Gegenmaßnahmen
Sie finden nachfolgend einige Tipps und Anregungen, wie Sie dem Schmerz den Kampf ansagen können. Die eingangs angeführte Aufzählung wird hierbei um Wachstumsschmerzen erweitert, da es sich hierbei um ein Problem handelt, mit dem sich
viele Eltern konfrontiert sehen. Außerdem können Sie hier Maßnahmen gegen Schmerzen im Bauch oder der Brust finden. Generell sollte man mit seinem Kind einen Arzt aufsuchen, wenn dieses Schmerzen empfindet. Es gibt natürlich homöopathische Mittel und die komplette Palette der Hausmittel, die eine Schmerzlinderung herbeiführen können. Alternative Heilmethoden können durchaus eingesetzt werden, jedoch nur in Rücksprache mit einem Experten und nicht in experimenteller Eigenregie.
Bauchschmerzen
Die Liste der möglichen Ursachen für Bauchschmerzen ist lang. Schmerzen im Bauch machen einen Arztbesuch unvermeidbar. Vor allem, wenn die Schmerzen beim Hüpfen stark zu spüren sind, kann das ein Hinweis darauf sein, dass der Blinddarm rausmöchte. Luft im Bauch kann ebenso zu Schmerzen führen. Auch die Kombination mit Fieber und Erbrechen sollte professionell behandelt und untersucht werden. Auf eigene Faust sollten Sie keine Medikamente verabreichen. Sie können Ihrem Kind aber mit viel Flüssigkeit, wie Wasser und Tee und Kamillenwickeln etwas Schmerzen nehmen.
Brustschmerzen
Die Brust schmerzt häufig wegen Lungenbeschwerden. Eine Bronchitis und schon Husten, können zu dem unangenehmen Gefühl in der Brust führen. Tee und Inhalationen können hier Abhilfe schaffen. Außerdem sorgt ein feuchtes Handtuch über der Heizung dafür, dass die Luft nicht zu trocken wird. Auch wenn hier einfache Hausmittel viel ausrichten können, sollten Sie zur Sicherheit zum Arzt gehen, damit aus der Bronchitis keine Lungenentzündung wird.
Halsschmerzen
Halsschmerzen können durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Vielleicht hat Ihr Kind auch Scharlach oder eine Mandelentzündung? Allerspätestens, wenn Ihr Kind nicht mehr schlucken kann, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Zu Hause können Halswickel für ein Abklingen des Schmerzes sorgen. Für die Wickel können Sie zum Beispiel Quark oder Zitronenwasser verwenden. Außerdem sollte Ihr Kind Tee trinken, am besten eignet sich hierfür Salbeitee.
Kopfschmerzen
Kopfschmerzen zählen heutzutage zu den modernen Kinderkrankheiten. Die Ursachen für Kopfschmerzen sind ebenso vielfältig, wie relativ leicht zu vermeiden. Migräne stellt hierbei einen Sonderfall dar. Die meisten Kinder sind von sogenannten Spannungskopfschmerzen betroffen. Mögliche Ursachen für einen schmerzenden Kopf können sein: Leistungsdruck, Sehschwächen, die noch nicht entdeckt oder behandelt wurden, Mangel an Flüssigkeit, Bewegung und frischer Luft, stundenlanges Sitzen vor Computer und Fernsehen, ungesunde und unregelmäßige Ernährung und viele mehr. Abhilfe kann durch z.B. das Abdunkeln eines Raumes und Ruhe geschaffen werden. Minzöl kann ebenso helfen. Außerdem kann Ihnen Ihr Kinderarzt Möglichkeiten zur Linderung der Kopfschmerzen aufweisen.
Ohrenschmerzen
Zunächst ist festzuhalten, dass bei Ohrenschmerzen sofort ein Arzt aufgesucht werden sollte. Die Ursachen für diese Beschwerden sind vielfältig. Der Schmerz ist für das Kind mehr als unangenehm. Abgesehen davon, können verschleppte Ohrenschmerzen Auswirkungen auf das Hörvermögen haben. Das wiederum kann sich auf die Sprachentwicklung negativ auswirken. Es ist möglich, dass schmerzende Ohren eine Begleiterscheinung von Erkältungen oder Nasennebenhöhlenentzündungen sind. Aber auch Mittelohrentzündungen können die Ursache sein. Ist Ihr Kind unleidlich und reibt sich kontinuierlich die Ohren, können Sie in den meisten Fällen von schmerzenden Ohren ausgehen. Ein Arzt wird Ihnen eine entsprechende Behandlung anraten und Ihrem Kind Medikamente verschreiben. Achten Sie auf eine altersgemäße Dosierung eben dessen und fragen Sie im Zweifelsfall nach. Gegen schmerzende Ohren gibt es auch Hausmittel, wie zum Beispiel Zwiebelsäckchen. Einfach eine Zwiebel klein schneiden, lau aufwärmen, in einen Waschlappen geben und auf das betroffene Ohr legen.
Wachstumsschmerzen
20-40% der Kinder leiden unter Wachstumsschmerzen. In den meisten Fällen sind Vier- bis Sechsjährige davon betroffen. Leider gibt es keine wissenschaftlich fundierten Aussagen darüber, was die Ursachen für diese Art von Schmerzen sein können. Eine mögliche Erklärung ist das unterschiedlich schnelle Wachsen von Knochen im kindlichen Körper. Dadurch entstehen bei manchen Kindern Spannungen und somit Schmerzen, bei anderen nicht. Wachstumsschmerzen treten fast ausschließlich während der Nacht auf. Sie können Ihrem Kind mit Massagen der schmerzenden Stellen helfen. Manche Kinder haben weniger dieser Schmerzen, wenn die betreffenden Stellen gekühlt werden, andere sprechen eher auf Wärme an. Finden Sie heraus, welche dieser beiden Möglichkeiten für Ihr Kind die richtige ist. Außerdem gilt auch hier der Rat zum Arztbesuch, sollten die bewährten Hausmittel nicht wirken.
