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Interview :: Seite 44

wir uns zusammen und organisieren die Woche:

Wer holt Julian von der Schule ab, wer bringt ihn

zum Sportverein. Wichtig ist für mich, dass auch

unsere Eltern ganz selbstverständlich unser Le-

bensmodell unterstützen. Im Westen müssen sich

viele Frauen immer noch rechtfertigen. Das macht

alles noch schwerer.

Wer kümmert sich um Ihren Sohn, wenn Sie Politik

machen?

Meistens fahre ich mittwochs nach der Kabinetts-

sitzung nach Hause, und hole Julian vom Hort ab,

und den restlichen Tag verbringen wir gemeinsam.

Dann spielen wir, machen gemeinsam Hausauf-

gaben, abends lesen wir zusammen. Wenn ich in

Schwerin übernachte, frühstücke ich morgens mit

meiner Familie und bringe meinen Sohn dann

morgens zur Schule, bevor ich nach Berlin fahre.

Ich pendle ziemlich viel – mein Auto ist sozusagen

mein rollendes Büro. Zudem versuche ich – wenn

keine Termine in Berlin oder im Rest der Republik

anstehen – ab und an einen Homeoffice-Tag einzu-

legen.

Zum politischen Alltag: Aktuell müssen Sie in Ih-

rer Rolle vor Gericht die sogenannte „Herdprämie“

verteidigen, die Ihre Vorgängerin mit anderer Par-

teifarbe einführte und die Sie im Grund Ihres Her-

zens strikt ablehnen. Wie sehr kann man sich auf

dieser politischen Ebene selbst treu bleiben?

Meine kritische Haltung zum Betreuungsgeld ist

bekannt, und es wäre jetzt unglaubwürdig, so zu

tun, als ob sich das geändert hätte. Das Verfas-

sungsgericht entscheidet ja nicht über eine politi-

sche Bewertung dieses Betreuungsgeldes: Macht

es jetzt Sinn, das Geld dafür auszugeben oder eher

für etwas anderes? Sondern das Verfassungsge-

richt wird entscheiden: Ist dieses Gesetz tatsäch-

lich verfassungsgemäß, hat der Bund zum Beispiel

überhaupt die Möglichkeit, solche Gesetze auf den

Weg zu bringen? Ich werde dieser Entscheidung

nicht vorgreifen – kann ich auch gar nicht. Erstmal

muss man aber auch anerkennen, dass wir schon

eine ganze Menge gemacht haben. Für den Ausbau

von Kitas, beim Elterngeld Plus. Und ein Famili-

enpaket, das seinen Namen verdient – etwa durch

den höheren Kinderzuschlag. Wir haben für die

Alleinerziehenden, die bisher gegenüber Paaren

benachteiligt waren, mit der Einigung auf eine Er-

höhung des Entlastungsbetrags einen großen Fort-

schritt erzielt. Da ist also eine ganze Menge auf den

Weg gebracht, aber dennoch gibt es noch große

Baustellen. Eine ist der Ganztagsausbau von Kitas

und Schulen, eine bessere Bezahlung von Erziehe-

rinnen und Erziehern.

Sie haben die Frauenquote durchgesetzt. Hat Sie

das zum „begehrten“ Ziel für den angestaubten

Chauvinismus deutscher Männer gemacht – zumin-

dest erwecken viele Kommentare auf Ihrem face-

book-Profil diesen Eindruck?

Ich halte mich damit nicht lange auf. Meine Aufgabe

als Frauenministerin ist es, mich für die Belange der

Frauen und für Gleichberechtigung einzusetzen.

Gibt es Erfahrungen aus Ihrer Sozialisierung als

Mädchen bzw. junge Frau im Osten, von der die

Bundespolitik Ihres Erachtens heute lernen sollte?

Natürlich hat mich meine Kindheit in Ostdeutsch-

land auch geprägt. Ich bin so aufgewachsen, dass

mein Vater und meine Mutter berufstätig waren

und zusammen den Haushalt geschmissen haben.

Ich habe mir als Kind darüber keine Gedanken

gemacht. Für mich war das immer selbstverständ-

Sa, 30.5., 20.00 Uhr

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Auf den Wogen der Leiden-

schaft Schlagerette von Klaus-

Peter Nigey

Fr, 12.6., 20.00 Uhr

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sämtliche Werke

(leicht gekürzt) von Adam Long,

Daniel Singer und Jess Winfield,

Deutsch von

Dorothea Renckhoff

Sa, 4.7., 20.00 Uhr

AMPHI-PARTY

Wunder gibt es immer wieder

Fr, 10.7., 20.00 Uhr

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- Nights on Broadway

The Very Best Of The Bee Gees

Die neue Show!

Sa, 11.7., 20.00 Uhr

GET STONED

Die Rolling Stones Show

Fr, 17.7., 20.00 Uhr

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Let The Good Times Roll

Fr, 14.8., 20.00 Uhr

17 HIPPIES

Live Sommer 2015

Sa, 29.8., 20.00 Uhr

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– Auf einem Esel ins All

Das Konzert zur neuen CD

So, 30.8., 20.00 Uhr

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Foto: Rita Tempel

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