Kolumne :: Seite 53
Meine lieben Lausebanden,
das Frühjahr hat es echt in
sich gehabt. Ich bin hier ja fast vom
Glauben an meine heile Pinguinwelt abgefallen. Los
ging das schon mit dem Start der Brutsaison, als uns
die Zweibeiner einen Stapel Zweige für unsere Nester
ins Gehege brachten. Boah, haben die sich diesmal ge-
rangelt, als wären das frische Sprotten aus demSüdpa-
zifik. Volti die Niete sauste wie vomBlitz getroffen um-
her – und Daki schaute mich beim gemütlichen Wat-
scheln ganz vorwurfsvoll an. Ich bin doch kein Hund,
der Stöckchen apportiert und dann noch bei Frau-
chen um Anerkennung hechelt. Außerdem machen
so ein paar Stöcker noch lange keinen Chef. Ein har-
ter Boden macht hart imNehmen, sag ich immer. Die-
ser Trend zumÜberbehüten ... da sieht man ja bei den
Zweibeinern im Außengehege, was daraus wird. De-
ren Küken schreien und plärren und hören gleich Null
auf die Eltern, besonders bei der angereisten Ökofrak-
tion aus der Berliner Kolonie. Wenn ich denen hier mit
Zweigen etwas vorturne und den überbesorgten Nest-
beschützer spiele, dann fühlen die sich doch nur be-
stätigt. Das muss sich im nächsten Jahr unbedingt än-
dern, damöchte ich als Chef der Bande die Zweige bit-
te gleich in die Bruthöhle geliefert bekommen. Schließ-
lichmuss ich schon den ganzen Tag repräsentieren und
die Bande hier regieren.
Da kommt in diesem Jahr auch noch richtig was auf
mich zu. Das erste Küken ist nämlich gerade heute ge-
schlüpft, insgesamt muss ich ab diesem Frühjahr 12
Nachkommen mit jeder Menge Flausen im Kopf zu
würdigen Frackträgern disziplinieren, wenn denn aus
jedemaktuellen Ei ein neues Mitglied der Spreewelten-
bande wird. Da haben sich diesmal aber auch alle ins
Zeug gelegt, bis auf Flocke. Der Dumpfschnabel von
Handaufzucht sucht lieber bunte Ostereier, statt selbst
welche auszubrüten. Der hat echt nicht kapiert, dass
er auch ein Vogel ist. Das muss man sich mal vorstel-
len: da nehmen die einemBruder von uns die Eier weg
und malen sie auch noch bunt an, und dieser Flocke
hat echt nur Watte im Hirn und apportiert sie wie ein
kleiner Mischlingsrüde. Fehlt nur noch, dass er mit den
Flossenwedelt undMännchenmacht. Aber das kommt
sicher auch noch. Da sieht man, was man davon hat,
wenn die Zweibeiner mit ihrer antiautoritären Erzie-
hung dazwischen pfuschen. So, jetzt muss ich aber
aufs Ei, Daki ruft schon die ganze Zeit. Chefwärme fürs
watschelnde Dynamit unter der balduinschen Eischa-
le – aber davon berichte ich euch beim nächsten Mal.
Euer Käpt`n Balduin
Die Pinguinbande der Spreewelten
BALDUIN (grün rechts) & DAKMAR (grün links),
PAUL (weiß rechts) & TILLY PÜNKTCHEN (rot links),
POLLY (gelb links) & PAPAGENO (rot rechts),
CHRISTINE (weiß links) & VOLTI (schwarz rechts),
KITTY TUPF (blau links) & RONALD (blau rechts)
KÖNIGINLUISE(schwarzlinks)&DONJUAN(gelbrechts)
Die jungen Erwachsenen:
LAUSI (lila rechts) &
GWENDULINE-PINGEBORG (lila links); LUNA (grau
links) & ALEX VON H (grau rechts)
Junior:
Flocke (weiß/gelb/rot rechts)
29. April: 10 Jahre Spreewelten
Für Kurzentschlossene: die Riesengeburtstagssausemit
Kinderanimation, Pinguintanz, Spielmobil, jeder Men-
ge Programm und einem Slushy gratis für jedes Kind.
1.Juni: Spreewelten-Kinderfest
Ab 15 Uhr wird ein pinguinfantastischer Kindertag mit
Spiel und Spaß gefeiert!
Aktion: Rettet die Pinguine
Die Spreewelten unterstützen eine wichtige Aktion ge-
gen den Bau eines Industriehafens in der Heimat der
Humboldt-Pinguine. Beteiligt euch!
Infos unter
www.facebook.com/spreeweltenbad.Kontakt
Spreewelten-Bad Lübbenau
Alte Huttung 13, 03222 Lübbenau/
Spreewald, Tel. 03542 8941-60
So–Do 9-22 Uhr, Fr/Sa 9-23 Uhr
Käpt`n Balduin
Tagebuch eines watschelnden Silberrückens
www.spreeweltenbad.deSPREEWELTEN
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