Ob Sie sich bei der Schmerzbehandlung Ihres Kindes auf die Schulmedizin verlassen oder lieber zu homöopathischen Mitteln greifen, bleibt Ihnen überlassen. Ebenso wie der Einsatz alternativer Behandlungsmethoden und Hausmittel. Wichtig ist jedoch, vor allem auch für Ihr Kind, dass Sie keine Experimente wagen und Mittel, egal welcher Art, nur in Rücksprache mit einem Experten verabreichen. Wovon dringend abzuraten ist, sind alkoholgetränkte Nuckel. Der Mythos vom schnellen, schmerzfreien Schlafen hält sich leider auch heutzutage noch hartnäckig. Alkohol lässt Ihr Baby vielleicht schlafen, sorgt nebenher aber für viel Schaden im kleinen Körper.
Neben vom Arzt verschriebenen Medikamenten und den beispielhaft genannten Hausmitteln, wirkt Ablenkung wahre Wunder. Mitleid wird Ihr Kind nur noch mehr an den Schmerz denken lassen, ist also nicht hilfreich. Versuchen Sie auf ein angenehmeres Thema umzulenken.
Bei chronischen Schmerzen kann das Führen eines Schmerztagebuches die Behandlung erleichtern.
Hals- und Beinbruch
Man kann sein Kind noch so sehr in Watte packen, irgendwann wird es doch die erste Schramme nach Hause tragen und wahrscheinlich bitterlich weinen, wenn das Knie aufgeschlagen ist. Auch wenn man keinen Rundumschutz ums Kind aufbauen kann, gibt es Mittel und Wege, Unfallquellen aus dem Weg zu schaffen. Als oberstes Gebot gilt immer: Achten Sie in jeder Situation auf Ihr Kind.
Und dann kommt der Tag der Tage und Sie stehen dem kaputten Ellenbogen auf dem Spielplatz gegenüber. Ihr kleiner tapferer Indianer steht mit Tränen in den Augen vor Ihnen, weint aus tiefstem Herzen und Sie merken im Angesicht der ersten Kriegsverletzung einen leichten Anflug von Panik. Sie wollen die Schmerzen abnehmen, dem Klettergerüst den Kampf ansagen und wissen eigentlich gar nicht, was zu tun ist. Je nach Schwere der Verletzung empfehlen sich verschiedene Maßnahmen. Bei allen Wunden gilt: Ruhig bleiben. Ihr Kind ist mehr als genug mit den Schmerzen beschäftigt, Sie helfen am meisten, wenn Sie sich selbst und den tapferen Indianer beruhigen. Sehr hilfreich kann hier der Besuch eines Kurses zur ersten Hilfe am Kind sein. Solche Kurse bieten z.B. Johanniter, Malteser, das DRK aber auch Einrichtungen wie das Klinikum Niederlausitz oder Träger der Jugendhilfe an. Hinweise finden Sie immer wieder auf unseren Seiten zu Kursen und Workshops oder Recherchieren Sie dazu einfach im Internet.
Die anderen Schmerzen
Doch nicht nur Bauch und Beine können Schmerzen verursachen. Auch psychische Probleme können sich schmerzend anfühlen. Wer schon einmal Liebeskummer hatte, der weiß wovon die Rede ist. Dabei handelt es sich um ein sehr empfindliches Thema, bei dem Sie viel Fingerspitzengefühl aufweisen sollten. Auch hier gibt es vielfältige Ursachen: Leistungsdruck, Ausgrenzungen in der Schule und Missbrauch sind nicht einmal ein Bruchteil der Schmerzauslöser. Wirkt sich das seelische Befinden Ihres Kindes negativ auf den Körper und Ihre Beziehung aus, sollten Sie ohne zu zögern einen Arzt aufsuchen. Ihr Kinderarzt kann Ihnen bei der Suche nach einem passenden Psychologen helfen.
Je besser die Bindung zu Ihrem Kind, umso eher werden Sie merken, wenn es sich mit Problemen belastet fühlt. Zieht sich Ihr Kind mehr und mehr zurück, kaut unter Umständen an den Fingernägeln, ist schlecht gelaunt, etc. können das im Einzelfall Signale dafür sein, dass Ihr Kind sich von etwas belastet fühlt. Eine Vertrauensbasis zwischen Ihnen und Ihrem Kind wird Ihnen helfen, Probleme, egal welcher Art, gemeinsam zu lösen. Seien Sie sensibel und signalisieren Sie Ihrem Kind zu jeder Zeit, dass es sich auf Sie verlassen kann. Der Umgang mit psychischen Belastungen und Problemen muss für den Einzelfall entschieden werden. Kann Ihr Kind bedingungslos auf Ihre Unterstützung vertrauen, wird der schwere Weg ein kleines bisschen weniger steinig.
Lesen Sie zu passend zum Titelthema rund um Schmerzen auch unseren Ratgeber zum Thema „Angst“.
Jolina (7): „Am meisten haben mir die Mittelohrentzündungen weh getan. Aber meine Eltern machen immer etwas gegen meine Schmerzen – Streicheleinheiten und Medizin helfen. Deswegen gehe ich mit Schmerzen sofort zu Mama und Papa. Ich kann Schmerzen oft vergessen, wenn ich mich in mein Bett kuschele, mit einem Film oder Buch. Wenn etwas ganz doll weh tut, ist es nicht schlimm, wenn man dann weinen muss. Außerdem weine ich, wenn ich sehr traurig bin, aber da tut mir nichts weh, glaube ich.“