Regional kaufen – Anbieter aus der Lausitz
Da Siegel nur bedingt Orientierung geben und zum nachhaltigen Einkauf unserer Ansicht nach der Kauf bei regionalen Anbietern gehört, geben wir im Folgenden eine kleine Auswahl regionaler Händler rund um das Thema Einrichten.
Naturfarben Finsterwalde: Wer renovieren will, holt sich die passende Wandfarbe meist im Baumarkt. Siegel wie der Blaue Engel sind aber mit Blick auf Schadstoffe nur begrenzt aussagekräftig. Wer wirklich sicher gehen will, dass die Farben keine gesundheitsschädlichen Stoffe ausdünsten, kauft wirkliche Naturfarben. Mit Jesus Hernansanz gibt es einen Unternehmer, der diese in der Lausitz verkauft – in seinem Geschäft in Finsterwalde. Dort vertreibt er Wandfarben und Oberputze aus natürlichen Rohstoffen des deutschen Herstellers Kreidezeit. Zum Sortiment gehören auch Kasein-, Lehm- und Vega-Wandfarben, die sich besonders für Kinderzimmer eignen. Kaseinfarbe beispielsweise besteht aus Kasein (dem Bestandteil von Milch, der zu Käse weiterverarbeitet wird), Kreide, Wasser, Soda und Milch. Wie die Lehm- und Vega-Wandfarbe ist Kasein-Farbe gut deckend, atmungsaktiv, geruchsarm, antistatisch und biologisch abbaubar. Im Gegensatz zu Naturfarben aus dem Baumarkt verzichten die in Finsterwalde angebotenen Produkte vollständig auf chemische Zusatzstoffe.
Holz-Noack Spremberg: Wer Fußböden oder Möbel für das Kinderzimmer mit besonderem Anspruch an Nachhaltigkeit und Natürlichkeit verwenden möchte, der findet bei Holz-Noack im Spremberger Ortsteil Sellessen die passende Auswahl und fachliche Beratung. Neben Tipps zur Einrichtung des Kinderzimmers findet man hier Leimholzplatten zum Bauen von Möbeln oder diverse Materialien für Fußböden von hochwertigem Laminat über Parkett, Massivholzdielen, Renovierungsdielen, Designvinyl oder Kork. Für die Renovierung von Innenräumen erhält man hier Profilhölzer, Rahmenhölzer, Glattkantbretter und Leisten sowie nachhaltige Holzanstriche zur Pflege. Die Kompetenz reicht vom Sägewerk bis zum Holzhausbau.
Tischlerei: Wer nicht nur das IKEA-Regal, das in tausend anderen Kinderzimmern steht, haben will, sondern Wert legt auf Individualität, ist bei einer Tischlerei gut aufgehoben. Man erhält aber auch beim Tischler vor Ort individuelle Kinderzimmermöbel, die in jedem Fall ökologischer und nachhaltiger sind und auf alle individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden können – und dabei bezahlbarer daherkommen, als man oft denkt. Hier einige Tischlereien aus der Region: Tischlerei Bosse (Cottbus), Tischlerei Lausitz (Spremberg), Tischlerei Graf (Hoyerswerda), Tischlerei Bareinz (Calau). Bei letzterer gibt es sogar Spielgeräte aus Holz: Tischler Frank Bareinz fertigt echte Lieblingsstücke für Hof und Garten – wie Karussells, Eisenbahnen oder ein Riesenrad im Miniformat. Für absolut kreative Individualisten gibt es in Cottbus das junge Label Wer Baut Das (www.wer-baut-das.de), bei dem unterschiedliche Gewerke individuelle Lösungen als Komplettlösung anbieten. Hier arbeiten Designer, Elektriker, Tischler, Lackierer etc. Hand in Hand. Dabei können individuelle Möbel, aber auch Lampen oder vollkommen abgefahrene Unikate entstehen. Wer z.B. eine Riesen-Actionfigur als 3D-Modell im Kinderzimmer platzieren oder Spiderman als Riesen-Wandrelief installieren möchte, ist hier genau richtig.
