Ideen für Energiesparer

Datum: Freitag, 28. Januar 2022 15:43

Smart Home
Alexa ist für Familien der Einstieg ins smarte Zuhause. Zu den digitalen Helfern im Haushalt zählen auch Mäh- oder Saugroboter. Noch einen Schritt weiter geht das Prinzip des Smart Home. Bei dieser Technologie werden diverse Haushaltsgeräte miteinander vernetzt und über eine Steuerung – meist das Smartphone – gesteuert. Über Funk- oder Kabelverbindung und Sensoren lassen sich so Heizungen, Rollläden, Alarmanlage oder Waschmaschine von jedem Ort aus und zu jeder Zeit regeln. Wenn wir das Haus verlassen, wird die Alarmanlage eingeschaltet und die meisten E-Geräte ausgeschaltet. Im Urlaub werden die Rollläden regelmäßig hoch- und wieder heruntergelassen. Beim Lüften schaltet sich die Heizung automatisch ab. Das E-Auto lädt dann, wenn das Solarmodul auf dem Hausdach besonders viel Strom liefert. Die Anbieter dieser Technik versprechen mehr Komfort und Sicherheit sowie Energieeffizienz. Doch ob letzteres Versprechen tatsächlich eingehalten werden kann, ist nicht ganz klar. Denn die digitalen Butler ziehen ebenfalls Strom. Eine Ende 2019 veröffentlichte Studie des Öko-Instituts im Auftrag der Verbraucherzentrale hat Energieverbrauch und Energieeinsparung unterschiedlicher Smart-Home-Systeme miteinander verglichen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Gerade wenn solche Systeme mit dem Ziel von mehr Komfort und Sicherheit installiert werden, ist es ein Null-Summen-Spiel. Eine Familie, die ihr Haus vollumfänglich mit Smart Home-Anwendungen von der Heizung über Fenster und Türen bis hin zu Bewegungsmeldern, Kameras, Rauchmeldern, Lautsprechern, Staubsauger und Gartenbewässerung ausstattet, hat zusätzliche Stromkosten von 170 Euro pro Jahr. Dem stehen Einsparungen bei den Heizkosten von 172 Euro gegenüber.

Spartipp: Je größer die Interoperabilität zwischen smarten Anwendungen und Steuereinheiten verschiedener Hersteller ist, desto weniger Steuereinheiten braucht es. Das schont die Umwelt und spart Kosten. Achten Sie zudem bei der Anschaffung der Smart Home-Geräte auf einen geringen Eigenverbrauch. Manche Hersteller produzieren beispielsweise Schalter, die den Druck beim Betätigen dieses Schalters zur Energieerzeugung nutzen, und so gar keine zusätzliche Energie verbrauchen.


Alt und neu nebeneinander: Links der klassische Drehstromzähler, rechts ein digitaler Stromzähler.

Smart Meter: Digitale Sparhelfer
Mit einem Smart Meter, was so viel bedeutet wie intelligentes Zählersystem, lässt sich der Stromverbrauch digital und automatisiert erfassen und auswerten. Derzeit gibt es am Markt drei Typen von Stromzählern: noch immer häufig zu finden sind die klassischen analogen Zähler, bei denen sich Zahlenräder entsprechend dem Stromverbrauch drehen. Diese werden schrittweise bis 2032 durch digitale Zähler ersetzt. Sie haben den Vorteil, dass sie den aktuellen Verbrauch anzeigen, aber auch Stromverbrauchswerte tages-, wochen-, monats- und jahresweise speichern können. So können Familien besser nachvollziehen, wann sie besonders viel Strom verbrauchen.

Der neueste Typ von Stromzählern ist eine Weiterentwicklung des digitalen Modells: die intelligenten Zähler, auch Smart Meter genannt. Sie können den erfassten Stromverbrauch über ein Kommunikationsmodul (Smart-Meter-Gateway) an den Messstellenbetreiber übermitteln. Der wiederum kann die Daten an Stromversorger und Netzbetreiber weitergeben. Langfristiges Ziel ist es, den Stromverbrauch auf Angebot und Nachfrage abzustimmen. Das E-Auto könnte dann nachts laden, weil die Stromnachfrage geringer ist. Mit entsprechend flexiblen Tarifen der Energieversorger, die ihre Preise tagesaktuell anpassen, ließe sich so Geld sparen. Noch sind solche Tarife aber kaum zu finden.
Ebenfalls noch Zukunftsmusik, aber technisch schon möglich, ist die Verknüpfung des Smart Meter mit dem Smart Home. Dann schaltet sich der Geschirrspüler oder die Waschmaschine automatisch ein, sobald der Strom besonders günstig verfügbar ist. Mit dem intelligenten Stromnetz ließe sich auch der Verbrauch monatsgenau abrechnen – und nicht mehr wie bisher über einen kalkulierten Abschlag. Die Nachzahlung oder Erstattung am Jahresende wäre dann nicht mehr notwendig. Das Ablesen durch die Kunden entfällt dann auch – die Daten werden automatisch übermittelt.

Seit 2020 gibt es eine Einbaupflicht solcher Zähler in Privathaushalten und Unternehmen, wenn sie mehr als 6.000 kWh Strom im Jahr verbrauchen. Wobei die wenigsten Familien einen so hohen Stromverbrauch haben. Betroffen sein können künftig auch Familien, die eine Solaranlage auf dem Dach haben. Für Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von mehr als 7 Kilowatt ist der Einbau ebenfalls Pflicht. Die gleiche Regelung soll für Haushalte mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung kommen, z. B. einer Wärmepumpe oder einer Nachtspeicherheizung, soweit eine Steuerung mit dem Netzbetreiber vereinbart wurde. Mit der Einbaupflicht setzt die Bundesregierung EU-Vorgaben um.

Die Kosten für die neuen modernen Stromzähler zahlt – wie bisher auch – der Kunde. Allerdings hat die Bundesregierung die Preise gedeckelt, die allerdings an den Stromverbrauch gekoppelt sind. Für einen digitalen Zähler zahlen Durchschnittshaushalte 20 Euro jährlich, für ein Smart Meter 40 Euro im Jahr.

Preisobergrenzen für moderne Stromzähler:

  • Digitaler Stromzähler, bis 6.000 kWh: max. 20 Euro/Jahr
  • Smart Meter, 3.000-4.000 kWh: max. 40 Euro/Jahr
  • Smart Meter, 6.000-10.000 kWh: max. 100 Euro/Jahr
  • Smart Meter, 10.000-20.000 kWh: max. 130 Euro/Jahr