"Hans & Hänschen"

Datum: Mittwoch, 26. Juni 2013 09:24


Von Oma und Opa geschieden
Die Beziehung zwischen Enkeln und Großeltern kann, so wichtig sie auch ist, auf schwere Proben gestellt werden. Eine davon ist die Scheidung. Eine Situation, die für alle Beteiligten nicht leicht ist. Doch trennen sich die Eltern, betrifft das in vielen Fällen auch die Beziehung zwischen Großeltern und Enkeln. Es gibt in der Gesetzgebung kein Umgangsrecht für Oma und Opa. Dabei wäre ein solches nicht verkehrt. Zum Wohl des Kindes, sollten alle Parteien dafür sorgen, dass der Kontakt bestehen bleiben kann.
Doch nicht nur eine Scheidung oder Trennung macht den Umgang schwierig. Alleine geographische Distanz kann die Bindung erschweren.
In beiden Fällen ist Kontinuität gefragt. Regelmäßige Besuche stehen ganz oben auf der Liste der Dinge, die dabei helfen, eine Enkel-Großeltern-Beziehung auf die Ferne aufzubauen. Bilder von Oma und Opa zeigen und Videotelefonie unterstützen die Kontaktpflege. Alleine das Erwähnen der Namen „Oma“ und „Opa“ sorgt für einen Bindungsaufbau.

Nicht für immer
Großeltern und Enkelkinder sind ein ganz besonderes Gespann. Leider kann dieses nicht für immer zusammen sein. Viele von Ihnen werden ihre Großeltern bereits verloren haben. Davon ereilt dieser Verlust wiederum die meisten in einem fortgeschrittenen Alter. Doch die Alterserscheinungen und auch der Tod der geliebten Großeltern ereilen alle von uns. Dieses heikle Thema wird noch unangenehmer, wenn die Enkel anfangen, danach zu fragen. Mit ungefähr vier oder fünf Jahren rückt das Thema Tod in das Bewusstsein von Kindern. Sie haben vielleicht von anderen Kindern bereits gehört, dass die Großeltern verstorben sind, haben irgendwo aufgeschnappt, dass Sterben zum Leben gehört, vielleicht ist einer der Großeltern krank und sie sind sich bewusst, dass natürlicher Weise die Großeltern als erste aus dem familiären Umfeld sterben würden. Das führt dazu, dass Kinder dieses Thema zu irgendeinem Zeitpunkt direkt ansprechen. Dabei haben sie keine bösen Hintergedanken oder wollen ihre Großeltern damit angreifen oder verletzen. Sie fragen aus Neugier. Das sollten Sie und Ihre Eltern sich vor Augen halten, wenn diese Frage auftritt. Versuchen Sie gelassen zu reagieren und Ihrem Kind zu antworten. Sie können ja wahrheitsgemäß antworten, dass Sie nicht wissen, wann die Großeltern sterben. Wenn Sie oder die Großeltern nicht darüber reden möchten, ist das auch in Ordnung. Erklären Sie Ihrem Kind in diesem Falle aber auch, warum. Erklären Sie, dass Ihnen das Thema unangenehm und mit Trauer verbunden ist. Einfach darüber hinwegzugehen, ist nicht hilfreich. Ebenso wichtig ist ein ehrlicher und offener Umgang, wenn ein Großelternteil bereits verstorben ist. Dabei wird Ihnen die unangenehme Aufgabe zuteil, Ihrem Kind mitzuteilen, dass Oma oder Opa gestorben ist. Diese Information sollten Kinder auf keinen Fall von Dritten erfahren. Wählen Sie klare Worte, auch wenn es weh tut. Umschreibungen, wie „eingeschlafen“ oder „von uns gegangen“ sind für Kinder in diesem Zusammenhang nicht zu erfassen. Zumal der Tod für sie auch etwas Abstraktes ist, dass sie nicht mit Endgültigkeit verbinden können. Nicht selten kommen Fragen auf, wann Oma oder Opa zurückkommen, wann das Tod-sein vorbei wäre. Erst später erkennen Kinder, dass der Tod nicht vorbei geht.
Gleichgültig, wie alt Ihr Kind zu dem Zeitpunkt ist, als Oma oder Opa gestorben ist, es muss, genauso wie Sie selbst die Trauer verarbeiten. Dabei benötigt es Ihre Unterstützung. Sie können Bilder entwerfen, vom Himmel oder ähnlichem. Erzählen Sie Ihrem Kind jedoch nur Metaphern, die für Sie selbst glaubhaft sind. Auch Rituale können helfen. Zünden Sie eine Kerze an, gehen Sie gemeinsam auf den Friedhof. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, sich zu verabschieden. Auch wenn Sie selbst unter dem Verlust leiden, braucht Ihr Kind weiterhin einen geordneten Tagesablauf und Stabilität.
Doch auch die Zeit vor dem Tod kann mitunter schwer sein. Ein Beispiel dafür, das immer häufiger auftritt, ist die Demenzerkrankung.

 

Verständnis vom Tod

Kindergartenalter: Der Tod wird als etwas Vorübergehendes wahrgenommen.

Grundschulalter: Kinder begreifen die Endgültigkeit des Todes.

Jugendalter: Das Verständnis vom Tod gleicht dem Erwachsener.