3. Wasser
Neben sauberer Luft und optimalem Licht, ist das Trinkwasser der dritte wichtige Faktor für gesundes Wohnen. Es dient uns nicht nur zum Waschen, Gießen und Putzen, es ist auch eines der gesündesten und sichersten Lebensmittel. Dem in Flaschen abgefüllten Mineralwasser ist es in puncto Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit und Kosten überlegen.
Kein anderes Lebensmittel in Deutschland wird so gut überwacht wie Trinkwasser. Es gibt eine Vielzahl von Grenzwerten, die nicht überschritten werden dürfen und deren Einhaltung regelmäßig durch die Wasserversorger kontrolliert wird, besser sogar als beim Mineralwasser.
Es ist auch deutlich preiswerter als das Wasser im Supermarkt. Für den Liter Leitungswasser zahlt man etwa 0,5 Cent, für den Liter Mineralwasser ab 25 Cent, also das 50-fache. Dazu kommt die Nachhaltigkeit. Trinkwasser kommt direkt aus der Leitung, Mineralwasser muss abgefüllt, verpackt (viel zu oft in Einweg-Plastikflaschen) und transportiert werden. Nach Angaben der Verbraucherzentrale ist die Klimabelastung durch Mineralwasser etwa 600 Mal höher als bei Leitungswasser. So entstehen beispielsweise in Berlin jährlich 105.000 Tonnen CO2 durch Mineralwasserkonsum. Würde dort nur Leitungswasser getrunken, wären dies nur noch 175 Tonnen CO2. Für Familien ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Schlepperei der Wasserkisten, die entfällt, wenn man Leitungswasser trinkt.
So testen Sie die Wasserqualität
Wer wissen möchte, welche Qualität das eigene Trinkwasser hat, sollte sich zunächst beim lokalen Wasserversorger informieren. Da diese die aktuellen Messergebnisse ihrer Trinkwasser-Proben im Internet frei zugänglich veröffentlichen, ist das der einfachste Weg. Dort werden alle erhobenen Werte dargestellt, darunter die Wasserhärte, der Mineraliengehalt oder der Anteil an gefährlichen Stoffen wie Blei, Chrom oder PAK.
Für Ältere können Legionellen gefährlich werden. Diese Bakterien können eine schwere Lungenentzündung verursachen. Ein Risiko für Legionellen besteht in Mehrfamilienhäusern mit zentraler Warmwasseraufbereitung. Dort ist der Wasserversorger verpflichtet, das Wasser regelmäßig auf Legionellen zu untersuchen. In Ein- und Zweifamilienhäusern und in Wohnungen mit eigenem Boiler ist das Risiko minimal. Hier reicht es, darauf zu achten, dass das Warmwasser auf mindestens 60 Grad aufgeheizt wird.
Ein Risiko, dass vor allem für Schwangere und Kleinkinder gefährlich werden kann, ist ein zu hoher Bleigehalt im Trinkwasser. Das betrifft allerdings nur Altbauten, da Bleileitungen seit Anfang der 1970er-Jahre nicht mehr verbaut werden dürfen. Wer in einem Altbau wohnt, lässt die Leitungen am besten überprüfen und ggf. austauschen. Wichtig, falls tatsächlich noch Bleileitungen verbaut sind: Das Wasser ausreichend ablaufen lassen, bevor es getrunken wird. Steht das Wasser lange in der Leitung, reichert sich das Blei an.
Wem das nicht ausreicht oder wessen Wasseranschluss nicht über die kommunalen Versorger erfasst wird (z.B. bei privaten Brunnen), der kann Wasserproben testen lassen. Im Internet finden sich mehrere Online-Portale. Dort kann man ein Probenpaket bestellen inkl. Probebehälter, Anleitung und Rücksendemöglichkeit. Die Tests kosten zwischen 50 und 200 Euro, je nachdem, auf welche Bestandteile man sein Wasser testen lassen möchte. Die selbst entnommene Wasserprobe wird eingesandt und im Labor untersucht. Nach wenigen Tagen erhält man das Ergebnis. Noch einfacher, aber weniger zuverlässig und umfangreich sind Teststreifen, mit denen man die Wasserqualität auf ausgewählte Kriterien selbst zu Hause testen kann. Das Ergebnis liegt sofort vor.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, Trinkwasserproben in eigens dafür zugelassenen Laboren untersuchen zu lassen. Dort sollte man allerdings vorab erfragen, ob auch Untersuchungen für Privathaushalte durchgeführt werden. Die Adressen für Sachsen und für Brandenburg findet man hier:
Zugelassene Trinkwasseruntersuchungsstellen Brandenburg
Zugelassene Trinkwasseruntersuchungsstellen Sachsen
Filtermodelle: Trotz der hohen Ansprüche an die Qualität des Trinkwassers liegen Wasserfilter im Trend. Sie versprechen wahlweise einen besseren Geschmack, weniger hartes Wasser oder weniger Schadstoffe. Gängige Test der Verbraucherzentrale oder von Stiftung Warentest kommen zu dem Ergebnis, dass Wasserfilter die Wasserqualität kaum verbessern. Bei falscher Anwendung passiert sogar das Gegenteil: Dann landen vermehrt Keime im Wasser. Wer sich dennoch einen Wasserfilter anschaffen möchte, sollte sich vorab über die gängigen Systeme informieren.
Tischkannenfilter: Wie der Name sagt, werden sie als Wasserkanne am Essenstisch genutzt. Je nach Modell filtern sie Blei, Kupfer, Kalk, Pestizide und Bakterien. Dazu setzen sie Aktivkohle, teilweise auch Kunstharz oder Mikrosilber ein. Wichtig, um eine Keimbelastung im Tischfilter zu verhindern: die Kartuschen regelmäßig wechseln und den mit Wasser gefüllten Filter in den Kühlschrank stellen.
Filter für den Wasserhahn: Eine weitere Möglichkeit ist der Einbau von Auftisch- oder Untertisch-Filtern, die sich über oder unter der Spüle direkt am gewünschten Wasserhahn installieren lassen. Das kann beispielsweise der Wasseranschluss in der Küche sein, weil nur hier das Wasser zum Trinken entnommen wird.
Wasserfilter für den Hausanschluss: Hauswasserfilter werden direkt hinter der Wasseruhr am Hausanschluss eingebaut und in der Regel direkt mit dem Druckminderer kombiniert. Sie filtern also das komplette in der Wohnung genutzte Wasser. Je nach Filtersystem können sie verschiedene Stoffe wie Blei, Kuper, Nitrat, Pestizide und Medikamentenrückstände filtern. Seit 2012 ist der Einbau von Partikelfiltern am Hausanschluss Pflicht, sofern die Wasserrohre im Haus aus Metall sind. Diese Filter sollen verhindern, dass Sand oder Rostpartikel in die Hausleitungen gelangen und diese beschädigen.
Grenzwerte laut Trinkwasserverordnung
- Chlorid: 250 mg/l
- Sulfat: 250 mg/l
- Natrium: 200 mg/l
- Nitrat: 50 mg/l
- Fluorid: 1,5 mg/l
- Aluminium: 0,2 mg/l
- Eisen: 0,2 mg/l
- Arsen: 0,1 mg/l
- Blei: 0,1 mg/l
- Nitrit: 0,1 mg/l
- Uran: 0,1 mg/l
- Nickel: 0,02 mg/l
- Chrom: 0,05 mg/l
- Mangan: 0,05 mg/l
- Quecksilber: 0,001 mg/l