Filtersysteme
Die oben genannten Modelle reinigen das Wasser entweder chemisch oder physikalisch. Wir stellen die wichtigsten Filtersysteme im Überblick vor.
Ionenaustauscher entziehen dem Wasser bestimmte unerwünschte Ionen wie Calcium bei zu hartem Wasser und tauschen sie gegen andere Ionen wie Natrium.
Aktivkohlefilter halten nicht nur Partikel zurück, sondern können Schwebstoffe wie Kohlenwasserstoffe, Medikamentenrückstände oder Pestizide aus dem Wasser filtern. Sie sind relativ anfällig für eine schnelle Keimbelastung. Daher ist ein regelmäßiger Austausch wichtig.
Osmose- bzw. Membran-Systeme filtern wirklich fast alle Stoffe und Moleküle aus dem Wasser, sogar gelöste Stoffe wie Calcium, Magnesium und Nitrat. Das gelingt über eine Membran, die fast ausschließlich Wassermoleküle durchlässt. Der Nachteil dieses Systems: Es werden auch erwünschte Stoffe wie Mineralien und Salze herausgefiltert. Die Verbraucherzentrale warnt daher, ausschließlich solches Wasser zu trinken, da es zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen führen kann. Einige Hersteller versetzen das Wasser nach der Osmose daher mit Mineralien. Ein weiterer Nachteil ist der hohe Wasserverbrauch: Für einen Liter gefiltertes Wasser braucht man mindestens drei Liter Wasser.
Wichtig: Alle vorgestellten Filtersysteme und -arten müssen regelmäßig gereinigt und gewartet werden, je nach System von einem Fachmann.
Wasserhärte
Einige Filter sind für besonders hartes Wasser gedacht. Ab 14 °dH (Grad deutsche Härte) bzw. 2,5 mmol/l (Millimol Calciumoxid pro Liter) gilt Wasser als hart, bis 7 °dH bzw. 1,3 mmol/l als weich. Je härter das Wasser, desto mehr Calcium und Magnesium enthält es, ist also aufgrund des hohen Mineraliengehalts für den Körper gesund. Viele stören sich an den Kalkflecken, die hartes Wasser hinterlässt. Für Waschmaschinen und Geschirrspüler stellt das kein Problem dar, da Waschmittel und Spülmittel mit Entkalker versetzt sind. Wasserhahn, Badewanne und Kaffeemaschine lassen sich mit Zitronensäure bzw. Essig reinigen.
Bis 7°dH (Grad deutscher Härte) bzw. 1,4 mmol/l (Millimol Calciumoxid pro Liter) gilt Wasser als weich, ab 14,0 °dH bis 2,6 mmol/l als hart. Quelle: Erhebungen der regionalen Wasserverbände
Sprudel und Mineralien
Wer kein stilles Wasser mag, aber dennoch die Vorzüge des Leitungswassers nutzen möchte, kann sich einen Trinkwassersprudler anschaffen. Der versetzt das Leitungswasser mit Kohlensäure. Für die Kleinen ist das ein großer Spaß. Wer einen Sprudler nutzt, sollte unbedingt auf gute Hygiene achten, da sie sehr keimanfällig sind. Diese Regeln können helfen: Glas- statt Plastikflaschen, Flaschen regelmäßig reinigen, nicht aus der Flasche trinken, Zusätze wie Zitronenscheiben oder Sirup erst im Glas zum Wasser geben. Gerät und Flaschen bei Nichtbenutzung trocknen lassen. Die Verbraucherzentrale rät aufgrund der vergleichsweise hohen Keimbelastung in selbst gesprudeltem Wasser davon ab, dass Baby, Schwangere und Kleinstkinder dieses trinken.
Für einige Menschen ist der höhere Mineraliengehalt ausschlaggebend dafür, Mineralwasser statt Leitungswasser zu trinken. Tendenziell enthält Mineralwasser tatsächlich etwas mehr Mineralien als Leitungswasser. Aber: Den Großteil der erforderlichen Mineralien nehmen wir über unser Essen auf, Getränke haben bei der Mineralstoffversorgung nur eine ergänzende Wirkung. Zum anderen hängt es stark vom Leitungswasser und von der Mineralwasser-Sorte ab, wie viele Mineralien tatsächlich enthalten sind. Beim Mineralwasser finden sich die Angaben auf dem Etikett. Wer den Mineraliengehalt seines Leitungswassers erfahren möchte, kann die Werte auf der Homepage des örtlichen Wasserversorgers einsehen.
Tipps und Fehler
Zum Abschluss dieses Themas haben wir ein paar typische Fehler und hilfreiche Tipps rund um gesundes Wohnen aufgelistet. Wer diese im Alltag beachtet, hat bereits viel getan für eine gesundes Wohnumfeld.
- Achten Sie auf die richtige Luftfeuchtigkeit. Zu trockene Luft reizt die Schleimhäute, zu feuchte Luft fördert Schimmelbildung. Optimal sind zwischen 40 und 60 Prozent.
- Billiges Spielzeug aus Weichplastik enthält oft besonders viele gefährliche Weichmacher.
- Kaufen Sie möglichst Kunststoff-Produkte mit dem Hinweis PVC-frei.
- Bevorzugen Sie Spielzeug aus PE (Polyethylen), PP (Polypropylen) oder ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer). Diese Kunststoffe kommen ohne zugesetzte Weichmacher aus.
- Älteres gekauftes Spielzeug kann noch schädliche Stoffe enthalten, die in den letzten Jahren verboten wurden.
- Wer Alternativen für Plastikgeschirr sucht, sollte nicht zu Melamin- oder Bambusprodukten greifen, diese enthalten ebenfalls schädliche Stoffe. Besser sind Keramik oder Edelstahl.
- Meiden Sie Fastfood, verpacktes Fertigessen und Kaugummis. Sie enthalten relativ viele Weichmacher.
- Indirektes Licht wirft keine Schatten und blendet nicht, ermüdet die Augen aber schneller. Richten Sie daher sowohl Zonen mit indirektem Licht, als auch mit hellem Arbeitslicht ein und nutzen Sie dieses nach Bedarf.
- Am Wasserhahn regelmäßig die Siebaufsätze/Perlatoren abschrauben und in Zitronensäure reinigen.
- Lassen Sie das Trinkwasser nach längerem Nichtbenutzen so lange abfließen, bis es merklich kühler aus der Leitung kommt. Wasser, das lange steht, egal ob in der Leitung oder einer Karaffe, bildet mit der Zeit Keime.
- Entsorgen Sie keine abgelaufenen Medikamente oder Restchemikalien über die Toilette bzw. das Waschbecken, sondern im Restmüll oder an ausgewiesenen Sammelstellen. Verwenden Sie möglichst wenig chemische Reinigungsmittel.