Zum Konzept einer Kita gehört auch, ob und wie Feste wie Ostern, Fasching, Halloween und Weihnachten mit den Kindern gefeiert werden. Foto: Designed by Freepik
Darauf sollte man bei der Kita-Wahl achten
Unsere Statistik zeigt: Nicht immer haben Eltern die bei der Suche einer Kindertageseinrichtung viel Auswahl. Viele Kitas haben Wartelisten. Wer erstmals Nachwuchs erwartet, sollte sich also bereits während der Schwangerschaft über die in Frage kommenden Kitas informieren und einen Betreuungsplatz anfragen – zumindest, wenn ein Krippenplatz gebraucht wird. Wir geben einen Überblick, welche Faktoren besonders zu beachten sind.
Das Konzept
Jede Kindertageseinrichtung hat ein Konzept, nach dem sie ihre pädagogische Arbeit ausrichtet. In einigen Fällen kann man bereits vom Namen auf das Konzept schließen: Das ist bei Wald-, Kneipp- oder Montessori-Kitas so. Etwas weiter unten stellen wir die in Deutschland gängigen Kita-Konzepte vor. Das Konzept der favorisierten Kita sollte auch zur persönlichen Lebenseinstellung passen. Wer zu Hause Wert auf gesunde Ernährung und viel Bewegung legt, für den ist eine Sport- oder Bewegungskita vielleicht das richtige. Kinder, die zu Hause mehrsprachig aufwachsen, sind in einer zweisprachigen oder internationalen Kita gut aufgehoben. Familien, die viel und gern draußen sind, fühlen sich in einer Waldkita gut aufgehoben. Die Auswahl an Konzepten ist groß. Hier ist es wichtig, sich vorab zu informieren und darüber klar zu werden, was einem wichtig ist. Schließlich besucht das Kind für die nächsten Jahre Tag für Tag diese Einrichtung und wird dort ähnlich stark für den weiteren Lebensweg geprägt wie zu Hause.
Neben dem Konzept, nach dem das Team arbeitet, sollten Eltern auch nach der konkreten Umsetzung fragen: Welche Angebote gibt es? Werden Projekte mit den Kindern umgesetzt? Sind Ausflüge vorgesehen? Wird gemeinsam gebastelt, gemalt und gesungen? Wie sind die Tage strukturiert? Wie werden die Kinder gefördert?
Zum Konzept gehört auch das Thema Ernährung. Wie erfolgt die Mittagsverpflegung? Wird selbst gekocht oder ein Caterer hinzugezogen? Wird Wert auf gesunde Ernährung gelegt? Sind Süßigkeiten im Alltag erlaubt bzw. erwünscht? Bringen die Kinder Frühstück und Vesper von zu Hause mit oder wird das durch die Kita gestellt?
Die Rahmenbedingungen
Daneben sind aber auch ganz praktische Fragen wichtig, manchmal sogar entscheidend. Das beste Konzept nützt nichts, wenn die Kita 16 Uhr schließt, die Eltern aber in der Regel erst 17 Uhr Feierabend haben. Daher werden bei der Wahl der Kita auch die Rahmenbedingungen eine Rolle spielen. Wie sind die Öffnungszeiten? Sind diese bei Bedarf mit Schichtdienst vereinbar? Wichtig kann die Lage sein. Ist die Kita in der Nähe der Wohnung oder Arbeitsstelle, so dass man das Kind mal zu Fuß oder mit dem Rad bringen kann? Wie viel Zeit muss ich für den Weg zur Kita einplanen? Hilfreich kann es sein, wenn schon befreundete oder benachbarte Familien in der Kita sind oder dort ebenfalls ihren Nachwuchs anmelden. Es kann die Eingewöhnung für die Kinder erleichtern, wenn der beste Kumpel ebenfalls da ist. Zudem kann man sich beim Bringen und Abholen der Kinder gegenseitig unterstützen.
Schauen Sie sich die Räumlichkeiten an. Wie viele Räume gibt es, wie groß sind sie? Wo essen die Kinder, wo schlafen sie? Gibt es Themenräume, wie eine Holz- oder Bastelwerkstatt? Wie sieht das Außengelände aus? Ist es groß, welche Spielmöglichkeiten gibt es? Ist es im Sommer schattig?
Eine ebenso wichtige Frage ist jene nach dem Betreuungsschlüssel. Der ist sowohl in Brandenburg als auch in Sachsen frustrierend schlecht und weit von den offiziellen Empfehlungen entfernt. Aufgrund der schlechten Finanz- und Personalausstattung haben die Kitas hier wenig Spielraum. Fragen Sie dennoch nach. Einige Krippen und Kindergärten haben Wege gefunden, einen etwas besseren Betreuungsschlüssel umzusetzen als der landesweite Durchschnitt.
Das Bauchgefühl
Das entscheidende Kriterium aber lässt sich nicht in harte Fakten packen: Was sagt Ihr Bauchgefühl? Fühlen Sie sich wohl? Haben Sie den Eindruck, dass sich Ihr Kind in der Einrichtung wohlfühlen würde? Das können Sie nur vor Ort beurteilen, bei einem Gespräch mit der Leitung, einem Rundgang durchs Haus, dem Austausch mit dem Erzieher-Team. Hier gewinnen Sie einen ersten Eindruck, wie das Miteinander im Team funktioniert, wie die Leitung mit den Mitarbeitern spricht, wie die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kita klappt. Fragen Sie nach: Gibt es regelmäßige Elternabende und Entwicklungsgespräche? Gibt es gemeinsame Aktivitäten wie Sommerfeste oder Herbstputz? Ganz wichtig: Wie gehen die Erzieher mit den Kindern um? Ist der Ton liebevoll oder ruppig, bestimmend oder einladend? Natürlich kann auch eine Erzieherin mal einen schlechten Tag haben, aber wenn hier schon der erste Eindruck nicht stimmt, sollte man zumindest noch mal überlegen, ob die Kita wirklich die richtige ist.