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Zurück zu Herrn Baaske, was kann der eigentlich

ändern?

Er trägt im Grunde die Verantwortung, dass

die Gesetze eingehaltenwerden. Er muss dafür sorgen,

dass die Instanzen in den Kommunen richtig beraten

werden und die Landkreise und Kommunen die Geset-

ze überwachen. Er ist der entscheidende Akteur.

Was spricht Ihres Erachtens noch für eine Gebüh-

renfreiheit?

Wenn das Land keine Transparenz in den

Gebühren herstellen und für die Einhaltung der Gesetze

durch die Kommunen Sorge tragen kann, wie das ak-

tuell der Fall ist, dann müssen die Beiträge wegfallen.

Vor allemmüssen alle Kinder unabhängig vomWohn-

ort und dem Einkommen der Eltern das gleiche Recht

auf Bildung erhalten. Dieser Zugang zu Bildung muss

gebührenfrei sein. Betrachtet man dann noch, dass jede

Investition in Bildung 400 Prozent Rendite verspricht,

dann ist die Frage, warum unser Bundesland die Ge-

bührenfreiheit und eine bessere Qualität noch nicht

auf den Weg gebracht hat. Denn genau dort liegt die

elementare Investition in die Zukunft Brandenburgs.

Was muss jetzt passieren, um eine Gebührenfrei-

heit zu erreichen?

In Brandenburg laufen aktuell

Haushaltsberatungen. Sowohl SPD als auch LINKE ste-

hen angeblich für eine Gebührenfreiheit und die Mittel

sind auch vorhanden. Jetzt müssen beide Regierungs-

parteien nicht länger sprechen, sondern endlich ma-

chen. Dann wäre bereits 2017/2018 ein Einstieg in die

gebührenfreie Jüngstenbildung möglich. Es wäre mei-

nes Erachtens also adhoc machbar! Das wäre auch eine

Chance für die Politik, wieder glaubhaft zuwerden und

junge Menschen zu binden. Mit Blick auf aktuelleWahl-

ergebnisse sollte das doch mehr motivieren denn je.

Danke für das Gespräch.

ten auseinandersetzt, merkt man, dass wir ein gutes

Kitagesetz haben. Es ist sehr sozial. Es wird aber nicht

eingehalten und nicht umgesetzt. Es gibt keine Kon-

trollinstanz. Es wurde gerade per Gericht festgestellt,

dass Eltern mit maximal 1,70 Euro amMittagessen der

Kinder beteiligt werden dürfen und der Rest durch die

Kommune getragen werden muss. Das ist im Kitages-

etz geregelt, nur leider hält man sich in vielen Kommu-

nen nicht daran. Auch Frühstück und Vesper sind Be-

standteil der Elternbeiträge, die nach Einkommen ge-

staffelt werden. Das ist sozial und alle Kinder werden

verpflegt. Es muss aber auch so umgesetzt und einge-

halten werden.

Wenn das Gesetz gut ist, warum exisitieren dann

die großen Gebührenunterschiede zwischen ein-

zelnen Kommunen?

Im Gesetz sind keine Obergren-

zen definiert und es fehlt die Kontrolle. Würde man

die Kommunen und deren Abrechnung kontrollieren,

würden die Kitagebührenmit Sicherheit landesweit sin-

ken. Das liegt aber weder im Interesse der Kommunen

noch des Landes, nochweniger der Wohlfahrtsverbän-

de. Alle erzielen ja Umsätze. Nur die Bürger, also wir El-

tern, haben ein Interesse daran, dennwir müssen dafür

zahlen. Deshalb kämpfen wir, indemwir unsere Kom-

munen verklagen, auf Landesebene eine Anhörung er-

zwingen und über den Petitionsausschuss des Landes

Beschwerde einreichen.

Wer ist eigentlich in der Kontrollpflicht, die Kom-

munen oder das Land?

Beide! Es gibt etliche Beispie-

le, in denen Kommunen bewusst in Kauf nehmen,

wenn bei Elternbeiträgen für Frühstück, Vesper oder

Mittagessen das Gesetz gebrochenwird. Danach folgen

Kreis und Kommunalaufsicht, die eigentlich die Einhal-

tung der Gesetze prüfen müssen. Dann folgt natürlich

das Land, das nicht weiter wegschauen darf. Allein die-

ses kleine Beispiel zeigt auf, wo überall der Wille fehlt.

Zwei Interviews, die beweisen, dass sich ein Engage-

ment vieler Eltern JETZT lohnt! Machen Sie mit! Wer

die Cottbuser Elterninitiative unterstützen möchte,

kann auf folgenden Wegen Kontakt aufnehmen:

Facebook-Seite:

www.facebook.com/Petition2016/

E-Mail:

petition@mail.de

Zur ausführlichen Petition:

www.tiny.cc/kitapetition

Wer auf Landesebene mitkämpfen möchte, der fin-

det hier alle Informationen:

www.buergerinitiative-kitaplaetze.de

Kitagebühren :: Seite 25

Mitmachen, engagieren – für Familien und für Familienfreundlichkeit!