Länge noch ca. eine (erwachsene) Daumenbreite Platz ist.
Alternativ können Sie die Fußlänge vorher ausmessen und dann die passende Schuhgröße entsprechend der Tabelle wählen. Das sind aber nur Richtwerte, da Schuhgrößen nicht normiert sind und sehr unterschiedlich ausfallen können. Aber gerade für Online-Shopper können die Werte in der Tabelle zumindest als erste Orientierung dienen.
Was Eltern gern machen, aber sehr unzuverlässig ist: Vorn an der Schuhspitze mit dem Finger fühlen, ob die Zehen genug Platz haben. Da die meisten Kinder die Zehen dann instinktiv einziehen, ist dieser Test nicht aussagekräftig. Gute Fachgeschäfte bieten eine Fußmessung, teils auch schon in 3 D und einen Fußmesspass an.
Hilfreich ist es, den Schuhkauf auf den Nachmittag oder frühen Abend zu legen, da die Füße dann in der Regel etwas größer sind. Lassen Sie unbedingt den linken und den rechten Schuh anprobieren, nicht immer sind beide Kinderfüße gleich groß. Ihr Kind sollte in der Lage sein, die Schuhe selbständig an- und wieder auszuziehen, damit es das auch im Kindergarten schafft. Lassen Sie Ihr Kind bei der Optik mitentscheiden, solange wichtige Kriterien wie Größe und Material erfüllt sind, schließlich soll es sich in den Schuhen wohlfühlen. Manche Schuhläden verfügen über eine Spielecke oder einen Fernseher, um die Kleinen länger bei der Stange zu halten.
Fußlänge | Schuhgröße EU | Schuhinnenlänge |
11-11,5 | 18 | 12 |
11,6-12,2 | 19 | 12,7 |
12,3-12,9 | 20 | 13,3 |
13-13,5 | 21 | 14 |
13,6-14,2 | 22 | 14,7 |
14,3-14,9 | 23 | 15,3 |
15-15,5 | 24 | 16 |
15,6-16,2 | 25 | 16,7 |
16,3-16,9 | 26 | 17,3 |
17-17,5 | 27 | 18 |
17,6-18,2 | 28 | 18,7 |
18,3-18,6 | 29 | 19,3 |
18,7-19,2 | 30 | 20 |
19,3-20 | 31 | 20,7 |
20,1-20,7 | 32 | 21,3 |
20,8-21,3 | 33 | 22 |
21,4-22 | 34 | 22,7 |
22,1-22,7 | 35 | 23,3 |
22,8-23,3 | 36 | 24 |
Klettverschluss oder Schnürsenkel?
Tatsächlich stellt sich die Frage manchmal gar nicht, einfach weil das Angebot an Schnürsenkel-Schuhen für Kinder relativ gering ist. Kein Wunder, sind doch Klettverschlüsse sehr praktisch und schnell. Und gerade für den Kitaalltag, wo die Erzieher nicht die Zeit haben, 14 Kindern beim Schuhe zubinden zu helfen, sind sie eine große Erleichterung. Dennoch sollten sich Eltern spätestens ab der Vorschule ganz bewusst auch für ein Modell mit Schnürsenkeln entscheiden. Das kann anfangs nur am Wochenende und im Urlaub getragen werden, wenn alle genug Zeit haben. Denn Schleifen binden müssen die Kleinen früher oder später ohnehin lernen und es schult die Feinmotorik und die Hand-Auge-Koordination. Idealerweise kann Ihr Kind bis zum Schuleintritt seine Schnürsenkel allein zubinden.
s gibt zwei gängige Methoden. Voraussetzung für beide ist, dass das Kind einen einfachen Knoten binden kann. Bei Methode 1 formt das Kind aus jedem Schnürsenkel ein Hasenohr und verknotet die beiden Hasenohren miteinander. Bei Methode 2 braucht es nur ein Hasenohr und der andere Schnürsenkel wird dann um das Ohr sowie Daumen und Zeigefinger herum gewickelt. Für viele Kinder ist die 2-Ohren-Methode anfangs leichter umzusetzen. Probieren Sie, welche Methode für Ihr Kind einfacher ist. Geübt werden kann an Papas Schuh (da sind nämlich die Schnürsenkel länger), beim Geschenkeeinpacken oder an einem speziellen Fädelspiel. Mit etwas Geduld und Übung wird es schon bald klappen. Und meist sind die Kids dann so stolz auf ihre neu erlernte Fähigkeit, dass sie diese immer wieder ausprobieren wollen. Schnürsenkel haben zudem den Vorteil, dass sich beim Binden die Schuhgröße besser an den Fuß anpassen lässt und der Schuh wirklich fest sitzt. Das ist bei Schuhen mit Klettverschluss oder Gummizug so nicht gegeben.
Das richtige Material
Wichtig ist, dass Kinderschuhe atmungsaktiv sind, denn Kinderfüße kommen schnell ins Schwitzen. Geeignet ist Naturleder, welches nicht mit Kunststoff versiegelt wurde oder Gore-Tex-Material. Schuhe für den Winter und für Regentage sollten wasserdicht sein. Die Sohle sollte Profil haben und rutschfest sein, da Kinder oft schnell unterwegs sind und dann sicheren Halt brauchen.
Die Tour mit dem Bobbycar, die Fußballpartie mit Kumpels, das Klettern auf den Baum: Kinderschuhe müssen ganz schön viel aushalten. Daher ist robustes, hochwertiges Material, das sich im Idealfall auch noch leicht reinigen lässt, am besten geeignet. Bei Kinderschuhen sollten Eltern wirklich zuerst auf die Qualität achten und nicht auf den Preis. Wer hier spart, der spart an der falschen Stelle.