Renovieren ohne Schadstoffe
Die meisten Kinderzimmer werden eingerichtet, wenn sich das Baby ankündigt. Dann wird renoviert, Möbel werden ausgesucht, Teppich verlegt. Da der Nachwuchs vermutlich viele Jahre in diesem Zimmer verbringen wird, ist es wichtig, schon beim Einrichten auf ein paar grundlegende Dinge zu achten. Wer beim Renovieren und Möbelkauf auf schadstoffarme Produkte achtet, legt einen guten Grundstein für die gesunde Entwicklung des Kindes.
Studien zeigen nämlich immer wieder auf, dass unsere Wohnungen stark mit Schadstoffen belastet sind und diese Schadstoffe sich bereits im Blut und Urin der Kinder nachweisen lassen. Seit Mitte der 1980er-Jahre untersuchen Umweltbundesamt und Robert-Koch-Institut regelmäßig in Privatwohnungen die Luft, den Hausstaub, das Trinkwasser sowie Blut und Urin der Bewohner. Die Ergebnisse sind ernüchternd, teils erschreckend. So ergab die jüngste Untersuchung im Zeitraum 2014-2017, dass Weichmacher und andere kritische Stoffe in fast allen Urinproben von Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren festgestellt wurden.
Kritische Stoffe wie Weichmacher, Schwermetalle, Schimmelsporen oder gefährliche Kohlenwasserstoffe sind mittlerweile omnipräsent: Sie kommen in fast allen Dingen vor, mit denen wir täglich Kontakt haben: Fußboden, Möbel, Kleidung, Lebensmittel, Spielzeug, Büromaterial. Wir können sie weder sehen noch riechen, dennoch reichern sie sich mit der Zeit im Körper an und können dort Folgen für die Gesundheit und die körperliche Entwicklung haben. Die gute Nachricht: Wer ein paar Dinge beachtet, kann die Konzentration dieser kritischen Stoffe in seinem Zuhause teils deutlich reduzieren.
Dazu gehört der Verzicht auf Rauchen im Haus und auf Produkte mit Duftstoffen wie Raumspray, Deospray, Aromaöl oder Duftstäbchen. Statt klassischer chemischer Reinigungsmittel sind Hausmittel oder Produkte mit Biosiegel besser. Möbel aus unlackierten Massivholz enthalten weniger Schadstoffe als Spanholzmöbel. Fußböden aus Holz sind besser geeignet als Böden aus PVC oder Linoleum. Bei der Auswahl von Farben und Tapeten lohnt es sich ebenfalls, schadstoffarme Produkte auszuwählen.
Da eine Ursache für kritische Luftwerte die verwendeten Baumaterialien sind, sollten Familien hier ansetzen. Wer ein Haus baut, kann von Anfang an auf schadstofffreie bzw. -arme Produkte setzen. Dabei ist die Auswahl nicht ganz einfach, jeder Baustoff hat Vor- und Nachteile. Ökologisch und nachhaltig heißt nicht automatisch schadstofffrei. Gütesiegel geben nur begrenzt Auskunft.
Aus der großen Anzahl von Labels und Gütesiegeln überzeugen tatsächlich nur zwei mit Blick auf die gesundheitliche Wirkung auf den Verbraucher: natureplus und ECO-Institut.
Generell sollte man von Trockenbau bis Innenausbau Wert legen auf möglichst naturnahe Baustoffe, die wenig oder nur mit schadstoffarmen Produkten verarbeitet wurden. Geeignet sind Naturbaustoffe wie reiner Kalkputz, Lehmputz, Tonziegel, Holz, bei der Dämmung Holzweichfaser, Hanf oder Schafwolle. Achtung: Dämmstoffe sind oft mit Zusätzen wie Flamm- oder Mottenschutz bearbeitet. Hier am besten konkret nach schadstoffarmen Produkten fragen oder auf Siegel achten. Schafwolle hat den besonderen Vorteil, dass sie nicht nur nachhaltig ist, sondern auch Aldehyde aus der Luft filtern und die Luftfeuchtigkeit regulieren kann. Besonders wichtig ist ein Blick auf Gütesiegel und Inhaltsstoffe bei Silikonen, Klebern und Dichtmassen, sie enthalten häufig Lösemittel, Weichmacher, Flammschutzmittel oder den Schadtstoff Butanonoxim.
Verschiedene Leuchten unterstreichen die einzelnen Bereiche eines Kinderzimmers und sorgen für Behaglichkeit. © licht.de