Wie die Strukturentwicklung Familien Zukunft gibt
Die Nachrichten zu den Corona-Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft sind wenig ermutigend: geringe Konsumlaune, sinkende Kaufkraft, gar von einer Jahrhundert-Rezession ist die Rede. Das Bruttoinlandsprodukt fiel im Corona-Quartal um 10,1 Prozent – ein Negativrekord. Trotz dieser pessimistischen Einschätzungen kann die Lausitz optimistisch in die Zukunft blicken.
In den zurückliegenden Wochen gab es in Berlin und Brüssel Entscheidungen, die für Familien in der Lausitz langfristig sehr wichtig sein dürften: die Beschlüsse zum Kohleausstieg Deutschlands, das flankierende Strukturstärkungsgesetz und das Ende Juli von der EU angekündigte Hilfspaket.
Damit wird die Strukturentwicklung, über die in der Region seit fast 30 Jahren geredet wird, endlich konkret greifbar. Aber was heißt das für Lausitzer Familien? Genau das wollen wir uns auf den kommenden Seiten im Detail anschauen. Welche Mittel fließen in die Lausitz, wofür werden sie verwendet, was bringt das den Menschen vor Ort? So viel vorweg: Wir waren nach unserer Recherche für diesen Artikel selbst überrascht, welche Riesensummen in die Region fließen und wie viele spannende Projekte damit angeschoben werden sollen. Die Lausitz, die schon immer eine Region war, in der man gut und gerne leben konnte – vor allem mit Kindern – schafft sich derzeit völlig neue wirtschaftliche Perspektiven. An mehreren Orten und in unterschiedlichsten Bereichen entstehen neue Arbeitsplätze, Institute und Forschungseinrichtungen, Schulen und Kitas werden neu gebaut oder saniert, Autobahnen erweitert, neue Zugverbindungen geschaffen.
Anders als nach 1990 eröffnet der jetzt beschlossene Kohleausstieg und die damit verbundene Strukturstärkung der Region Riesenchancen. Sie ist auf dem Weg zu einer Zukunftsregion für Deutschland und Europa. Die finanziell dafür notwendigen Mittel kommen vom Bund und von der EU. In summa sind das etwa 18 Milliarden Euro für die nächsten 20 Jahre – exzellente Voraussetzungen für einen nachhaltigen Wandel.
Während die Lausitz optimistisch auf die kommenden zwei Jahrzehnte blicken kann, haben andere Regionen den Wandel zu Zukunftstechnologien scheinbar verschlafen und stehen nun zusätzlich geschwächt durch die Corona-Krise vor unsicheren Perspektiven. Beispielhaft sei die Automobilindustrie genannt. Viel zu lange hielt sie am Verbrennungsmotor fest, hat die Notwendigkeit hin zu nachhaltigen Mobilitätslösungen wie E-Mobilität zu spät erkannt. Nun drohen in den „Autoländern“ tausende Jobs wegzufallen. Gut möglich, dass man dort jetzt anerkennend und vielleicht auch ein wenig neidisch auf die Lausitz schaut.
Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen umfangreichen Einblick, welche Chancen der Lausitzer Wandel für Familien mit sich bringt.