Interview :: Seite 49
Wie wichtig ist Berlin die Lausitz?
Bald ist klar, ob Angela Merkel zum Bundestagswahlkampf auch in die Lausitz kommt.
Empfehlungen : Seite 49
In den kommenden Ausgaben des Familienmagazins lausebande informiert der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. weiter zu diesen Themen.
Der Brief der Lausitzer Jugend gemeinsammit demPro
Lausitzer Braunkohle e.V. beinhaltet eine Einladung an
AngelaMerkel zumZukunftsgespräch. Dieses Gespräch
soll noch in diesem Jahr in Jänschwalde stattfinden –
und damit an genau demOrt, der aufgrund der imkom-
menden Jahr einsetzenden Sicherheitsbereitschaft die
Auswirkungen bundespolitischer Entscheidungen in
der Lausitz schon heute am stärksten spürt.
Es geht den jungen Menschen vor allem darum, dass
ihre Zukunftssorgen in Berlin ernstgenommen und
durch die Bundespolitik andererseits Rahmenbedin-
gungen für sichere Zukunftsperspektiven in der Lau-
sitzer Heimat geschaffenwerden. Insbesonderemittel-
ständische Unternehmen in der Lausitzer Energiewirt-
schaft und deren nachgelagerten Branchen sind infolge
der bundespolitisch veränderten Rahmenbedingungen
unverschuldet unter wirtschaftlich starken Druck ge-
raten. Es trifft damit das Rückgrat der regionalenWirt-
schaft und somit die Unternehmen, die jungen Men-
schen bislang sichere und gut bezahlte Berufsperspek-
tiven bieten konnten.
Entscheidungen unter der Verantwortung von Kanzle-
rin Angela Merkel wie die Sicherheitsbereitschaft und
der weitere Rückgang künftiger Wertschöpfung im
Bergbau sowie der fossilen Energiewirtschaft wirken
sich in der Lausitz zwangsläufig auch auf den Anla-
gen- undMaschinenbau sowie die Elektrotechnikbran-
che aus – sie alle profitieren wie selbst Dienstleistun-
gen und Handel vom derzeitigen jährlichen Investiti-
onsvolumen von rund 1,3 Milliarden des Bergbautrei-
benden LEAG in die Lausitz (Löhne und Investitionen
einmal zusammengenommen).
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Braunkohle und unserer Industrieregion erfahren Sie un-
ter
www.pro-lausitz.de.Wer den Verein unterstützen möchte, findet auf der
Internetseite auch alle Möglichkeiten dazu sowie
einen Mitgliedsantrag.
Der eingeforderte Dialog der jungen Lausitzer soll An-
gela Merkel nicht nur zum Dialog ins Lausitzer Revier
bringen, er soll sicher auch das Thema der fehlgesteu-
erten Energiewende mit ihren enormen strukturellen
Einschnitten zum Nachteil des Reviers im Osten im
Wahlkampf platzieren. Denn bislang ist dieses Thema
imbeginnenden Bundestagswahlkampf kaum spürbar,
obwohl es den Wohlstand und die Zukunft Deutsch-
lands deutlichmehr bestimmt als viele andere, derzeit
emotional geführte Debatten.
Es ist ein starkes Signal, dass junge Menschen Klar-
heit für eine Zukunft in ihrer Heimat einfordern, dass
sie trotz aller Ungewissheiten hierbleiben wollen. Die
Lausitz war Jahrzehnte für ganz Deutschland der ver-
lässliche Partner für eine nationale Versorgungssicher-
heit bei der Stromerzeugung, sie darf nun nicht erneut
als Bauernopfer die vom Bund selbstauferlegten Kli-
maschutzziele schultern und dann mit den Folgen al-
lein gelassen werden. Es geht beim Zukunftsgespräch
sicher auch um das Solidarprinzip.
Wir dürfen gespannt auf die Rückmeldung der Bun-
deskanzlerin sein. Vor vier Jahren kam sie zum da-
maligen Bundestagswahlkampf auch in die Lau-
sitz und versprach dem Revier noch lange eine si-
chere Wertschöpfung aus der Braunkohle. Ein Ver-
sprechen, dem ihre Politik nicht standhielt. Erneute
Aussagen werden die Lausitzer nun sicher genauer
hinterfragen. Bleibt nur die Frage, ob Angela Mer-
kel der direkte Dialog mit betroffenen Lausitzern ge-
nauso wichtig ist wie Besuche in Regionen mit mehr
Wählerpotenzial. Wir werden an dieser Stelle weiter
darüber berichten.